von Ilsemann, Erwin Bernhard Reinhold Friedrich Georg
* 18. Januar 1886, Lüneburg † 7. Oktober 1952, Gelnhausen |
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Erwin Ilsemann war der dritte Sohn des Kavallerieoffiziers und späteren Generalleutnant Karl Georg Hartwig Richard Ilsemann und dessen Ehefrau Thekla Marie Georgine Julie, geborene Freiin von Hammerstein-Equord. Er trat am 1. Juli 1907 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 61 nach Darmstadt. Am 27. Januar 1908 wurde er zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 19. November 1908 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Batterieoffizier in der 3. Batterie seines Regiments in Darmstadt eingsetzt. Am 14. September 1908 wurde sein Vater Oberstleutnant Karl Georg Hartwig Richard Ilsemann, Kommandeur des 2. Großherzoglich Hessisches Leib-Dragoner-Regiment Nr. 24, in den erblichen Adelstand erhoben. Dadurch trug er selbst fortan den Namen Erwin von Ilsemann. 1910/11 wurde er als Batterieoffizier in die 5. Batterie seines Regiments nach Babenhausen versetzt. Am 1. Oktober 1912 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Hartmann zum Adjutant der I. Abteilung vom 2. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 61 in Darmstadt ernannt. Auch kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er noch als Abteilungsadjutant in seinem Regiment eingesetzt. Am 22. März 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Vom 1. April 1916 bis zum 21. Juni 1917 wurde er als Adjutant der 25. Feldartillerie-Brigade eingesetzt. Im Dezember 1917 wurde ihm das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. An 22. März 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde er wieder zum 2. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 61 versetzt. Am 1. Januar 1919 hat er die über achteinhalb Jahre jüngere Marie Hedwig Eleonore Gertrud Carla von Carlshausen, älteste Tochter vom 1896 gestorbenen Infanterieoffizier Premierleutnant Wilhelm Hugo Moritz Georg Alfred von Carlshausen, in Altenhaßlau bei Gelnhausen geheiratet. Sein Schwager wurde der am 19. Januar 1896 geborene Alfred Friedrich Wilhelm von Carlshausen. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ende 1919 kam er dann beim Übergangsheer zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 11. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er nicht mehr zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 11 der Reichswehr-Brigade 11. Am 5. September 1920 wurde sein Sohn Carl-Gero Alfred Helmuth Kurt von Ilsemann in Altenhaßlau geboren. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 30. September 1920 aus der Reichswehr verabschiedet.
Privat wohnte er spätesens ab 1930 in der Kaiser-Wilhelm-Straße 7a in Berlin. Seine Telefonnummer als Hauptmann a.D. lautete dort anfangs F9 Cöpenick 1469. Noch im Jahr 1930 wurde die Telefonnummer auf F4 Cöpenick 1469 geändert. Am 1. Oktober 1933 trat er dann als Landesschutzoffizier wieder in den Dienst der Reichswehr. Er wurde dabei als char. Major a.D. eingesetzt. Anfang März 1935 wurde er dann zum Ergänzungsoffizierkorps übernommen, wodurch er jetzt zum Major (E) wurde. Sein Rangdienstalter wurde jetzt auf den 1. Februar 1934 festgelegt. Er wurde jetzt im Reichskriegsministerium (RKM) eingesetzt. Dort blieb er auch die nächsten Jahre weiter verzeichnet. 1937 änderte sich seine Telefonnummer in der Kaiser-Wilhelm-Straße 7a zur 641469. Am 1. Oktober 1938 wurde er zum Oberstleutnant (E) befördert. Als solcher wurde er im Oberkommando des Heeres (OKH) bei der Kraftfahr und Motorsierungabteilung (Wa Prüf 6) unter der Amtsgruppe für Entwicklung und Prüfung (Wa Prüf) beim Heeres-Waffenamt (Wa A) eingesetzt. Mindestens bis zur Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Spätsommer 1939 wurde er weiter dort eingesetzt. Etwa zu dieser Zeit zog er in die Kirdorfer Straße 48 in Berlin um, seine Telefonnummer blieb die 641469. Im Sommer 1941 wurde er beim Stab der Wehrersatzinspektion München eingesetzt. Dort wurde er am 1. Juli 1941 als Oberstleutnant z.V. in das aktive Offizierskorps überführt. Von dort wurde er zum Militärbefehlshaber Serbien mit Wirkung vom 22. August 1941 versetzt. Am 1. Oktober 1941 wurde er zum Oberst befördert. Später wurde er als Kommandant der Feldkommandantur 684 (FK 684) in Charleville bei Mezières verwendet. Vom 1. April 1944 bis zum 1. August 1944 wurde er als Kommandant des Verbindungsstab 785 (VS 785) in Clermont-Ferrand eingesetzt. Nach dem Krieg lebte er als Angestellter in Altenhaßlau in der Wildhausstraße 20. Im Kreiskrankenhaus Gelnhausen ist er am 7. Oktober 1952 um 6:30 Uhr im Herzbachweg in Gelnhausen verstorben. Als Todesursache wurden Maligne Nephrosklerose, Coma Uraemicum, Herz- und Kreislaufversagen angegeben. Sein Sohn Carl-Gero von Ilsemann brachte es bei der Bundeswehr vom Hauptmann bis zum Generalleutnant und Befehlshaber vom II. Korps. Seine Geschwister waren der langjährige Adjutant vom Kaiser Wilhelm II., Sigurd Wilhelm Adolf Arnold Christoph Frank von Ilsemann (* 19.2.1884, Lüneburg - † 6.6.1952, Selbstmord in Doorn), der char. Generalleutnant Iwan von Ilsemann und der Generalmajor Helmuth von Ilsemann.