von Ilsemann, Helmuth

 

* 18. Dezember 1891, Allenstein

† 28. September 1957, Gauting

 

 

Helmuth von Ilsemann war der jüngste Sohn des Kavallerieoffiziers und späteren Generalleutnant Karl Georg Hartwig Richard von Ilsemann und dessen Ehefrau Thekla Marie Georgine Julie, geborene Freiin von Hammerstein-Equord. Er trat am 26. März 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 25. Bei diesem wurde er am 18. Dezember 1912 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1913 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 19. August 1911 datiert. Bei Beginn des 1. Weltkrieges kam er dann Anfang August 1914 als Zugführer mit seinem 1. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 25 an die Front. Später wurde er dann auch als Abteilungsadjutant verwendet. Am 5. Oktober 1916 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann auch als Regimentsadjutant in seinem Regiment eingesetzt. Zum Ende vom Ersten Weltkrieg wurde er dann als Adjutant beim Artilleriekommandeur 25 eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze und noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ende 1919 kam er dann beim Übergangsheer zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 11. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 11 der Reichswehr-Brigade 11. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 5. (Württ.-Hess.) Artillerie-Regiment. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Batterieoffizier eingesetzt. Am 1. März 1924 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Regimentsadjutant vom 5. Artillerie-Regiment in Fulda ernannt. Bereits am 1. Oktober 1924 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann die nächsten 7 Jahre als Adjutant beim Heeres-Personalamt (PA) eingesetzt. Privat wohnte er spätestens ab 1925 in der Bayreuther Straße 20 in Berlin W 62 und hatte die Telefonnummer Steinplatz 8783. Seine Privatadresse ab dem Jahr 1926 war das Lützowufer 9 in Berlin W 10 und dort hatte er die Telefonnummer B1 Kurfürst 101. 1930 ist er in der Tauentzienstraße 9 in Berlin W 50 mit der Telefonnummer B4 Bavaria 1101 verzeichnet. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann zum Chef der 11. (reitende) Batterie vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Potsdam ernannt. Am 31. März 1934 nahm er dann seinen Abschied vom aktiven Dienst der Reichswehr, wodurch er den Ausbau der Reichswehr zur Wehrmacht nicht mehr miterlebte. Ihm wurden bei der Verabschiedung die Charakter als Major verliehen.

Im Zuge der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann Ende August 1939 als Major wieder in den aktiven Dienst einberufen. Er wurde dann Anfang September 1939 zum Abteilungskommandeur einer Artillerie-Ersatz-Abteilung (7, 43, 79 oder 157) vom Artillerie-Ersatz-Regiment 7 ernannt. Dieses Kommando behielt er sowohl im Polenfeldzug, auch als im Westfeldzug. Bei Beginn des Sommers 1941 und dem Auftakt des Ostfeldzuges hatte er noch immer sein Kommando über die Ersatz-Abteilung inne. Am 1. Dezember 1941 gab er dieses dann ab und wurde dafür zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 333 ernannt. Mit diesem kam er dann sofort als Besatzungstruppe in die Bretagne. Als Kommandeur wurde er am 1. Juli 1942 auch zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Februar 1943 wurde er zum Oberst befördert. Zu dieser Zeit begab er sich mit seinem Regiment an die Ostfront, wo er dann im Südabschnitt eingesetzt wurde. Im Herbst 1943 gab er sein Kommando über das Artillerie-Regiment 333 ab. Er wurde dafür zum Kommandeur vom neuen Artillerie-Regiment 367 ernannt. Anfangs wurde er mit dem Regiment in Kroatien eingesetzt. Am 17. September 1944 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. Dezember 1944 gab er sein Kommando ab. Er wurde daraufhin in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis VII. Am 1. Januar 1945 wurde er dann zum Artillerie-Kommandeur 122 (Arko 122) beim I. Fallschirm-Korps ernannt. Als solcher wurde er dann in Italien eingesetzt. Am 20. April 1945 wurde er zum Generalmajor befördert. Kurz vor Kriegsende geriet er dann in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Frühjahr 1947 wieder entlassen. Seinen Lebensabend verbrachte er als Kaufmann in Gauting bei München. Er starb nach einem Schlaganfall am 28. September 1957 gegen 22 Uhr im Krankenhaus der Augustinerinnen in Köln.  Seine älteren Geschwister waren der langjährige Adjutant vom Kaiser Wilhelm II., Sigurd Wilhelm Adolf Arnold Christoph Frank von Ilsemann (19.2.1884 Lüneburg - 6.6.1952 Doorn) sowie der Oberst Erwin von Ilsemann und der char. Generalleutnant Iwan von Ilsemann.