Meindl, Eugen
* 16. Juli 1892, Donaueschingen / Baden
† 24. Januar 1951, München |
Eugen Meindl trat am 27. Juli 1912 als Fahnenjunker in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 5. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 76. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 17. Februar 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 21. Februar 1912 datiert. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier beim 5. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 76 eingesetzt. Nach Beginn des 1. Weltkrieges wurde er dann in verschiedenen Funktionen in seinem Regiment eingesetzt. Am 18. April 1917 wurde er bei diesem zum Oberleutnant befördert. Danach wurde er dann auch noch als Adjutant beim Artilleriekommandeur 52 eingesetzt. Neben beiden Eisernen Kreuzen wurden ihm im Ersten Weltkrieg noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Oberleutnant mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann als Batterieoffizier zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 5. (Hess.-Württ.) Artillerie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Batterieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er als solcher zur 5. (Bad.) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Wiblingen. Bei dieser wurde er am 1. August 1924 zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann als solcher für das erste Jahr seiner Führergehilfenausbildung in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart kommandiert. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann für das zweite Jahr seiner Führergehilfenausbildung in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann für ein weiteres Jahr in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann in der Heeres-Organisations-Abteilung (T 2) eingesetzt. Am 1. Oktober 1927 kam er dann zum Stab der II. (Bad.) Abteilung vom 5. Artillerie-Regiment nach Ulm an der Donau versetzt. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann zum Chef der 1. (Hess.) Eskadron der 5. Fahr-Abteilung ebenfalls in Ulm an der Donau ernannt. Bereits im Herbst 1929 gab er sein Kommando wieder ab. Er wurde dafür am 1. Oktober 1929 als Regimentsadjutant zum Regimentsstab vom 5. Artillerie-Regiment nach Fulda versetzt. Diese Funktion übte er dann die nächsten Jahre aus. 1931/32 wurde er mit dem Regimentsstab nach Ulm an der Donau verlegt. Im Herbst 1933 wurde er als Regimentsadjutant durch Oberleutnant Eberhard Finckh abgelöst. Dafür wurde er zur Artillerieschule nach Jüterbog versetzt. Dort wurde er am 1. April 1934 zum Major befördert. Bei der Artillerieschule wurde er dann auch während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht ab dem 1. Oktober 1934 eingesetzt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 5 in Ulm ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1936 zum Oberstleutnant befördert. Anfang November 1938 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür am 10. November 1938 zum Kommandeur vom Gebirgs-Artillerie-Regiment 112 in Graz ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1939 zum Oberst befördert. Sein Regiment führte er dann zu Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 in den Polenfeldzug. Im Frühjahr 1940 führte er sein Regiment beim Unternehmen Weserübung zum Angriff auf Norwegen. Dabei kam er dann ab Juni 1940 als Führer der Gruppe Meindl im Raum Narvik zum Einsatz. Anfang August 1940 gab er sein Kommando über das Gebirgs-Artillerie-Regiment 112 auf eigenen Wunsch ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Er ließ sich dabei zur Fallschirmtruppe der Luftwaffe kommandieren. Am 1. September 1940 trat er dann auch offiziell zur Luftwaffe über. Er wurde bei dieser dann zum Kommandeur vom Luftlande-Sturm-Regiment 1 ernannt. Am 1. Januar 1941 wurde er als solcher zum Generalmajor befördert. Mit seinem auch als Fallschirm-Jäger-Sturm-Regiment 1 bezeichneten Regiment sprang Meindl im Mai 1941 über Kreta ab und hatte als Führer der Kampfgruppe West entscheidenden Anteil an der Eroberung des Flugplatzes Malemes. Am 9. Juni 1941 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Die unter Führung von Generalmajor Meindl, Oberst Heidrich, Oberst Bräuer, Oberst Ramke und Oberst Sturm stehenden Fallschirmverbände schufen in harten Kämpfen die entscheidenden Voraussetzungen für die Eroberung von Kreta." Für seine Taten erhielt er am 14. Juni 1941 als Generalmajor das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Auf Kreta schwer verwundet, wurde er im Winter 1941/42 Kommandeur der "Kampfgruppe Meindl" an der Ostfront, in der alle Luftwaffen-Feld-Regimenter zusammengefasst wurden. Dieser Verband wurde dann ab dem Frühjahr 1942 als Luftwaffen-Division Meindl bezeichnet. Diese wurde dann im Nordabschnitt der Ostfront eingesetzt. Am 27. Juli 1942 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 26. September 1942 wurde er zum Kommandierenden General des XIII. Fliegerkorps ernannt. Gleichzeitig wurde er dann auch als Kommandierender General vom I. Luftwaffen-Feld-Korps eingesetzt. Am 1. Februar 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Ab dem Sommer 1943 wurde er gleichzeitig auch zum Reichsluftfahrtministerium (RLM) kommandiert. Dort wurde er dann ab Mitte Juli 1943 bis Anfang November 1943 neben seiner Tätigkeit als Kommandierender General auch als Inspekteur der Luftwaffen-Feldeinheiten (L In 18) eingesetzt. Sein Generalkommando wurde im November 1943 zum II. Fallschirmkorps umbenannt, wobei er trotzdem weiter der Kommandierende General blieb. Am 1. April 1944 wurde er zum General der Fallschirmtruppe befördert. Am 31. August 1944 wurde er für seine Führungsleistungen im Kessel von Falaise mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Anschließend kämpfte er mit seinem II. Fallschirmkorps in Holland und Norddeutschland und wurde für seine Abwehrleistungen am 8. Mai 1945 mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub ausgezeichnet. Nach der Kapitulation geriet er dann im Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 29. September 1947 wieder entlassen.
Ritterkreuz (14. Juni 1941) Eichenlaub (31. August 1944) Schwerter (8. Mai 1945)