von Ilsemann, Iwan Clodwig Karl Adolf Henry Anatol George
* 13. Oktober 1882, Lüneburg † 29. Juni 1964, Garmisch-Partenkirchen |
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Iwan Ilsemann war der älteste Sohn des Kavallerieoffiziers und späteren Generalleutnant Karl Georg Hartwig Richard Ilsemann und dessen Ehefrau Thekla Marie Georgine Julie, geborene Freiin von Hammerstein-Equord. Er trat am 27. Februar 1901 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Großherzogliches Artilleriekorps dem 1. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 25 nach Darmstadt. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 18. August 1902 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 19. August 1901 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Batterieoffizier in der 1. Batterie seines Regiments in Darmstadt eingsetzt. Bereits im Frühjahr 1904 gehörte er in gleicher Funktion zur 5. Batterie seines Regiments. Im Juni 1904 wurde er durch Verfügung der Inspektion der Feldartillerie vom 1. Oktober 1904 bis zum 31. Januar 1905 zum Besuch des I. Lehrgangs für Leutnants bei der Feldartillerie-Schießschule Jüterbog kommandiert. Im Folgejahr wurde er als Batterieoffizier in der 2. Batterie seines Regiments ebenfalls in Darmstadt eingesetzt. Im Frühjahr 1906 gehörte er als Batterieoffizier zur 3. Batterie vom 1. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 25 (Großherzogliches Artilleriekorps). Im folgenden Jahr gehörte er in gleicher Funktion wieder zur 5. Batterie seines Regiments. Am 1. Oktober 1907 wurde er als Nachfolger von Leutnant von Trott zu Solz zum Adjutant der I. Abteilung seines Regiments ernannt. Am 25. April 1908 schied er aus dem Heer aus. Dafür wurde er am 26. April 1908 bei der Marine-Infanterie angestellt. Dort wurde er jetzt bei der Marine-Feldbatterie des III. Seebataillons in Tsingtaou (Kiautschou) in China eingesetzt. Am 14. September 1908 wurde sein Vater Oberstleutnant Karl Georg Hartwig Richard Ilsemann, Kommandeur des 2. Großherzoglich Hessisches Leib-Dragoner-Regiment Nr. 24, in den erblichen Adelstand erhoben. Dadurch trug er selbst fortan den Namen Iwan von Ilsemann. Am 5. November 1908 heiratete er die sechs Jahre jüngere Lilli Maria Vera Stein, Tochter des Rentners Leo Stein, in Darmstadt. Am 7. November 1909 wurde seine Tochter Herta Yvonne Alice Karoline Friederike von Ilsemann in Tsingtau in China geboren. 1910 gehörte er dann zur Stamm-Batterie für das III. Stamm-Seebataillon. Am 31. Mai 1910 schied er aus der Marine-Infanterie aus. Dafür wurde er am 1. Juni 1910 wieder beim Heer angestellt. Nach seiner Rückkehr zum 1. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 25 wurde er am 18. August 1910 zum Oberleutnant befördert. Er wurde jetzt als Batterieoffizier in der 4. Batterie von seinem Regiment in Darmstadt eingesetzt. Am 1. Oktober 1911 wurde er für seine Generalstabsausbildung an die Kriegsakademie Berlin kommandiert. Am 5. Mai 1912 wurde sein Sohn Hans-Harald Leo Werner Heini von Ilsemann in Berlin-Charlottenburg geboren. Kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges kam er dann im Sommer 1914 wieder zum 1. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 25 zurück. Dort wurde er jetzt als Führer einer Munitionskolonne bei der I. Abteilung eingesetzt. In dieser Funktion zog er dann bei Ausbruch vom 1. Weltkrieg an die Front. Ab dem 28. August 1914 wurde er dann als Führer der 3. Batterie in seinem Regiment eingesetzt. Als solcher wurde er am 8. Oktober 1914 zum Hauptmann befördert. Ende April 1915 wechselte er dann in den Stabsdienst. Anfänglich wurde er als dritter Generalstabsoffizier (Ic) beim Generalkommando IX. Armeekorps verwendet. Ab Mitte Juli 1915 wurde er bis Anfang Juni 1916 als erster Generalstabsoffizier (Ia) bei der verstärkten 185. Infanterie-Brigade eingesetzt. Danach wurde er in gleicher Funktion zum Stab der 185. Infanterie-Division versetzt. Zum Ende des 1. Weltkrieges gehörte er als Ia zum XXV. Reserve-Korps. Nach dem Krieg kam er im Januar 1919 wieder zum 1. Großherzoglich Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 25 zurück. Anfang Februar 1920 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter eines Major verliehen.
Am 8. April 1920 wurde sein Sohn Sigurd von Ilsemann geboren. Seine private Anschrift im Jahr 1930 und viele der Folgejahre war die Taubertstraße 1 in Berlin-Grunewald. Seine Tochter Herta heiratete am 4. Dezember 1931 den acht Jahre älteren Rittergutsbesitzer von Pülswerda, Gemeinde Triestewitz, Wilhelm Reinhard Heinz Bake in Berlin-Grunewald. Am 1. Oktober 1933 trat er dann als Landesschutzoffizier wieder in den Dienst der Reichswehr. Er wurde zuerst als char. Major a.D. bei der Kommandantur Berlin als Regimentskommandeur im Grenzschutz eingesetzt. Am 15. Mai 1934 wurde er zum Major a.D. befördert. Ab Herbst 1934 hatte er dann die Funktion eines Ausbildungsleiters bei der Kommandantur inne. Anfang März 1935 wurde er dann zum Ergänzungsoffizier ernannt, wodurch er jetzt zum Major (E) wurde. Am 1. April 1936 wurde er dann wieder in den Stab der Kommandantur Berlin versetzt. Sein Sohn der Kaufmann Hans-Harald von Ilsemann heiratete am 20. August 1936 die fast acht Jahre ältere Anna Maria Friederike Gertrud Stacklies, Tochter des kaufmännischen Direktors Friedrich Stacklies, in Berlin-Wilmersdorf. Am 1. November 1936 wurden ihm die Charakter als Oberstleutnant verliehen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1930 festgelegt. Als solcher wurde er dann als Vertreter des Militärattachès an die Botschaft nach Bern in der Schweiz versetzt. Anfänglich übernahm er in Bern die regionale Unterstützung des für Österreich, Ungarn und die Schweiz zuständigen Militär- und Luftattachés Generalleutnant Wolfgang Muff. Bei der Botschaft in Bern wurde er selbst ab dem 1. November 1937 als Militär- und Luftattaché eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1938 zum Oberstleutnant (E) befördert. Den Aufgabenbereich des Luftattachés hatte er bis September 1939 inne und wurde zu diesem Zeitpunkt durch Oberst Friedrich-Carl Hanesse abgelöst. Am 1. September 1940 wurde er an der Botschaft in Bern zum Oberst (E) befördert. Am 1. März 1941 wurde er dann zum aktiven Offizier ernannt, wodurch er jetzt normaler Oberst wurde. Am 6. Mai 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Franz Halder, Chef des Generalstabes des Heeres: "Aufrechte, ruhige, gediegene Persönlichkeit, gut veranlagt, urteilt sachlich und klar. Hat sich in seinem Gastland eine gute Stellung gesichert. Bewertung: Füllt gut aus." Am 1. Mai 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Franz Halder, Chef des Generalstabes des Heeres: "Wie Vorjahr. Bewertung: Füllt gut aus. Kommt für Verwendung als Feldkommandant in Frage." Am 1. Juni 1944 wurde er als Militärattaché zum Generalmajor befördert. Am 1. Juli 1944 wurde er in seiner Funktion von Generalleutnant Hans-Joachim von Horn abgelöst. Er wurde jetzt dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Aufgrund seines fortgeschrittenen Alters wurde er dann am 31. Dezember 1944 endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Spätestens ab 1954 wohnte er in der St.-Martin-Straße 66 in Garmisch-Partenkirchen und hatte dort die Telefonnummer 3624. Er wrde nach seinem Tod im Jahr 1964 auf de Stadtfriedhof von Garmisch beigesetzt. Seine jüngeren Geschwister waren der langjährige Adjutant vom Kaiser Wilhelm II., Sigurd Wilhelm Adolf Arnold Christoph Frank von Ilsemann (19.2.1884 Lüneburg - 6.6.1952 Doorn) sowie der Oberst Erwin von Ilsemann und der Generalmajor Helmuth von Ilsemann.