Thielmann, Alfred

 

* 20. Juli 1892, Kreuzburg / Oberschlesien

† 3. März 1988, (Neckargemünd)

 

Alfred Thielmann trat am 6. März 1913 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Buchhändlers und Buchdruckereibesitzers kam dabei zum 2. Westpreußisches Pionier-Bataillon Nr. 23. Ab dem 8. November 1913 besuchte er bis zum 1. August 1914 die Kriegsschule Potsdam. Bei dieser wurde er am 20. November 1913 zum Fähnrich befördert. Am 2. August 1914 wurde er bei Beginn des 1. Weltkrieges zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 20. August 1912 datiert. Als solcher kam er dann als Zugführer im 2. Westpreußisches Pionier-Bataillon Nr. 23 an die Front. Am 25. September 1915 geriert er dann verwundet in französische Gefangenschaft. Vom 13. Juli 1918 bis zum 1. August 1919 wurde er dann in der Schweiz interniert. Er wurde in diesem Krieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm im Ersten Weltkrieg auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Er wurde dann als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Er kam jetzt zum Reichswehr-Pionier-Bataillon 20. Bei diesem wurde er am 10. September 1919 zum Oberleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 28. November 1917 datiert. Am 23. September 1919 trat er dann als Oberleutnant der Polizei zur Sicherheitspolizei Gleiwitz über. Am 8. November 1919 wurde er dann zur Sicherheitspolizei Oppeln versetzt. Damit gehörte er jetzt dann später auch zur Abstimmungspolizei Oberschlesien. Danach wurde er bei der Gruppe Oppeln auch als Hundertschaftsführer und später als deutscher Adjutant eingesetzt. Während dieser Zeit wurde er am 25. November 1920 zum Hauptmann der Polizei befördert. Am 20. Juni 1922 hat er Ilse Sommer geheiratet. Ab dem 1. Mai 1924 wurde er dann bei der Polizeischule Frankenstein als Abteilungsleiter und Lehrer eingesetzt. Ab dem 1. Mai 1928 wurde er dann beim Polizei-Präsidium Gleiwitz eingesetzt. Dabei wurde er in den nächsten fünf Jahren auch bei der Polizeiinspektion Hindenburg als Reviervorsteher und stellvertretender Inspektionsführer eingesetzt. Am 1. April 1933 wurde er dann zum Major der Polizei befördert. Am 1. August 1933 wurde er als solcher zum Adjutant der Landespolizei-Inspektion Südwest in Breslau ernannt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Juli 1935 zum Pionier-Bataillon Glogau kommandiert. Am 1. August 1935 wurde er dann auch als Major in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1934 festgelegt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann beim Pionier-Bataillon 18 zum Kompaniechef ernannt. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Pionier-Bataillon 28 in Brieg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1937 zum Oberstleutnant befördert. Bei Beginn des 2. Weltkrieges führte er sein Bataillon dann im Verband der 28. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Am 1. Dezember 1939 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 1. Februar 1940 zur Pionierschule II nach Dessau-Rosslau versetzt. Dort wurde er jetzt als Nachfolger von Major Georg Reinicke zum Kommandeur vom Lehrstab A (Offizier-Lehrgänge) ernannt. Am 1. Mai 1940 übergab er sein Kommando an Oberstleutnant Richard Zimmer. Er selbst wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Am 20. Mai 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Pionier-Regiment 678 ernannt. Mit seinem Stab wurde er dann noch im Westfeldzug eingesetzt. Zum Sommerbeginn 1941 führte er dann den Pionier-Regimentsstab z.b.V. 678 im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Mit seinem Stab unterstand er im Sommer, Herbst und Winter 1941 dem LVI. Armeekorps (mot.) Mit diesem wechselte er dann im Herbst 1941 in den Mittelabschnitt der Ostfront. Damit nahm er Ende 1941 auch am Angriff auf Moskau teil. Am 1. März 1942 wurde er dann zum Armee-Pionierführer der 3. Panzerarmee ernannt. Am 3. Dezember 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Im Frühjahr 1943 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. In dieser wurde er dann vom 29. März 1943 bis zum 22. April 1943 zum 3. Divisionsführerlehrgang nach Döberitz kommandiert. Bei diesem wurde er zum 1. April 1943 zum Generalmajor befördert. Danach gehörte er ab dem 23. April 1943 wieder zur Führerreserve. Er wurde zur Heeresgruppe Nord kommandiert um eine Division zu übernehmen. Im Mai 1943 wurde er dann mit der Führung der 122. Infanterie-Division beauftragt. Diese führte er dann in den nächsten Wochen bei der 16. Armee im Nordrussland. Am 27. Juni 1943 gab er seine Führung an Generalleutnant Kurt Chill ab. Er selbst wurde am gleichen 27. Juni 1943 mit der Führung der 32. Infanterie-Division beauftragt. Auch dieser führte er dann die nächsten Wochen im Nordabschnitt der Ostfront bei der 16. Armee. Am 15. August 1943 übergab er das Kommando über die 32. Infanterie-Division wieder an den Divisionskommandeur, Generalleutnant Wilhelm Wegener. Am 16. August 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 254. Infanterie-Division ernannt. Auch dieser führte er weiter im Nordabschnitt der Ostfront. Zum 1. Juni 1944 wurde er dann zum Generalleutnant befördert. Am 16. Juli 1944 ist sein Sohn als Leutnant gefallen. Am 8. November 1944 wurde ihm auch noch das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Er war damit einer der wenigen Träger beider Formen des Deutschen Kreuzes. Am 18. Dezember 1944 gab er sein Kommando über die 254. Infanterie-Division an Oberst Richard Schmidt ab. Am 19. Dezember 1944 wurde er dann zum General der Pioniere bei der Heeresgruppe G an der Westfront ernannt. Diese Position behielt er dann bis zum Ende des Krieges. Bei der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht geriet er dann Anfang Mai 1945 in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 18. Mai 1946 wieder entlassen.