von Rodewald, August Bodo
* 6. September 1879, Detmold / Lippe † Februar 1958, Wiesbaden |
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Bodo von Rodewald war der Sohn des späteren Char. Generalleutnants Wilhelm Carl von Rodewald und seiner Frau Ernestine. Er besuchte die Hauptkadettenanstalt in Groß Lichterfelde und trat am 6. Februar 1897 als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei an das Hannoversches Füsilier-Regiment Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen Nr. 73 überwiesen. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1898 zum Sekondelieutnant ernannt. Sein Patent wurde dabei auf den 6. Februar 1897 datiert. Als solcher wurde er jetzt in der 7. Kompanie seines Regiments als Zugführer eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Als solcher gehörte er jetzt zur 9. Kompanie seines Regiments in Hannover als Zugführer. 1901 wurde er als Kompanieoffizier in die 5. Kompanie seines Regiments versetzt. Ab dem Frühjahr 1902 gehörte er dann zur 1. Kompanie vom Hannoversches Füsilier-Regiment "Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen" Nr. 73, ebenfalls in Hannover. 1904 wurde er dann wieder in die 7. Kompanie seines Regiments versetzt. 1905 wurde er als Nachfolger von Leutnant von Blomberg für mehrere Jahre zum Adjutant des II. Bataillons seines Regiments, ebenfalls in Hannover, ernannt. Am 18. Mai 1907 wurde er im Hannoversches Füsilier-Regiment Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen Nr. 73 zum Oberleutnant befördert. Er wurde jetzt als Nachfolger von Oberleutnant von Wildemann zum Regimentsadjutant seines Regiments ernannt. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Leutnant von der Decken. Er blieb dann ein paar Jahre als Regimentsadjutant im Einsatz. Am 1. Oktober 1912 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Adjutant der 50. Infanterie-Brigade der 25. Division vom XVIII. Armeekorps in Mainz ernannt. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant wurde Oberleutnant Curt von Einem. Er zog dann Anfang August mit der Brigade an die Front. Bereits am ersten Tag des Ersten Weltkrieges, am 2. August 1914, wurde er verwundet. Nach seiner Genesung wurde er am 15. Dezember 1914 dem stellvertretenden Generalkommando des XVIII. Armeekorps zur Verwendung als Kompanieführer überwiesen. Am 2. Februar 1915 wurde er als Kompanieführer zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 254 versetzt, aber bereits am 8. Februar 1915 erneut verwundet. Am 10. Juni 1915 wurde er zum I. Bataillon vom Infanterie-Regiment "Kaiser Wilhelm" (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 116 versetzt. Am 22. August 1915 wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 254 ernannt. Am 6. Oktober 1916 wurde Bodo von Rodewald bereits zum dritten Mal verwundet. Am 18. Oktober 1918 wurde er zum Major befördert. Am 7. November 1918 wurde er als g.v. (garnisonsverwendungsfähig) zur Kriegsamtsstelle des XVIII. Armeekorps versetzt. Am 7. Dezember 1918 folgte seine Versetzung in das Ersatz-Bataillon des Infanterie-Leibregiments Großherzogin (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Silber widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit sehr vielen anderen Orden ausgezeichnet. Nach Kriegsende wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen und am 1. Mai 1919 in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 36 versetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr gehörte er im Mai 1920 zum Reiter-Regiment 14. Dabei war er als Major der Infanterie markiert, der bei seiner bisherigen Dienststelle verbleiben sollte, für die Dauer des Übergangsheeres. Am 1. Juni 1920 wurde er auf den Etat der Kavallerie übernommen. Im Jahr 1920 hat er die vier Jahre jüngere Margot Clotilde Emilie von Kamlah, Tochter vom Generalleutnant Hermann von Kamlah, in Hannover geheiratet. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 kam er dann auch offiziell als Stabsoffizier zum 14. Reiter-Regiment nach Ludwigslust. Am 1. Oktober 1921 wurde er zum Eskadronschef in seinem Regiment ernannt. Er führte die nächsten Jahre die 3. (Preuß.) Eskadron vom 14. Reiter-Regiment in Schleswig. Am 17. September 1923 wurde er in das 18. Infanterie-Regiment versetzt, seine Eakadron übernahm Rittmeister Kurt Wuthenow. Dort wurde er am 1. Januar 1924 als Nachfolger von Oberstleutnant Hans Halm zum Kommandeur des I. (Preuß.) Bataillons vom 18. Infanterie-Regiment in Paderborn ernannt. Am 15. Januar 1926 wurde er mit Wirkung vom 1. Febrúar 1926 an die Infanterieschule Dresden versetzt. Sein Nachfolger als Bataillonskommandeur wurde Oberstleutnant Graf von Plettenberg. Am 1. Februar 1926 wurde er auch zum Oberstleutnant befördert. Am 15. Januar 1929 folgte, mit Wirkung vom 1. Februar 1929, seine Versetzung in den Regimentsstab vom 14. (Badisches) Infanterie-Regiment nach Konstanz. Am 1. Juni 1929 folgte seine Beförderung zum Oberst. Am 13. November 1930 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1930 in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 17. Dezember 1930 ist er mit Wirkung vom 31. Dezember 1930 ausgeschieden. Dabei wurde er mit dem Charakter als Generalmajor aus dem Militärdienst verabschiedet.
Privat wohnte er spätestens ab 1936 in der Schöne Aussicht 40 in Wiesbaden und hatte die Telefonnummer 27080. Am 25. Juli 1938 wurde Bodo von Rodewald mit Wirkung zum 1. Juli 1938 zur Verfügung des Heeres gestellt. Nach Kriegsausbruch war er Kommandeur der Rastraumkommandantur III in St. Wendel. Am 28. September 1940 wurde durch die Org.Abt. des OKH die Auflösung der Rastraumkommandantur St. Wendel befohlen. Durch den Oberbefehlshaber der 1. Armee, Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben, wurde am 2. Oktober 1940 verfügt: "Da Generalmajor z.V. von Rodewald für eine weitere Verwendung die notwendige Frische und Spannkraft fehlt, wird vorgeschlagen, seine z.V.-Stellung aufzuheben." Am 12. Dezember 1940 wurde der Wehrkreis II angewiesen die Mobilmachungsverwendung des Generalmajor z.V. von Rodenwald unter gleichzeitiger Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst mit Wirkung vom 15. Dezember 1940 aufzuheben. Sein ältester Bruder 1874 geborener Bruder Ulrich von Rodewald war Leutnant a.D. Er wurde anscheinend im Jahr 1902 in England vor Gericht verurteilt. Sein am 28. April 1875 in Lemgo geborener Bruder Otto Viktor Ernst von Rodewald ist am 18. September 1914 als Hauptmann und Kompaniechef der 2. Kompanie im 2. Westfälisches Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich der Niederlande“ Nr. 15 an denen im Gefecht bei La Neuville erlittenen Verwundungen gestorben. Danach wurde er auf dem Soldatenfriedhof Sissonne beerdigt. Er hatte noch einen am 6. Oktober 1884 geborenen Bruder Rolf von Rodewald. Dieser schied 1905 als Leutnant beim 6. Westfälisches Infanterie-Regiment "Graf Bülow von Dennewitz" Nr. 55 in Bielefeld aus. Er gehörte danach zu den Reserveoffizieren des Regiments. Er war mit einer Erika von Ditfurth verheiratet und wanderte am 15. Oktober 1905 mit der "Erna Woermann" als Farmer vom Rittergut Lübhausen nach Swakopmund aus. Am 15. September 1906 fuhr er erneut mit seiner Frau mit dem Schiff "Professor Woermann" von Hamburg nach Swakopmund. Außerdem hatte er noch eine am 15. Februar 1886 geborene Schwester Althee Elisabeth Gottfriede Mathilde von Rodewald. Diese war in erster Ehe mit dem Amtsrichter Martin Paulus Ernst Zwick verheiratet, der am 13. August 1917 in Berlin-Schöneberg starb. Sie heiratete danach am 10. Juni 1922 in Detmold den Stabsarzt Johann Wilhelm Kunz.
Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/4919 : Krug, Ottomar: Deutsche
Generale 1867-1945
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Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898,
Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
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königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen)
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Rang- und
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1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
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Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
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Mittler und Sohn 1926
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Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
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Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
NARA Akte T-78 R-892