Thofehrn, Hans Matthias

 

* 24. März 1882, Hannover

† 17. Januar 1944, Hannover

 

 

Hans Matthias Thofehrn war der Sohn vom Ingenieur und Fabrikanten Matthias Heinrich Thofehrn und dessen Ehefrau Conradine Wilhelmine Pauline geborene Feise. Er trat am 1. April 1902 in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 8. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 159 nach Mühlheim an der Ruhr. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 14. November 1903 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 18. Oktober 1903 datiert. Er wurde jetzt anfangs as Kompanieoffizier in der 3. Kompanie vom 8. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 159 in Mühlheim an der Ruhr eingesetzt. Ab Anfang 1905 gehörte er dann in gleicher Funktion zur 5. Kompanie seines Regiments. Im Frühjahr 1907 wurde er als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie vom 8. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 159 in Mühlheim an der Ruhr verwendet, bevor er im Frühjahr 1908 wieder zur 5. Kompanie gehörte. Am 31. Juli 1908 ist er aus dem Heer ausgeschieden. Er wurde dafür am 1. August 1908 bei der Marine angestellt, wo er zur Marine-Infantere beim I. See-Bataillon nach Kiel kam. Er wurde von dort zum großen Kreuzer SMS "Hertha" kommandiert. 1910 gehörte er zur 4. Kompanie vom I. See-Bataillon. Er wurde am 19. März 1910 zum Schulschiff SMS "König Wilhelm" kommandiert. 1911 gehörte er etatmäßig zur 1. Kompanie seines Bataillons, blieb aber weiter kommandiert zur SMS "König Wilhelm". 1912 wurde er als Kompanieoffizier zur 1. Kompanie vom III. Stamm-Seebataillon (Stammformation für die Besatzung in Kiautschou) nach Cuxhaven versetzt. Dort wurde er am 18. Dezember 1912 auch zum Oberleutnant befördert. Mit der Allerhöchsten Kabinettorder vom 10. September 1913 schied er zum 30. September 1913 bei der Marine aus und wurde zum 1. Oktober 1913 wieder beim Heer angestellt. Er kam dabei als Kompanieoffizier zur 5. Kompanie vom 4. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 67 nach Metz. Im Jahr 1914 gehörte er zur MG-Kompanie dieses Regiments am gleichen Standort. Vom 6. Juni 1914 bis zum 26. Juni 1914 wurde er zum II. Maschinengewehr-Lehrkursus der Infanterie-Schießschule Döberitz kommandiert. Zu Beginn des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 kam er mit seinem Regiment ins Feld. Er wurde noch als Oberleutnant in der 12. Kompanie vom 4. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 67 schwer verwundet, sein Kompaniechef Hauptmann Albert Hartleben wurde leicht verwundet. Am 28. November 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Herbst 1917 wurde ihm das Ritterkreuz des Königlichen Hausorden von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. 1918 war er als Nachfolger von Hauptmann Greiff Kommandeur der Schwere Kampfwagen-Abteilung (A7V) Nr. 1. Er wurde im Ersten Weltkrieg nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Weiß widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen und weiteren Orden auch das sehr seltene Kampfwagen-Abzeichen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er im Herbst 1919 in die Kraftfahr-Abteilung 10 der Reichswehr-Brigade 10 eingeteilt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres Mitte Mai 1920 war er mit der Führung der Abteilung in Hannover beauftragt. Er war verheiratet mit der siebeneinhalb Jahre jüngeren Lore Wessel. Am 20. Mai 1920 wurde sein Sohn Ernst Thofehrn in Osnabrück geboren. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 als Stabsoffizier beim Stabe der Kraftfahr-Abteilung 6 in Münster übernommen. 1922/23 wurde er zum Chef er 2. Kompanie der 6. Kraftfahr-Abteilung in Hannover ernannt. 1924 wurde er zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Altengrabow versetzt. Seine Kompanie übernahm erst viel später Hauptmann Friedrich Kühn. 1925/26 wurde er in den Stab der 4. Kraftfahr-Abteilung nach Dresden versetzt. Anfänglich wohnte er privat im Erdgeschoß der Frankenstraße 7 in Dresden. Ab dem Jahr 1926 wohnte er dann im Erdgeschoß der Frankenstraße 12 in Dresden. Am 1. Oktober 1926 wurde er zum Major befördert. Im Frühjahr 1928 und 1929 gehörte er als Kraftfahrer zur 4. (Sächsische) Sanitäts-Abteilung in Dresden. Am 1. Oktober 1929 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Max Freiherr Raitz von Frentz zum Kommandeur der 4. Kraftfahr-Abteilung in Dresden ernannt. 1932 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 30. April 1932 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Karl Zuckertort ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Anfänglich wohnte er noch weiter in Dresden, zog aber innerhalb des nächsten Jahres weg. Ab 1933 wohnte er für sehr viele Jahre in der 2. Etage der Edenstraße 32 in Hannover und hatte dort die Telefonnummer 61953. Über eine Verwendung im 2. Weltkrieg wurde nichts bekannt. Sein Sohn Oberleutnant Ernst Thofehrn ist als Angehöriger der 9. Staffel vom Kampfgeschwader 27 "Boelcke" und Träger des Deutschen Kreuzes in Gold von einem Feindflug mit einer He 111 über Belgorod nicht mehr zurückgekehrt. Er selbst starb noch während des Zweiten Weltkrieges und wurde auf dem Johannis-Friedhof in Osnabrück beigesetzt. Seine Witwe wohnte 1955 in der Krelingstraße 15 in Osnabrück und starb erst am Sylvestertag 1969.  Sein am 17. April 1866 geborener Bruder Leo August Theodor Heinrich Thofehrn starb bereits am 19. Mai 1867. Sein älterer Bruder war der am 22. Juni 1878 in Hannover geborene und sehr bekannte Architekt Georg Adolf Karl Thofehrn. Dieser starb am 14. Dezember 1963 in Berlin-Zehlendorf.

 

Literatur und Quellen:
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933