Schulte-Heuthaus, Hermann

 

* 15. Januar 1898, Gut Klein Weißensee, Kreis Wehlau, Ostpreußen

† 28. Dezember 1979, Berlin

 

Hermann Schulte-Heuthaus trat nach seiner Kadettenausbildung nach Beginn des 1. Weltkrieges am 14. Oktober 1914 als Fahnenjunker-Unteroffizier in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn vom Rittergutsbesitzer Hermann Schulte-Heuthaus kam dabei zum 3. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich der Grosse" Nr. 4. Bei diesem wurde er am 20. Januar 1915 zum Fähnrich befördert. Als solcher wurde er dann als Zugführer eingesetzt. Dabei wurde er am 10. März 1915 zum Leutnant ohne Patent befördert. Ab Mitte Juli 1915 wurde er als solcher dann als Ordonanzoffizier beim Regimentsstab vom 3. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich der Grosse" Nr. 4 eingesetzt. Am 11. September 1915 hat er dann sein Patent als Leutnant erhalten. Ende November 1917 wurde er dann beim 3. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich der Grosse" Nr. 4 zum Bataillonsadjutant ernannt. Mitte Januar 1918 wurde er zum Regimentsadjutant seines Regiments ernannt. Diese Position behielt er dann bis zum Ende des Krieges. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann ab Anfang Februar 1919 als Adjutant der Abwicklungsstelle vom 3. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich der Grosse" Nr. 4 und der 3. Infanterie-Brigade eingesetzt. Am 30. April 1920 wurde er dann bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres der Reichswehr aus dem Heer verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberleutnant verliehen.

Über seine nächsten Jahre ist nichts bekannt. Am 21. Oktober 1925 hat er Charlotte Gerhardt geheiratet. Mitte September 1934 trat er dann wieder in die Reichswehr ein. Er wurde dabei als Hauptmann mit dem Rangdienstalter vom 1. Januar 1934 übernommen. Am 1. Oktober 1937 wurde er dann als Kompaniechef zur 4. Heeres-Unteroffiziersschule Potsdam versetzt. Als solcher wurde er zum 1. Januar 1939 zum Major befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er zur Infanterieschule Potsdam versetzt. Am 10. Februar 1940 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 1 ernannt. Dieses führte er dann im Verband der 1. Infanterie-Division im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Dabei wurde er auch verwundet. Zum 1.August 1940 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Im September 1940 wurde er mit seinem Bataillon im Divisionsverband nach Ostpreußen verlegt. Am 25. November 1940 gab er sein Kommando über das I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 1 ab. Dafür wurde er anscheinend in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1941 wurde er dann zum Kommandeur vom Kradschützen-Bataillon 25 ernannt. Dieses führte er dann zum Sommerbeginn 1941 im Verband der 25. Infanterie-Division (mot.) im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Ab September 1941 führte er das Bataillon dann im Divisionsverband im Mittelabschnitt der Ostfront. Er trug bereits seit längerem beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Dort wurde er mit seinem Bataillon auch Anfang 1942 weiter eingesetzt. Am 23. Januar 1942 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ende Februar 1942 gab er sein Kommando über das Kradschützen-Bataillon 25 ab. Dafür wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Er wurde dann im März 1942 nach Afrika kommandiert. Dort wurde er dann im Generalstab der Panzerarmee Afrika eingesetzt. Zum 1. April 1942 wurde er dort zum Oberst befördert. Dabei war er dann im gleichen Jahr auch mit verantwortlich für den Vormarsch in Richtung El Alamein. Vom 17. bis zum 22. September 1942 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Hermann-Bernhard Ramcke mit der stellvertretenden Führung der 90. Afrika-Division beauftragt. Am 22. September 1942 übergab er die Führung über die Division an Generalmajor Ulrich Kleemann. Anfang Juli 1943 wurde er dann zum Kommandeur vom Füsilier-Regiment Großdeutschland ernannt. Als solcher wurde er dann erneut verwundet. Nach seiner Genesung wurde er Ende März 1944 zum Kommandeur der Ersatz-Brigade Großdeutschland in Cottbus ernannt. Mitte Oktober 1944 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Fritz Kühlwein mit der Führung der Panzer-Grenadier-Division Brandenburg beauftragt. Zum 1. März 1945 wurde er dann noch zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann zum Kommandeur der Panzer-Grenadier-Division Brandenburg ernannt. Bei der Kapitulation der deutschen Wehrmacht geriet er Anfang Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (23. Januar 1942)