von Schönfels, Hans Philipp Eduard
* 16. August 1867, Ruppertsgrün bei Werdau, Kreis Zwickau (Sachsen) † 29. Januar 1946, |
Hans von Schönfels war der Sohn des Rittergutsbesitzers Woldemar Heinrich von Schönfels und dessen Ehefrau Marie Amalia, geborene von Beulwitz. Sein Vater starb bereits am 23. August 1883 im Alter von 57 Jahren in Mittenwald an der Isar. Er selbst trat nach seiner Ausbildung im sächsischen Kadettenkorps (1882-1886) am 2. April 1886 als charakterisierter Portepeefähnrich in die Königlich Sächsische Armee ein. Dabei kam der Sohn von zum 1. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 12 nach Dresden. Bei diesem wurde er anfangs der 5. Batterie zugeteilt. Am 19. November 1886 wurde er zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. September 1887 (T) zum außeretatmäßigen Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er anfangs als Batterieoffizier in der 8. Batterie vom 1. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 12 in Dresden eingesetzt. Im Herbst 1889 wurde er in gleicher Funktion in die 4. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Am 23. Oktober 1890 wurde er dann nach dem Besuch der Artillerie- und Ingenieurschule zum Artillerieoffizier und etatmäßigen Sekondeleutnant ernannt. Nach seiner Rückkehr wurde er als Batterieoffizier in der 7. Batterie seines Regiments in Dresden verwendet. Im Herbst 1891 wurde er in gleicher Funktion in die 8. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Im Herbst 1892 kehrte er für viele Jahre wieder als Batterieoffizier zur 4. Batterie zurück. Bei dieser wurde er am 18. September 1893 (B2b) zum Premierleutnant befördert. Am 18. Mai 1896 hat er die über achteinhalb Jahre ältere Marie Louise Ernestine Quaas, Tochter des Fabrikbesitzers Theodor Robert Quaas, in Dresden geheiratet. Er wohnte damals privat in der 1. Etage der Kurfürstenstraße 1 in Dresden. Sein ältestes Kind war der am 1. Juni 1897 in Dresden geborene Hans von Schönfels. Im Herbst 1897 wurde er als Batterieoffizier in die 3. Batterie vom 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 in Dresden versetzt. Seine Tochter Marie Louise Brigitta Bertha von Schönfels wurde am 19. Juni 1898 in Dresden geboren. Am 1. Januar 1899 wurde er dann durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Oberleutnant ernannt. Am 1. Oktober 1899 wurde er zum Hauptmann ohne Patent befördert. Als solcher wurde er jetzt zum Chef der 2. Batterie vom 7. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 77 in Leipzig ernannt. Am 13. Februar 1900 wurde sein Sohn Friedrich-Christian von Schönfels geboren. Sein Patent als Hauptmann hat er dann am 29. März 1900 (R) erhalten. Nach zwei Jahren wurde er am 20. September 1901 mit Wirkung vom 1. Oktober 1901 als Batteriechef der 2. Batterie zum neuen 8. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 78 nach Wurzen versetzt. Am 22. Juni 1906 wurde er dann zum Regimentsstab vom 8. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 78 versetzt. Sein Nacfolger als Chef der 2. Batterie wurde Hauptmann Bernhard Albrecht von Keyßelitz. Am 16. Juli 1908 wurde er zum Major, vorläufig ohne Patent, befördert. Als solcher wurde er am gleichen Tag als Nachfolger von Oberstleutnant Gustav Artur Zincke zum Kommandeur der II. (F) Abteilung vom 8. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 78 in Wurzen ernannt. Sein Patent als Major hat er dann erst am 11. Juli 1910 (C) erhalten. Er wohnte jetzt im Mühlgraben 7 in Wurzen. Am 23. September 1913 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 durch Major Ernst Lemmerzahl abgelöst. Er wurde an diesem Tag erneut in den Regimentsstab vom 8. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 78 in Wurzen versetzt. Diesem gehörte er auch noch kurz vor dem 1. Weltkrieg im Sommer 1914 an. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg Anfang August 1914 wurde er dann zum Kommandeur der Etappen-Munitions-Verwaltung der Etappen-Inspektion ernannt. Am 23. September 1914 wurde er als Nachfolger von Oberst Walther Bolze mit der Führung vom 7. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 77 beauftragt. Am 30. November 1914 wurde er auch offiziell zum Kommandeur vom 7. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 77 ernannt. Am 14. Juli 1915 wurde er als solcher zum Oberstleutnant befördert. Am 18. Februar 1917 wurde er dann erneut als Nachfolger von Generalmajor Walther Bolze zum Arko 24 ernannt. Seine Nachfolge als Regimentskommandeur wurde Major Bernhard Albrecht von Keyßelitz. Sein Sohn Fähnrich Hans von Schönfels wurde beim 7. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 77 am 21. Mai 1917 zum Leutnant, vorbehaltlich der Patentierung, befördert. Während des Einsatzes der 24. Infanterie-Division im Abschnitt Wytschaete vom 8. August 1917 bis zum 10. Oktober 1917 unterstanden ihm zeitweise bis zu 40 Batterien. Ihm gelang es auf seiner ständig beschossenen Gefechtsstelle und in seinen Batterien, durch tadelloses Arbeiten der Nachrichten- und Befehlsübermittlung, eine hervorragende Tätigkeit zu entwickeln. Sein Kommando als Arko 24 behielt er dann bis zum Ende des Krieges. Vorher wurde er am 30. November 1917 noch zum Oberst befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Preußischen Kronen-Orden 2. Klasse mit Schwertern, dem Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens (28. Februar 1915), dem Kommandeurkreuz II. Klasse des Militär-St.-Heinrichs-Ordens (15. November 1917) und beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Oberst in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er jetzt zum Artillerieführer 19 der Reichswehr-Brigade 19 ernannt. Am 8. Februar 1920 rückte er mit gemischten Truppen in Stärke eines Bataillons von Auerbach kommend nach Falkenstein ein. Seine Truppen bezogen Quartier in verschiedenen Lokalen des Ortes und sollten für Ruhe sorgen. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er weiter als Befehlshaber der Artillerie der Reichswehr-Brigade 19 verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er 1920/21 zum Artillerieführer IV in Magdeburg ernannt. Mit seinem Stab führte er das Artillerie-Regiment 4 und die Fahr-Abteilung 4. Noch Anfang der 20iger Jahre verlegte er mit seinem Stab nach Dresden. 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Oberst vom 1. Oktober 1920 (29) zugeteilt. Am 31. Januar 1925 gab er sein Kommando als Artillerieführer IV an Oberst Karl Brück ab. An diesem Tag wurde er auch aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als Generalmajor verliehen.
Er wohnte jetzt in der Gerhardt-Hauptmann-Straße 3 b in Dresden. Seine Tochter Marie Louise Brigitta Bertha von Schönfels heiratete am 3. Juni 1927 den über ein Jahr jüngeren Oberleutnant Wolf Hermann Otto Jobbe Ehrgott von Hülsen, Sohn des Generalleutnants a.D Bernhard Franz Karl Adolf Gottvertrau von Hülsen, in Dresden. Aus dieser Ehe entstanden 2 Söhne (Bernd *1928 und Claus Dietrich Olaf Jürgen Lobegott *1930) und eine Tochter (1936). Am 10. Mai 1935 reiste Generalmajor a.D. von Schönfels I. Klasse mit seiner Ehefrau Marie dem Schiff Scharnhorst von der Norddeutschen Lloyd von Bremen nach Neapel. Im 2. Weltkrieg fand er keine Verwendung mehr. Er selbst starb bereits im ersten Nachkriegswinter. Seine Tochter Marie von Hülsen starb am 23. März 1962 in Schwäbisch Hall.
Er hatte sechs Schwestern und einen Bruder:
Seine älteste Schwester war
die am 16. April 1859 in Ruppertsgrün geborene Helene
Friederike von Schönfels. Diese war mit Alois Gröbl verheiratet und starb
bereits im Alter von 29 Jahren im Jahr 1888.
Die nächstältere Schwester war
die am 28. Mai 1860 in Ruppertsgrün geborene Klara
Gabriele von Schönfels.
Eine weitere ältere Schwester war die am 5. April
1862 in Ruppertsgrün geborene Marie Emilie von
Schönfels.
Eine weitere ältere Schwester war die am 11. Juli 1863 in
Ruppertsgrün geborene Olga Sophie Ernestine von
Schönfels.
Eine weitere ältere Schwester war die am 13. Oktober 1865 in
Ruppertsgrün geborene Rosa Franziska von
Schönfels.
Sein einziger Bruder war der am 17. Mai 1869 in Waldenburg
geborene Arthur von Schönfels. Dieser starb aber am 7. Juli 1869 als Baby.
Seine einzig jüngere Schwester war die am 4. August 1871 in Waldenburg geborene
Bertha Franziska von Schönfels. Diese starb
bereits im Jahr 1875 als Kleinkind.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) vom Jahre
1886, Dresden 1886
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) vom Jahre
1887, Dresden 1887
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) vom Jahre
1888, Dresden 1888
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1889, Dresden 1889
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1890, Dresden 1890
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1891, Dresden 1891
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1892, Dresden 1892
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1893, Dresden 1893
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1894, Dresden 1894
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1895, Dresden 1895
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1896, Dresden 1896
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1897, Dresden 1897
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1898, Dresden 1898
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1899, Dresden 1899
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1900, Dresden 1900
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1901, Dresden 1901
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1902, Dresden 1902
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1903, Dresden 1903
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1904,
Dresden 1904
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1905,
Dresden 1905
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1906,
Dresden 1906
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1907,
Dresden 1907
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908,
Dresden 1908
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909,
Dresden 1909
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910,
Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911,
Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912,
Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913,
Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914,
Dresden 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925