Schlömer, Helmuth

 

* 20. Mai 1893, Hausberge an der Weser bei Minden 

† 18. August 1995, Minden-Lübbecke

 

Helmuth Schlömer trat am 9. März 1913 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Kreislandrentmeister kam dabei zum 8. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 159. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1913 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule am 19. Juni 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23. Juni 1912 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 8. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 159 eingesetzt. Er nahm dann als Infanterieoffizier am Ersten Weltkrieg teil. Dabei wurde er als Kompanieführer, Bataillonsadjutant und auch als Regimentsadjutant eingesetzt. Am 16. September 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrfach verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Silber widerspiegelte. Außerdem wurde er dabei mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse und dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er anschließend als Adjutant beim Freikorps Schulz tätig. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann als Oberleutnant mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Zuerst wurde er dann beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 110, später Reichswehr-Infanterie-Regiment 116 eingesetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 14. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 16. Infanterie-Regiment übernommen. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das 16. Reiter-Regiment versetzt. Von diesem wurde er dann für zwei Jahre zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 6. Division der Reichswehr nach Münster i. Westfalen kommandiert. Am 7. März 1922 hat er Hilda von Düsterloh geheiratet. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann etatmäßig in das 18. Infanterie-Regiment versetzt. Ab dem 1. Oktober 1923 wurde er dann als Adjutant des II. (Preuß.) Bataillons vom 18. Infanterie-Regiment in Münster eingesetzt. Ab 1924/25 gehörte er dann zum Stab des II. (Preuß.) Bataillons vom 18. Infanterie-Regiment in Münster. Bei diesem wurde er am 1. August 1925 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann am 1. April 1926 zum Chef der 4. (MG.) Kompanie vom 18. Infanterie-Regiment in Paderborn ernannt. Diese Funktion übte er dann die nächsten Jahre aus. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann in den Regimentsstab vom 18. Infanterie-Regiment ebenfalls in Paderborn versetzt. Auch bei diesem wurde er wieder mehrere Jahre eingesetzt. Am 1. Mai 1933 wurde er dann zum Chef der 13. (Minenwerfer-) Kompanie vom 18. Infanterie-Regiment ernannt. Als solcher wurde er am 1. Mai 1934 zum Major befördert. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann am 1. Januar 1935 als Lehrer zur Kriegsschule München versetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1936 zum Oberstleutnant befördert. Ab dem 15. Juli 1937 war er dann Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 25 in Arnswalde. Am 1. Juli 1939 wurde er als Nachfolger von Oberst Erich Buschenhagen zum Kommandeur des Infanterie-Regiment 5 in Stettin ernannt. Dieses Regiment führte er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 in den Polenfeldzug. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment in den Westfeldzug. Nach dem Westfeldzug wurde sein Regiment zum Schützen-Regiment 5 umbenannt. Er blieb trotzdem weiterhin sein Kommandeur. Ab Juni 1941 kämpfte er mit seinem Regiment in Russland. Am 2. Oktober 1941 wurde er für seine Leistungen als Regimentskommandeur als Oberst mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Bereits am 1. Oktober 1941 war er zum Kommandeur der Schützen-Brigade 7 ernannt wurden. Am 30. April 1942 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Curt Jahn zum Kommandeur der 3. Infanterie-Division (mot.) ernannt. Diese führte er dann im Sommer 1942 im Südabschnitt der Ostfront beim Angriff auf Stalingrad. Die Masse seiner Division geriet dann in den Kessel, während er sich mit seinem Stab außerhalb des Kessels befand. Er wurde dann mit seinem 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Kessel geflogen. Für seine Führungsleistungen bei den Kämpfen um Stalingrad wurde er am 22. Dezember 1942 als Generalmajor mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. 1943 wurde er mit dem Rangdienstalter 1. Dezember 1942 zum Generalleutnant befördert. Am 15. Januar 1943 übernahm er für General der Panzertruppe Hans-Valentin Hube die Führung vom Generalkommando XIV. Panzerkorps im Kessel. Bei der Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad geriet er in russische Gefangenschaft. In den nächsten Jahren wurde er in verschiedenen Lagern gefangen gehalten. Er verhielt sich in der Gefangenschaft sehr jovial. Dabei verteilte er Zigaretten aus dem eigenen Vorrat und unterhielt sich gern mit sowjetischen Kriegsberichterstattern. Er trat auch dem Bund deutscher Offiziere und dem Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) bei. Am 24. Oktober 1949 wurde er aus entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (2. Oktober 1941) Eichenlaub (22. Dezember 1942)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011