Räßler, Karl Rudolf

 

* 20. August 1891, Bockwa in Sachsen

† 28. November 1950, Aachen-Burtscheid

 

 

Rudolf Räßler war der Sohn des Ingenieurs und Hochofenchefs Robert Räßler und dessen Ehefrau Rosalie, geborene Teichmann. Im Herbst 1902 trat er als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei in das Königlich Sächsische Pionier-Bataillon Nr. 12 nach Pirna. Bei diesem wurde er am 19. Mai 1903 zum Fähnrich befördert. Als solcher gehörte er Anfang 1904 zur 4. Kompanie vom Königlich Sächsisches 2. Pionier-Bataillon Nr. 22 in Pirna. Am 18. Januar 1904 wurde er zum Leutnant befördert. Danach gehörte er einige Jahre als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie seines Bataillons. Am 1. Oktober 1907 wurde er zur Militärtechnischen Akademie nach Berlin kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Heller zum Adjutant vom Königlich Sächsisches 2. Pionier-Bataillon Nr. 22 in Pirna ernannt. Am 21. Januar 1913 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Adjutant zum Kommando der Pioniere nach Dresden kommandiert. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Leutnant Herrmann. Mit dem Königlich Sächsisches 2. Pionier-Bataillon Nr. 22 zog er bei Beginn des 1. Weltkrieges am 2. August 1914 ins Feld. 1915 wurde er als Kompanieführer im 2. Königlich Sächsiches Pionier-Bataillon Nr. 22 eingesetzt. Am 17. März 1915 wurde er als solcher zum Hauptmann ohne Patent befördert. Später fungierte er auch als Bataillonsführer seines Bataillons. 1917 wurde er im Stab des Generalkommandos XIX. Armee-Korps eingesetzt. Am 17. August 1917 wurde er als Stabs-Offizier der Pioniere (Stopi) zum XII. Reserve-Korps versetzt. 1919 hat er dann ein Patent als Hauptmann vom 24. Dezember 1914 erhalten. Am 1. Oktober 1919 wurde er hochausgezeichnet in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er in die Heeres-Friedenskommission versetzt. Zu dieser gehörte er auch noch beim 200.000 Mann Heer der Reichswehr Mitte Mai 1920. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 zum Chef der 13. Kompanie vom 1. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Königsberg ernannt. Am 1. April 1925 wurde er in die 4. Eskadron vom 13. (Preußisches) Reiter-Regiment nach Lüneburg versetzt. Von dort wurde er als Lehrer zur Infanterieschule nach Dresden kommandiert. Am 1. Oktober 1926 wurde er in die 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 10. (Sächsisches) Infanterie-Regiment in Dresden versetzt. Am 1. Februar 1927 folgte dort seine Beförderung zum Major. Als solcher wurde er 1928 zum Stab des III. Bataillons vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Dresden versetzt. Am 1. April 1929 folgte seine Ernennung zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Löbau. In dieser Funktion wurde er am 1. Februar 1931 zum Oberstleutnant befördert. Am 31. März 1932 gab er sein Kommando über das Ausbildungs-Bataillon an Major Hans von Tettau ab. Am 1. April 1932 wurde er aus dem Militärdienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberst verliehen.

Am 1. Oktober 1933 trat er als Angestellter Char. Oberst a.D. (L) wieder in den Dienst der Reichswehr. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1932 festgelegt. Er wurde zum Ausbildungsleiter in Plauen ernannt. Als solcher wurde er ab dem 5. März 1935 als Char. Oberst a.D. (E) zu den Ergänzungsoffizieren überführt. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Ausbildungsleiter Aachen ernannt. Am 1. April 1937 wurde er zum Oberst (E) befördert. Er wohnte jetzt in der Helfferichstraße 21 in Aachen. Am 6. Juni 1938 hat er die neun Jahre jüngere Gisela Zurhelle-Püngeler in Aachen geheiratet. Am 1. August 1938 wurde er durch Umbenennung seines Stabes zum Ausbildungsleiter Aachen 1 ernannt. Er hatte jetzt die Burgstraße 18 in Aachen als Privatadresse und dort die Telefonnummer 33460. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 26. August 1939 anscheinend zum Kommandeur vom Grenzwacht-Regiment 46 ernannt. Im August 1940 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 227 ernannt. Am 1. Juni 1941 wurde er als Oberst in das aktive Offizierskorps übernommen. Mit seinem Regiment verlegte er zu Beginn des Ostfeldzuges als Besatzungstruppe nach Belgien. Der Stab wurde in Lüttich beheimatet. Am 30. August 1941 wurde er als Nachfolger von Oberst Karl Klockenbring zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 360 ernannt. Am 1. Juni 1942 folgte seine Beförderung zum Generalmajor. Am 3. Juli 1942 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 360 ab. Er selbst wurde dafür jetzt in die Führerreserve OKH versetzt. Am 31. März 1943 wurde er aus dem aktiven Wehrdienst entlassen. Mit Wirkung vom 1. April 1943 wurde er dann aber sofort wieder zur Verfügung des Heeres gestellt. Er wurde dabei dem Wehrkreis VI zugeteilt. Am 11. September 1944 wurde er als Generalmajor z.V. zum Kommandeur der auf dem Kommandoweg aufgestellten Division Rässler am Niederrhein ernannt. Am 6. März 1945 wurde er am Mittelrhein durch Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der Division z.b.V. 616 ernannt. Mit diesem Stab wurde er unter dem XIII. SS-Armeekorps der 1. Armee bei der Heeresgruppe G eingesetzt.

 

*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851 Ple-Sac
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1903, Dresden 1903
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1904, Dresden 1904
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1905, Dresden 1905
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1906, Dresden 1906
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1907, Dresden 1907
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908, Dresden 1908
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909, Dresden 1909
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910, Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911, Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912, Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913, Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914, Dresden 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983