Panzergrenadier-Division Brandenburg

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Feldpostnummern ab Oktober 1944: Die Einheit blieb weiter als Divisions-Kommando Brandenburg in der Feldpostübersicht eingetragen.

Einheit Feldpostnummer
Divisionskommando 05411

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die Panzergrenadier-Division Brandenburg wurde am 15. September 1944 aufgestellt. Die Division entstand durch die Umbenennung der dem OKW (Abwehr) unterstehenden Division Brandenburg. Die Regimenter standen zu dieser Zeit im Raum Belgrad im Kampf. Ab Ende September 1944 standen die Regimenter der Division an der Theiß und Donau in Abwehrkämpfen gegen die Rote Armee, noch bevor sie sich in Belgrad zur geplanten Umgliederung eingefunden hatten. Während der sowjetischen Offensive bis Ende November 1944 auf die jugoslawische Hauptstadt wurden Teile dieser Einheiten eingeschlossen und erlitten erhebliche Verluste, bevor sie zu den deutschen Linien durchbrechen konnten. Am 17. Oktober 1944 wurden Teile der Sturm-Division Rhodos in die Division eingegliedert. Danach folgte der langsame Rückzug nach Südungarn im Verband der Heeresgruppe E. Zu diesem Zeitpunkt betrug die Gefechtsstärke der Division nur noch die eines halben Regimentes, weshalb sie taktisch der 71. Infanterie-Division unterstellt wurde. Zur Auffrischung verlegte man die Reste der Division zwischen dem 12. und 20. Dezember 1944 nach Ostpreußen, wo gleichzeitig der Zusammenschluss der Division mit der Division Großdeutschland zum Panzerkorps „Großdeutschland“ erfolgte. Die Bahnverladung der Division auf dem Truppenübungsplatz Arys (Ostpreußen) erfolgte am 13. Januar 1945 zum Transport in den Raum Lodz. Nach Beginn der sowjetischen Offensive am 15. Januar 1945 schlug sich der Großverband dann durch den Warthegau bis in die Schlesische Lausitz durch, wo er der Heeresgruppe Mitte unterstellt wurde. Danach wurde die Division am 10. März 1945 an der Oder durch die Ersatz-Brigade Großdeutschland wieder aufgefrischt. Von Anfang März bis Mitte April 1945 stand die Division im Raum Weißwasser an der Lausitzer Neiße. Bei dem erneuten sowjetischen Großangriff der Roten Armee am 16. April wurde die Division schließlich im Raum Rothenburg-Penzig (nördlich Görlitz) eingekesselt, konnte jedoch schon am 20. April nach Löbau ausbrechen. Nachdem die Reste der Division um Bautzen gekämpft hatten, wurden sie am 3. Mai 1945 per Bahn in den Raum Mährisch-Ostrau in das Reichsprotektorat Böhmen und Mähren verbracht. Anfang Mai 1945 kämpften dort immer noch Einheiten der Division bei Olmütz und zogen sich bis in den Raum Deutsch-Brod zurück. Nach der Kapitulation der Wehrmacht marschierte ein Teil der Division nach Westen, während andere Teile sich einfach auflösten. Ein großer Teil ging in Tabor in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Vielfach wurden Angehörige der Division von der tschechischen Bevölkerung ermordet.

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
November LXVIII 2. Panzerarmee F Belgrad, Kroatien

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar Umgliederung     Ostpreußen
Februar GD 4. Panzerarmee Mitte Lausitz
Mai III 1. Panzerarmee Mitte Olmütz

 

2. Kommandeure:

15. September 1944 Generalleutnant Fritz Kühlwein

16. Oktober 1944 Generalmajor Hermann Schulte Heuthaus

 

3. Gliederung:

Panzer-Grenadier-Division Brandenburg Oktober 1944

Jäger-Regiment 1 Brandenburg

Jäger-Regiment 2 Brandenburg

Panzerjäger-Abteilung Brandenburg

Nachrichten-Abteilung Brandenburg

Feldersatz-Bataillon Brandenburg

Divisionseinheiten Brandenburg

 

Panzer-Grenadier-Regiment Brandenburg März 1945

Panzer-Regiment Brandenburg

Panzer-Jäger-Regiment 1 Brandenburg

Panzer-Jäger-Regiment 2 Brandenburg

Panzer-Aufklärungs-Abteilung Brandenburg

Panzer-Artillerie-Regiment Brandenburg

Panzerjäger-Abteilung Brandenburg

Nachrichten-Abteilung Brandenburg

Feldersatz-Bataillon Brandenburg

Divisionseinheiten Brandenburg

 

4. Literatur und Quellen:

Karl Hnilicka: Das Ende auf dem Balkan 1944/45 – Die militärische Räumung Jugoslaviens durch die deutsche Wehrmacht. Musterschmidt, Göttingen 1970. (= Studien und Dokumente zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Band 13).

Erich Schmidt-Richberg: Das Ende auf dem Balkan – Die Operationen der Heeresgruppe E von Griechenland bis zu den Alpen 1944–1945. Kurt Vowinckel Verlag, Heidelberg 1955. (= Die Wehrmacht im Kampf. Band 5).