Riesch, Dipl. Ing. Eduard
* 14. Januar 1893, München † 17. Februar 1945, bei Niesky / Schlesien (gefallen) |
Eduard Riesch trat kurz nach Beginn des 1. Weltkrieges in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei am 11. August 1914 zum Ersatz-Bataillon vom Königlich Bayerisches 20. Infanterie-Regiment "Prinz Franz" nach Lindau. Bei diesem Regiment wurde er am 15. Februar 1915 zum Fähnrich befördert. Am 6. September 1915 wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 7. Januar 1914 datiert. Ab dem 1. November 1916 absolvierte er eine Flugzeugführerausbildung. Ab dem 2. Mai 1917 wurde er als Flugzeugführer in der bayerischen Fliegerabteilung 294 b (Artillerie) (FA A 294 b) eingesetzt. Am 2. August 1918 wurde er dann zum Führer der Fliegerschule beim Armeeflugpark 6 ernannt. Im Dezember 1918 kehrte er als Kompanie-Offizier zu seinem Stamm-Regiment, dem Königlich Bayerisches 20. Infanterie-Regiment „Prinz Franz“ zurück. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm im 1. Weltkrieg auch beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. So gehörte er ab dem 8. Mai 1919 als Zugführer zum Reichswehr-Schützen-Regiment 41. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr gehörte er Mitte Mai 1920 noch zum Reichswehr-Schützen-Regiment 41 der Reichswehr-Brigade 21. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 19. (Bayerisches) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er ebenfalls weiter als Zugführer eingesetzt. Sein Rangdienstalter als Leutnant wurde auf den 1. April 1914 festgelegt. Im Frühjahr 1923 gehörte er zur 1. Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in München. In dieser wurde er am 1. Mai 1923 zum Oberleutnant befördert. Von Oktober 1923 bis März 1928 absolvierte er ein Studium an der Technischen Hochschule in München, das er als Diplom-Ingenieur abschloss. Am 1. Oktober 1924 wurde er dafür etatmäßig zur 14. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment nach Landshut versetzt. Ab dem 1. Oktober 1925 gehörte er etatmäßig für die restliche Zeit vom Studium zur 15. Kompanie des Ausbildungs-Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Landshut. Nach seinem Studium wurde er am 1. April 1928 zum Rittmeister befördert. Als solcher kam Dipl. Ing. Eduard Riesch an diesem Tag auch zum 17. (Bayer.) Reiter-Regiment. Von diesem wurde er in das Heereswaffenamt (Wa A) im Reichswehrministerium (RWM) kommandiert. Am 1. April 1929 wurde er als Referent in das Heeres-Waffen-Amt (WaA) versetzt. Er wurde dort in der Luftfahrtgruppe eingesetzt. Am 1. November 1930 wurde er in die Geheime Fliegerliste aufgenommen. Neben ihm enthielt sie die Namen von 167 Piloten im aktiven Dienst. Am 1. Mai 1931 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Leo Mayr zum Chef der 10. Kompanie vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Passau ernannt. Am 30. September 1933 wurde er aus dem Militärdienst entlassen.
Er wurde dafür in den Stab der Technischen Schule Jüterbog in Döberitz aufgenommen. Am 1. Mai 1934 trat er als aktiver Hauptmann in die Luftwaffe ein. Ab dem 1. Mai 1934 wurde er als Leiter der Zweigstelle Adlershof der Technischen Schule der Luftwaffe eingesetzt. Am 1. September 1934 wurde er zum Major befördert. Ab dem 1. Oktober 1935 leitete er die Technische Hochschule Jüterbog. In dieser Funktion wurde er am 1. Oktober 1936 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1937 übernahm er das Kommando über die I. Gruppe vom Kampfgeschwader 155 in Giebelstadt. Gleichzeitig war er auch Fliegerhorst-Kommandant von Giebelstadt. Ab dem 1. April 1938 war er dann Kommandeur der I. Gruppe vom Kampfgeschwader 158 und gleichzeitig Fliegerhorst-Kommandant Wiener-Neustadt. Am 1. Januar 1939 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1939 wurde er durch Oberstleutnant Stefan Fröhlich abgelöst. Dafür trat er als Offizier z.b.V. zur Verfügung des Reichsluftfahrtministerium (RLM). Am 1. April 1939 wurde er als Lehrer an die Heeres-Waffenmeisterschule nach Berlin-Treptow versetzt. In dieser Funktion befand er sich auch noch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939. Am 7. November 1939 wurde er als Offizier z.b.V. wieder zur Verfügung des RLM und des Oberbefehlshabers der Luftwaffe gestellt. Ab dem 14. Juni 1940 wurde er als Kommandant vom Flughafenbereich-Kommando St. Omer eingesetzt. Anscheinend war er parallel dazu auch Kommandant vom Fliegerhorst St. Omer. Am 25. Februar 1941 gab er sein Kommando als Koflug St. Omer ab und wurde dafür in die Führerreserve OKL versetzt. 1941 wurde er kurzzeitig als Flughafenbereichs-Kommando 2/VI (Koflug 2/VI) eingesetzt. Anschließend wurde er zum Kommandeur vom Flieger-Regiment 11 in Frankreich ernannt. Am 1. November 1941 wurde er in dieser Funktion zum Generalmajor befördert. Ab Herbst 1942 war er Kommandant vom Flughafenbereichs-Kommando 4/III (Koflug 4/III). Ab dem 23. Juni 1942 wurde er dann Kommandant vom Flughafenbereichs-Kommando 2/VIII (Koflug 2/VIII). Am 17. Februar 1945 ist er bei einem Flugzeugabsturz bei Niesky in der Oberlausitz ums Leben gekommen. Er war zu diesem Zeitpunkt als Kommandant vom Flughafenbereichs-Kommando Görlitz (Koflug Görlitz) eingesetzt. Er wurde auf dem Waldfriedhof in Niesky beerdigt.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche
Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 Ple-Sac
Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945 Teil
II, Band 3: Odebrecht–Zoch, Biblio Verlag, Osnabrück 1992
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem
Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem
Stand vom 1. April 1934