416. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Aufgestellt am 20. Dezember 1941 mit dem Stab in Braunschweig als Besatzungs-Einheit für Dänemark. Der Stab der Division wurde vom Wehrkreiskommando XI, Hannover, aufgestellt. Einige Offiziere und Beamten wurden vom O.K.H. gesondert zugewiesen. Die der Division unterstellten Einheiten wurden durch verschiedene Wehrkreiskommandos ungefähr zur selben Zeit aufgestellt. Beendigung der Aufstellung war für den Divisions-Stab auf den 30.12.41 12.00 Uhr befohlen. Die Division löste gem. „Der Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark, Abt. Ia, 1845/41 geh. vom 24.12.41“ die 218. Infanterie-Division in Dänemark ab.
Ein Vorkommando des Divisions-Stabes unter Major Ruff traf am 28.12.41. in Kopenhagen ein und wurde durch den Befehlshaber und die Abteilungsleiter eingewiesen. Am 30.1.42. Verbindungsaufnahme des Vorkommandos mit dem Kommando der 218. Infanterie-Division in Silkeborg.
Die Einheiten der Division hatten inzwischen ihre Aufstellung beendet und wurden nach Dänemark transportiert. Das Infanterie-Regiment 441 wurde nach dem Truppenübungsplatz Oksböl transportiert, um von dort dann zu den einzelnen Unterbringungsorten verlegt zu werden. Dasselbe anschließend beim Infanterie-Regiment 443.
Der Div.Stab wurde inzwischen verspätet (befohlen war der 30.12.1941) am 3.1.1942 in Braunschweig verladen und traf am 6.1.1942 in Silkeborg ein, wo er sein Stabsquartier aufschlug.
Am 6.1.1942 – 12.00 Uhr meldete die Division, dass sie die Kommandogewalt über Jütland übernommen habe. Trotz der überaus kurzen Zeit (½ Tag) sind die Abteilungsleiter im wesentlichen orientiert, die 218. Infanterie-Division rückte beschleunigt nach Russland ab.
Da Generalmajor Brabänder noch nicht eingetroffen war, übernahm Oberstleutnant Manitius von der 218. Infanterie-Division die Führung aller Teile der 218. und 416.Infanterie-Division in Jütland.
Am 8.1.42. meldete das Infanterie-Regiment 441, dass alle Posten und Wachen abgelöst, die Unterkünfte der 218. Infanterie-Division übernommen sind.
Am 11.1.42. wird das Infanterie-Ersatz-Bataillon 333 von Slagelse, Sorö und Korsör nach Jütland (Fredericia) verlegt, unterstand aber weiterhin der Division Nr. 160, Kopenhagen. Für Kampfhandlungen unterstand das Bataillon dem Befehlshaber der Deutschen Truppen in .Dänemark als Reserve.
Am 13.1.42. meldete das Infanterie-Regiment 441, dass alle Posten und Wachen im Nordabschnitt abgelöst, die Unterkünfte der 218. Infanterie-Division übernommen wurden. Damit hatte die Division alle Posten und Wachen in Jütland übernommen. Am gleichen Tag war die Artillerie-Abteilung 416 ist an ihren Bestimmungsorten eingetroffen.
Am 15.1.42 war die Division vollständig (Die fehlenden Granatwerferkompanien waren eingetroffen). Das Infanterie-Regiment 441 hatte einen Musikzug erhalten.
Am 16.1.42 wurde die 10./Infanterie-Regiment 441 von Vem nach Lemvig verlegt, da dort näher an den Feldwachen und bessere Unterkunft.
Der Divisionsstab hatte ein Stabsquartier ab dem 6. Januar 1942 in Silkeborg, ab dem 31. Oktober 1943 in Hobro und ab dem 4. Dezember 1943 in Aalborg. Im Januar 1943 wurden die Grenadier-Regimenter zur Heeresgruppe Mitte in den Osten verlegt. Dafür wurden zwei Festungs-Infanterie-Regimenter aufgestellt. Am 1. August 1943 wurden die Festungs-Infanterie-Regimenter in Grenadier-Regimenter umbenannt. Am 30. April 1944 erhielt die Division ein drittes Regiment, das Grenadier-Regiment 714. Es bestand aus den Ost-Bataillonen 603, 667 und 653.

Am 4. Oktober 1944 wurde die Verlegung der Division an die Westfront befohlen, wobei Grenadier-Regiment 714 in Nordjütland verblieb. Das Durchschnittsalter der Soldaten der Division war Anfang Oktober 1944 38 Jahre. Die Division war zu dieser Zeit teilweise unbeweglich und besaß keinerlei Kampferfahrung. Die Division sollte eigentlich in den Raum Belfort verlegt werden, wurde durch die Heeresgruppe G bestimmt, die Division im Raum Saarburg - Mettlach - Merzig zu entladen und einzusetzen. Die Division wurde hierzu dem LXXXII. Armeekorps unterstellt. Die Division löste in ihrem Abschnitt die 48. Infanterie-Division ab und bezog am 11. Oktober 1944 einen Gefechtsstand in Keuchingen bei Mettlach / Saar. Nach dem Beginn der alliierten Offensive über die Mosel am 9. November 1944 wurden Teile der Division bei den einsetzenden Abwehrkämpfen um Freching und Kerling eingesetzt. Am 15. November 1944 kämpften Teile des Grenadier-Regiments 712 in der Linie Ritzing - Obernaumen - Kirschnaumen. Am 17. November 1944 befand sich der Gefechtsstand der Division in Tünsdorf, am 18. November in Orscholz und am 19. November in Trassem. Am 28. November lag der Divisionsstab in Taben und am 3. Dezember in Taben-Rodt. Am 4. Dezember 1944 hatte die Division nach einem Monat Abwehrkämpfen noch eine Kampfstärke von 2.400 Mann, davon 1.550 Infanteristen. Es folgten schwere Kämpfe um den Westwall und der Rückzug in den Raum Mettlach auf den Orscholzriegel. Am 14. Januar 1945 hatte die Division noch eine Stärke von 3.016 Mann. In den folgenden Wochen setzten sich die schweren Abwehrkämpfe am Orscholzriegel / Saar-Mosel-Dreieck fort. In der Zeit vom 7. bis 28. Februar 1945 hatte die Division 2.195 Mann Verluste. Am 13. März 1945 begann die amerikanische Offensive im Bereich der Kampfgruppe 79. Volksgrenadier-Division und der 416. Infanterie-Division. Im Abschnitt der Kampfgruppe 79. Volksgrenadier-Division gewannen die Amerikaner die ostwärtigen Höhen des Ruwer-Abschnitts und drangen von Norden her in Waldrach ein. Im Raum der 416. Infanterie-Division überschritten die amerikanischen Truppen die Saar und eroberten Greimerath und den Raum westlich davon. Bis zum Abend war die Division auf eine Frontlinie Scheiden - Bergen - Britten - Saarhölzbach zurückgedrängt worden. Am Folgetag blieb es vor der Front der Division ruhig. Am 15. März griffen die Amerikaner beiderseits der Straße von Losheim nach Britten die Front der 416. Division an, konnten aber von der im Abschnitt der Division stehenden Artillerie im direkten Beschuss gestoppt werden. In der Nacht auf den 16. März zog sich das LXXXII. Armeekorps auf die Linie Lückenburg - Reinsfeld - Waldrand ostwärts Kell - Waldrand ostwärts Waldweiler - Westrand von Steinberg - Ostrand von Confeld - Nordwestrand von Mitlosheim - Nordwestrand von Losheim zurück. Am 17. März kämpfte die Division im Raum Nonnweiler - Birkenfeld. Der Gefechtsstand der Division verlegte erst nach Hasborn, dann in das Kurhaus Haschberger Hof zwischen Winterbach und St. Wendel. Am 18. März waren die Amerikaner auf Ottweiler durchgebrochen. Der Divisionsgefechtsstand wurde nach Fürth bei Ottweiler verlegt. Schwache Nachtruppen der Division erreichten bis zum Abend die Linie Thallichtenberg - Selchenbach - Werschweiler - Fürth - Steinbach. Die Masse der noch verbliebenen Division erreichte die Glan-Stellung zwischen Altenglan und Nanzweiler. Am 19. März sollten die Reste der Division Stellungen an der Glan in der Linie Westrand Pfeffelbach - Westrand Herchweiler - Westrand Steinbach beziehen. Teile der Division gingen auf den abschnitt Altenglan - Nanzweiler zurück. Es gelang amerikanischen Einheiten, die dünnen Sicherungslinien der Division zu durchstoßen. In der Nacht auf den 20. März mußte sich der Divisionsstab zum Stadtkommandanten von Kaiserslautern durchschlagen. Alle noch erreichbaren Reste der Division erhielten den Befehl, sich im Raum Neustadt an der Weinstraße zu sammeln. Am 20. März erreichten wesentliche Teile der Division den Raum Lohanniskreuz - Elmstein, der Divisionsgefechtsstand lag in Iggelheim. Am 21. März erreichte die zersplitterte Division den ihr zugewiesenen Rheinabschnitt Kotsch, 3 km südwestlich von Schwetzingen und Dettenheim, 6 km südlich von Germersheim. Zum Abschnitt gehörten die Brückenköpfe Speyer und Germersheim. Der Brückenkopf Speyer ging jedoch bereits bis zum 23. März verloren, Germersheim einen Tag später. Die Division hatte auf dem Rückzug ihr organisatorisches Gefüge verloren und war vollkommen zersprengt. Sie konnte in der Folgezeit kein einheitliches Gefüge mehr gewinnen. Der Stab der Division wurde in der Nacht auf den 26. März in eine Frontlücke zwischen der 1. und 7. Armee bei Aschaffenburg verlegt, wo ihm Alarm- und Marscheinheiten unterstellt wurden. Die im Raum Kirrlach verbliebenen Restteile der Division wurden der 47. Volksgrenadier-Division unterstellt. Der Stab mit unterstellten Einheiten wurde am 29. März gegen Angriffe des XV. US-Korps eingesetzt und am 30. März auf die Höhenlinie des südlichen Spessarts zurückgenommen. Hier kam es zu schweren Gefechten um Hessenthal und Eschau. Nördlich von Rollbach durchbrachen amerikanische Einheiten die Divisionsfront und stießen auf Reistenhausen am Main vor. Am 31. März ging Hessenthal verloren, die Reste der Division setzten sich daraufhin in Richtung auf den Main ab. Am 1. April erreichten diese Reste einen Brückenkopf bei Lohr. Am 2. April bildete die Division eine dünne Sicherungslinie in der Main-Schleife Wertheim - Würzburg in der Linie Homburg, 6 km südlich von Marktheidefeld  - Ültingen - Veitshöchheim mit Front nach Süden. Am Morgen des 3. Aprils stand die Division dann mit schwachen Nachtruppen in der Mainschleife von Gemünden - Marktheidenfeld am Ostufer des Flusses. Die Masse der Division war auf den Mainabschnitt Wernfeld - Veitshöchheim zurückgenommen worden. Ihre Sicherungslinie verlief von Marktheidenfeld bis Zellingen. Infolge der gegnerischen Bedrohung nahm die Division am 4. April ihre Nachtruppen in der Mainschleife auf je eine Brückenkopfstellung in den Räumen Wernfeld und Karlstadt zurück. Die Masse der Division verteidigte ihren Abschnitt hinter dem Main. Bis zum Abend des 4. April räumte die Division dann beide Brückenköpfe. Am 6. April nahmen die Amerikaner am Südflügel der Division Rimpar und Burggrumbach. Am 5. April blieb es an der Divisionsfront ruhig. Am 6. April nahmen die Amerikaner Arnstein. Bei Karlstadt setzten sie ungehindert über den Main und stießen dann auf Schwabenried vor. Beiderseits der Straße Würzburg - Schweinfurt durchbrachen amerikanische Verbände die dünne deutsche Abwehrlinie und nahmen Werneck und Weigolshausen. Damit war die Front der 416. Infanterie-Division weitgehend aufgespalten. In der Nacht zum 9. April gingen die Reste der Division hinter den Main zurück und bezogen einen Abschnitt von Haßfurt (ausschl.) - Volkach (einschl.). Das Ostufer des Mains südlich von Schweinfurt konnte nur noch mit Spähtrupps überwacht werden. Nur in Volkach selbst und in der Mainschleife westlich der Stadt standen noch stärkere Infanterie-Sicherungen der Division. Mit dem Fall von Schweinfurt und dem Main-Übergang der Amerikaner bei Volkach mußte die Front der 416. Infanterie-Division am 10. April 1945 zurückgenommen werden. Sie erreichte am 11. April die Linie Ebern - ostwärts von Zell am Main - Westausgänge des Steigerwaldes. Diese neue Linie geriet am 12. April ebenfalls schwer unter Druck. Am 13. April wurde die Division hinter die Regnitz in den Abschnitt Hirschaid - Terchheim zurück genommen. Am 15. April ging die Division auf die Linie Egloffstein - Südrand Pratzfeld - Nordrand Forchheim - Weppersdorf zurück. Bis zum Abend ging die Division kämpfend in den Raum Lauf zurück. Am 16. April 1945 stand die Division dann mit schwachen Sicherungen in der Linie Hersbruck - ostwärts von Lauf und von dort mit Front nach Westen in der Linie Lauf - Altdorf, am 17. April in der Linie Hartmannshof - Happurg - Altdorf. Am 20. April stand die Division in der Linie Ursensollen - Kastl - Wiesenacker - Valburg - Holenstetten. Am 22. April kämpfte sich die Division auf die Linie Groß-Duggendorf - Beratzhausen - Neukirch zurück. In der Nacht auf den 23. April konnte sich die Division dann vom Gegner lösen und erreichte den Raum Laaber - Hemau. In der Nacht auf den 24. April ging die Division mit allen Teilen über die Brücke von Kelheim auf das Südufer der Donau. Sie übernahm am 24. April den Abschnitt Amberg - ostwärts von Regensburg - Abbach.  Am 26. April wurden die Reste der Division von amerikanischen Einheiten im Raum Regensburg immer weiter zurück gedrängt. Am 27. April standen diese Reste in der Linie Aufhausen und Schierling. Am 30. April ging die Division dann auf den Inn-Abschnitt Mühlendorf - Wasserburg zurück. Dabei stießen amerikanische Einheiten bei Landshut in die Flanke der Division. Am 1. Mai 1945 wurden die Reste der Division bei Wasserburg von amerikanischen Einheiten zerschlagen.

 

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar Kommandeur der deutschen Truppen in Dänemark     Aalborg

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar Kommandeur der deutschen Truppen in Dänemark     Aalborg

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar Wehrmachts-Befehlshaber Dänemark     Aalborg
4. Oktober LXXXII 1. Armee G Saarpfalz (Lagekarte) (Lagekarte)

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar LXXXII 1. Armee G Saarpfalz, Hunsrück, Rhein, Donau, Inn (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

 

2. Divisionskommandeure:

23. Dezember 1941 Generalmajor von Dewitz

31. Dezember 1941 Generalleutnant Hans Brabänder

1. Juni 1943 Generalleutnant Werner Hühner

1. Juli 1943 Generalleutnant Kurt Pflieger

 

3. Gliederung:

416. Infanterie-Division 1941:

Infanterie-Regiment 441

Infanterie-Regiment 443

Artillerie-Regiment 416

Divisionseinheiten 416

 

416. Infanterie-Division 15. Mai 1942

416. Infanterie-Division 18. September 1942

 

416. Infanterie-Division 1943

Festungs-Infanterie-Regiment 712

Festungs-Infanterie-Regiment 713

Artillerie-Abteilung 416

Divisionseinheiten 416

 

416. Infanterie-Division 1944:

Grenadier-Regiment 712

Grenadier-Regiment 713

Grenadier-Regiment 774

Artillerie-Regiment 416

Pionier-Bataillon 416

Feldersatz-Bataillon 416

Panzerjäger-Abteilung 416

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 416

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 416

 

Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 10: Die Landstreitkräfte 371- 500. Biblio-Verlag Osnabrück
Dieter Robert Bettinger: Die Geschichte der HGru G Mai 1944 bis Mai 1945. Helios-Verlag Aachen