Naumann, Walther

 

* 19. Dezember 1888, Lommatzsch / Sachsen

† 14. August 1945, vermisst

 

Walther Naumann trat am 20. März 1909 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn vom 1894 verstorbenen Arzt Paul Naumann und dessen Ehefrau Ida, geborene Öhmichen, kam dabei zum Eisenbahn-Regiment Nr. 2. Bei diesem wurde er am 22. August 1910 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 22. August 1908 datiert. Kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er als solcher zum Verkehrsoffizier vom Platz Neubreisach. Am 25. Februar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 18. Dezember 1917 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit weiteren Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer Mitte Mai 1920 gehörte er zur Kraftfahr-Abteilung 16 der Reichswehr-Brigade 16. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 in die 4. Kraftfahr-Abteilung übernommen. Bei dieser wurde er dann die nächsten Jahre als Kompaniechef eingesetzt. Am 19. Mai 1921 hat er Else Annemarie Erbrecht, Tochter vom Gutsbesitzer Franz Friedrich Erbrecht aus Ermsleben, geheiratet. Am 29. April 1922 wurde seine Tochter Annemarie Naumann in Magdeburg geboren. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 wurde er als Chef der 2. (Preuß.) Kompanie der 4. Kraftfahr-Abteilung in Magdeburg eingesetzt. Vom 22. März 1924 bis zum 13. April 1924 besuchte er den Großen Kraftwagen-Lehrgang. Am 31. Juli 1924 wurde sein Sohn Horst Franz Paul Walther Naumann in Magdeburg geboren. Am 1. April 1927 wurde er zur Kommandantur vom Truppenübungsplatz Altengrabow versetzt. Bereits am 1. Mai 1927 wurde er dann zum Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Am 1. Oktober 1927 wurde er zum 10. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Bereits am 1. April 1928 wurde er erneut zum Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Vom 4. Oktober 1927 bis zum 22. Dezember 1927 wurde er zur Kraftfahrtechnischen Ausbildung kommandiert. Vom 20. Januar 1929 bis zum 29. Januar 1929 erhielt er eine Ausbildung im Nachrichtendienst. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) ebenfalls in Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt beim Heeres-Waffenamt (WaA) im Bereich Kraftfahrwesen eingesetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1931 zum Major befördert. Nach der Umgliederung vom Heeres-Waffen-Amt gehörte er dann die nächsten Jahre zur Kraftfahr- und Motorisierungsabteilung (Wa Prw 6) unter Oberst Kühn. Am 1. Mai 1933 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Karl Zukertort zum Kommandeur der 4. Kraftfahr-Abteilung in Dresden ernannt. Am 1. Juni 1934 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der Kraftfahr-Abteilung Leipzig ernannt. Vom 4. September 1935 bis zum 18. September 1935 besuchte er einen Unterweisungslehrgang für Kommandeure der Panzerabwehr-Abteilung. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der Panzer-Abwehr-Truppe III in Berlin ernannt. Am 1. April 1936 wurde er dann zum Oberst befördert. Am 3. Juli 1939 wurde er in das Oberkommando des Heeres zur Inspektion der Kraftfahrtruppen (In 6) versetzt. Seine Privatanschrift war die Nassauische Straße 26 in Berlin-Wilmersdorf. Nach Beginn des 2. Weltkrieges wurde er noch Anfang September 1939 zum AOK 14 kommandiert. Mitte Oktober 1939 wurde er dann zum Stabsoffizier für Verkehrsregelung beim Stellvertretenden Generalkommando III. Armeekorps in Berlin ernannt. Anfang November 1939 wurde er dann zum Oberkommando der Heeresgruppe B versetzt. Bei diesem wurde er am 1. April 1940 zum Generalmajor befördert. Am 28. Juni 1940 wurde er zum Höheren Offizier für das Kraftfahrwesen beim AOK 2 ernannt. Bei diesem wurde er anscheinend auch noch zum Sommerbeginn 1941 beim Auftakt vom Ostfeldzug eingesetzt. Am 20. August 1941 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Wehrkreis III. Am 25. August 1941 wurde er dann zum Kommandant der Feldkommandantur 200 (FK 200) ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1942 zum Generalleutnant befördert. Ende August 1942 gab er sein Kommando für einen Monat ab. Ende September 1942 übernahm er dann wieder als Kommandant die FK 200. Am 15. März 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Gleichzeitig wurde er zum Ministerium für Bewaffnung und Munition kommandiert. Diese Kommandierung sollte unter einer Dauer von vier Monaten sein. Am 1. Februar 1944 wurde er dann zum Inspekteur der Rüstungs-Inspektion VIII ernannt. Am 20. August 1944 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Seine Privatanschrift war jetzt bei Dr. Speck in der Augusta Straße 73 I in Breslau 13 mit der Telefonnummer 32012. Vom 21. August 1944 bis zum 31. August 1944 besuchte er einen Lehrgang für Kriegsgefangenenwesen in Wien. Vom 8. September 1944 bis zum 21. September 1944 wurde er zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis IV kommandiert. Vom 22. September 1944 bis zum 6. Oktber 1944 wurde er zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XI kommandiert. Am 7. Oktober 1944 wurde er zur Einarbeitung als Kommandeur der Kriegsgefangenen zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XII kommandiert. Am 15. November 1944 sollte er dann zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis VIII ernannt werden, was dann aber nicht wirksam wurde. Er wurde stattdessen am 16. November 1944 wieder der Führerreserve OKH zugeteilt. Seinen Dienst reglte dabei der Wehrkreis VIII. Ab dem 17. November 1944 war seine private Anschrift bei Dr. Henrici in der Hublerstraße 47 II in Dresden A 19 mit der Telefonnummer 38600. Am 25. März 1945 sollte er zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XVII ernannt werden, was ebenfalls nicht wirksam wurde. Stattdessen wurde er am 27. März 1945 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis IV beauftragt. Nach dem Kriegsende wurde er anscheinend von den sowjetischen Besatzungstruppen verschleppt. Seit Mitte August 1945 gilt er als vermisst.