Genthe, Friedrich

 

* 25. Juli 1873, Grimma

† 26. Januar 1946, Lager Mühlberg (in Gefangenschaft)

 

Friedrich Genthe trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. April 1892 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Königlich Sächsisches Ulanen-Regiment Nr. 18. Bei diesem wurde er am 24. November 1892 auch zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 25. Juni 1893 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt als Eskadronoffizier im 2. Königlich Sächsisches Ulanen-Regiment Nr. 18 eingesetzt. Am 1. Oktober 1894 wurde er dann für mehrere Jahre zum Militär-Reitinstitut kommandiert. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Im Februar 1899 wurde er dann als Inspektionsoffizier an die Kriegsschule Glogau versetzt. Dort wurde er am 20. April 1900 auch zum Oberleutnant befördert. Im Herbst 1902 kam er wieder als Eskadronoffizier zum 2. Königlich Sächsisches Ulanen-Regiment Nr. 18 zurück. Am 16. April 1907 wurde er bei diesem zum Rittmeister befördert. Am 4. Oktober 1907 hat er Elisabeth Gräfin von Brockdorff in Kletkamp geheiratet. Als solcher wurde er am 25. Oktober 1907 zum 3. Königlich Sächsisches Ulanen-Regiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ Nr. 21 versetzt und dort zum Chef einer Eskadron ernannt. In dieser Funktion wurde er dann auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 eingesetzt. Er rückte dann mit seiner Eskadron auch bei Beginn des Krieges an die Front. Mitte September 1914 wurde er für etwa fünf Monate zum Regimentsstab vom 3. Königlich Sächsisches Ulanen-Regiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ Nr. 21 versetzt. Dabei wurde er am 1. Dezember 1914 zum Major befördert. Im Herbst 1916 wurde er als Kommandeur des III. Bataillons vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 244 eingesetzt. Mitte Dezember 1916 wurde er dann zum Kommandeur vom Sturm-Bataillon Nr. 8 ernannt. Dieses Kommando behielt er dann bis Ende Oktober 1918. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem dem Ritterkreuz des königlich-sächsischen Militär-St.-Heinrich-Ordens, dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er anfänglich noch bei verschiedenen Regimentern eingesetzt. Zuerst als Kommandeur vom 3. Königlich Sächsisches Ulanen-Regiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ Nr. 21. Mit diesem verhaftete er am 8. Dezember 1918 Delegierte vom Arbeiter- und Soldatenrat in Chemnitz, welcher nach der Novemberrevolution gegründet wurde. Er wurde dann zwar selbst verhaftet, kam aber nach Überstellung an die Kriegsgerichtsräte unter Abgabe seiner Waffen wieder frei. Im Januar 1919 wurde er dann zum Stab vom Garde-Reiter-Regiment versetzt. Mitte Februar 1919 übernahm er dann auch noch die Führung vom 3. Königlich Sächsisches Husaren-Regiment Nr. 20, bevor er ab dem Frühjahr 1919 im Grenzschutz Verwendung fand. Im September 1919 wurde er dann als Major in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er zum Kommandeur vom Reichswehr-Kavallerie-Regiment 12 ernannt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er in dieser Funktion zum Reiter-Regiment 12. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann zum Kommandeur vom 12. (Sächs.) Reiter-Regiment in Dresden ernannt. Als solcher wurde er Ende Januar 1921 zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Diese Funktion übte er dann die nächsten Jahre aus. In seiner Freizeit bemühte er sich besonders um den Dresdener Reitverein. Am 1. Februar 1925 wurde er zum Oberst befördert. Am 29. Februar 1928 gab er sein Kommando über das 12. (Sächs.) Reiter-Regiment in Dresden an Oberstleutnant Ulrich von Waldow ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen.

Nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 trat er dann wieder zur Verfügung des Heeres. Am 1. Dezember 1939 wurde er zum Kommandeur der Division z.b.V. 445 in der Saarpfalz ernannt. Mitte Januar 1940 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der Division z.b.V. 412 in Wiesbaden ernannt. Als solcher wurde er zum 1. September 1940 zum Generalmajor z.V. befördert. Ende Oktober 1940 gab er sein Kommando über den Divisionsstab bei dessen Umbildung zur 4. Gebirgs-Division ab. Er wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Anfang Februar 1941 wurde er dann zum Kommandant vom Offizierslager IV B (Oflag IV B) in der Festung Königstein ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Dezember 1941 zum Generalleutnant z.V. befördert. Ende April 1942 gab er sein Kommando über das Oflag IV B ab. Daraufhin wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Am 31. März 1943 wurde er endgültig aus dem Dienst der Wehrmacht verabschiedet. Nach Kriegsende wurde er im Herbst 1945 von den sowjetischen Besatzungstruppen verhaftet. Er wurde dann im Lager Mühlberg eingesperrt. Dort ist er dann Ende Januar 1946 verstorben.