Theilacker, Eugen

 

* 8. April 1898, Heidenheim / Brenz

† 9. Juli 1975, Stuttgart-Uhlbach

 

Eugen Theilacker trat am 4. Januar 1917 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Der Sohn eines Oberamtspflegers kam dabei zum 5. Württembergisches Grenadier-Regiment "König Karl" Nr. 123. Bei diesem wurde er am 20. September 1917 zum Fähnrich befördert. Am 26. Februar 1918 wurde er zum Leutnant ohne Patent ernannt. Sein Patent wurde später auf den 1. Oktober 1916 festegelegt. Ab dem 6. Dezember 1918 wurde er für etwa 3 Wochen als Adjutant der Marschgruppe 5. Württembergisches Grenadier-Regiment "König Karl" Nr. 123 eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm auch beide Eisernen Kreuze verliehen. Ab dem 1. Februar 1919 wurde er dann als Ordonanz-Offizier beim 5. Württembergisches Grenadier-Regiment "König Karl" Nr. 123 eingesetzt. Nach dem Krieg wurde er dann als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er ab Juli 1919 zum Reichswehr-Schützen-Regiment 26. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er weiter zum Reichswehr-Schützen-Regiment 26. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 13. (Württembergisches) Infanterie-Regiment. Dabei wurde er als Leutnant mit Patent vom 1. Februar 1918 übernommen. Bei diesem Regiment wurde er die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. 1921/22 wurde er zur Militärturnanstalt kommandiert. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er dann zur 1. Kompanie vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Stuttgart. 1924 bis 1927 wurde er als Aufsichtsoffizier zur Infanterieschule auf den Truppenübungsplatz Ohrdruf, später nach Dresden, kommandiert. Etatmäßig blieb er weiter bei der 1. Kompanie vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Stuttgart. Dabei wurde er im Sommer 1925 zum Oberleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Am 9. Juli 1927 hat er Alice Rathgeber geheiratet. Dieser Beziehung entsprangen dann eine Tochter und ein Sohn. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann zum Adjutant des II. Bataillons vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ludwigsburg ernannt. Diese Funktion übte er dann die nächsten Jahre kontinuierlich aus. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Dort absolvierte er jetzt seine Führergehilfenausbildung. Am 1. Juni 1933 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1933 an die Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Dort absolvierte er jetzt die so genannten Reinhardt-Kurse, den letzten Teil der Führergehilfenausbildung. Am 1. Mai 1934 wurde er dann zum Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Ab dem 1. Oktober 1934 gehörte er dann bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht zum Stab vom Befehlshaber vom Wehrkreis I. Bei der Enttarnung dieses Stabes kam er dann im Frühjahr 1935 zum Generalkommando I. Armeekorps, ebenfalls in Königsberg. Bei diesem gehörte er jetzt dem Generalstab an. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er am 6. Oktober 1936 zum Chef der 8. Kompanie vom Infanterie-Regiment 47 in Altona ernannt. Nach nicht einmal einem Jahr wurde er als Lehrer an die Kriegsakademie versetzt. Dort wurde er zum 1. April 1939 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er im August 1939 in den Generalstab der 10. Armee versetzt. Ab Anfang Oktober 1939 wechselte er dann in den Generalstab vom Grenzabschnitt Mitte. Ab dem 29. Oktober 1939 gehörte er dann zum Generalstab vom Oberbefehlshaber Ost. Am 10. April 1940 wurde er dann in das Oberkommando des Heeres versetzt. Von dort wurde er zum Oberquartiermeister I (O Qu I) kommandiert. Am 8. Juni 1940 wurde er dann in den Generalstab des Heeres versetzt und zum Leiter der Chefabteilung des Chefs des Transportwesens ernannt. Zwischen dem 20. Juni 1940 und dem 10. August 1940 wurde er dann zum Ende des Westfeldzuges auch zur Waffenstillstandskommission kommandiert. Am 1. März 1941 wurde er dann in den Generalstab der Heeresgruppe C. Durch deren Umbenennung zum Sommerbeginn 1941 kam er dann zum Generalstab der Heeresgruppe Nord. Am 27. Oktober 1941 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 290. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser wurde er jetzt im Nordabschnitt der Ostfront eingesetzt. Als Ia seiner Division wurde er zum 1. Februar 1942 zum Oberst i.G. befördert. Am 24. Juli 1942 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando XXVIII. Armeekorps ernannt. Auch mit diesem Stab wurde er weiter in Nordrussland eingesetzt. Am 7. Oktober 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Ab Ende Oktober 1943 wurde er dann durch die Erweiterung des Generalkommandos durch die Unterstellung weiterer Generalkommandos als Chef des Generalstabes der Armeegruppe Loch eingesetzt. Anfang Dezember 1943 wurde er in die Führerreserve versetzt. Ab dem 3. Februar 1944 wurde er dann zum 9. Divisionsführerlehrgang nach Hirschberg in Schlesien kommandiert. Zum 1.März 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann auch am gleichen Tag zum Chef des Generalstabes der Armee Norwegen und damit auch des Wehrmachtbefehlshabers Norwegen ernannt. Mitte Dezember 1944 wurde er bei der Auflösung des Oberkommandos erneut in die Führerreserve versetzt. Im Januar 1945 wurde er dann zur 212. Infanterie-Division kommandiert. Am 19. Februar 1945 wurde er dann bis zum 15. März 1945 erneut zum Divisionsführerlehrgang nach Neustadt / Saale kommandiert. Zum 1. April 1945 wurde er dann zum Kommandeur der 245. Infanterie-Division ernannt. Diese Stellung hat er dann wegen Kampfhandlungen gar nicht nicht angetreten. Dafür wurde er vom 3. April 1945 an der 7. Armee zur Führung verschiedener Divisionen an der Westfront eingesetzt. Zuerst wurde er mit der Führung der 416. Infanterie-Division beauftragt. Ab dem 20. April 1945 wurde er dann mit der Führung der Reste der 256. Volks-Grenadier-Division beauftragt. Diese Führung behielt er dann bis zum Ende des Krieges. Bei der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht geriet er dann Anfang Mai 1945 in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er Ende Juli 1947 wieder entlassen.