Artillerie-Regiment 194

 

Feldpostnummern ab 1939: Die Einheiten wurden als Teile vom Artillerie-Regiment 194 in der Feldpostübersicht eingetragen. Dabei wurden anfangs beim Regimentsstab noch Nachrichten-Zug, Wetter-Zug und Druckerei-Trupp eingetragen. Bei den Abteilungen wurden anfangs noch Nachrichten-Zug und Vermessungstrupp eingetragen. Bereits Anfang 1940 verschwanden die Zusatzeinheiten wieder. Die Batterien und Kolonnen der einzelnen Abteilungen wurden Anfang 1940 gestrichen und die jeweilige Abteilung wurde ab Mitte 1940 unter der Nummer des Stabes eingetragen. Noch Mitte 1940 verschwanden auch alle Kolonnen aus den Einträgen. 1943 wurden alle Einheiten mit dem Vermerk Stalingrad gestrichen. Dafür wurden die Einheiten noch 1943 bei anderen Nummern wieder eingetragen. Am 17. Dezember 1943 wurde eine neue III. Abteilung eingetragen. Die alte III. Abteilung wurde am 12. Januar 1944 zur I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 275 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab 1940 Nummer ab 1943
Regimentsstab 38256 38256 44491
Stabsbatterie - - 44491 A
Stab I. Abteilung 38645 38645 A 46632
Stabsbatterie - - 46632 A
1. Batterie 39295 38645 B 46632 B
2. Batterie 39889 38645 C 46632 C
3. Batterie 00635 38645 D 46632 D
Kolonne I 01826 38645 E bis 1940 -
Nachrichten-Zug 38985 - -
Vermessungs-Trupp 39072 - -
Stab II. Abteilung 02493 02493 A 47066
Stabsbatterie - - 47066 A
4. Batterie 04098 02493 B 47066 B
5. Batterie 04655 02493 C 47066 C
6. Batterie 05664 02493 D 47066 D
Kolonne II 07489 02493 E bis 1940 -
Nachrichten-Zug II 02493 A - -
Vermessungs-Trupp II 03068 - -
Stab III. Abteilung 08459 08459 A 48049 bis Jan/44

ab Dez/43 44743 A

Stabsbatterie - - 48049 A bis Jan/44

-

7. Batterie 11317 08459 B 48049 B bis Jan/44

ab Dez/43 44743 B

8. Batterie 12670 08459 C 48049 C bis Jan/44

ab Dez/43 44743 C

9. Batterie 13405 08459 D 48049 D bis Jan/44

ab Dez/43 44743 D

Kolonne III 14712 08459 E bis 1940 -
Nachrichten-Zug III 08459 A - -
Vermessungs-Trupp III 09772 - -
Stab IV. Abteilung 16296 16296 A 45510
Stabsbatterie - - 45510 A
10. Batterie 17451 16296 B 45510 B
11. Batterie 19367 16296 C 45510 C
12. Batterie 21454 16296 D 45510 D
10. Kolonne 18504 16296 E bis 1940 -
11. Kolonne 20214 16296 F bis 1940 -
12. Kolonne 22426 16296 H bis 1940 -
Nachrichten-Zug IV 16296 A - -
Vermessungs-Trupp IV 16296 B - -

Das Artillerie-Regiment 194 wurde am 21. September 1939 als Regiment der 5. Welle im Wehrkreis IV aufgestellt. Das Regiment wurde und mit tschechischem Gerät ausgestattet und zu vier Abteilungen aufgestellt. Nach der Aufstellung wurde das Regiment der 94. Infanterie-Division unterstellt. Ende Oktober 1939 verlegte das Regiment an den Westwall nördlich des Pfälzer Waldes bei Bergzabern. Hier hatte das Regiment vorerst nur Stellungsbau zu betreiben sowie gelegentlich Spähtrupps zu gehen. Ansonsten wurde auf die Ausbildung des jungen Regiments viel Wert gelegt. Ende März 1940 wurde das Regiment mit der Division aus den Stellungen genommen und zum Angriff auf Frankreich als Reserve bereitgestellt. Hierzu verlegte das Regiment an die deutsche Weinstraße von Neustadt / Haart bis nach Landau an der Pfalz, beide Orte im Wehrkreis XII. Nach dem Beginn des Westfeldzuges blieb das Regiment in Reserve und marschierte über Trier durch Luxemburg und erreichte am 20. Mai 1940 Sedan. Nach dem Übergang über die Maas marschierte das Regiment über Signy nach Hancourt. Hier deckte das Regiment die Flanke der auf Dünkirchen vorstoßenden motorisierten Verbände. Außerdem erfolgte die Bereitstellung für die zweite Phase des Frankreichfeldzuges. Am 6. Juni 1940 trat das Regiment zum Angriff über die Somme auf Voyennes an. Am 8. Juni 1940 wurde Catigny genommen, am 10. Juni 1940 Compiègne. Bei der anschließenden Verfolgung des geschlagenen Gegners marschierte das Regiment über Meaux und Melun an Paris vorbei und erreichte am 18. Juni 1940 Orléans. Am 20. Juni 1940 wurde die Cher überschritten. Zwischen Ecueille und Châtillon hatte das Regiment bis zum 28. Juni 1940 Ruhepause. Am 28. Juni 1940 begann die Verlegung des Regiments zurück in seine Kasernen. Dort wurde es ab August 1940 beurlaubt. Außer einem kleinen Stammpersonal kehrten die Männer in ihre Zivilberufe zurück. Am 1. Februar 1941 wurde das Regiment dann wieder aufgerufen und in den Raum Pont á Mousson in Frankreich verlegt. Hier betreibt das Regiment, neben den Aufgaben einer Besatzungstruppe, verstärkt Ausbildung. Anfang Juli 1941 erfolgte die Verlegung nach Russland. Die 94. Infanterie-Division wurde in Jaroslau ausgeladen und marschierte über Lemberg, Tarnopol bis Ende Juli 1941 in den Raum um Winniza. Von hier aus nahm das Regiment an der Schlacht um Kiew teil. Später kam es zu Kämpfen bei Bobritza und Kanew. Im Anschluss stieß das Regiment am Dnjepr entlang bis nach Dnjepropetrowsk vor. Hier wurde der Dnjepr überschritten und auf Orel vorgestoßen. Über Dubrowka, Kramatorskaja, Kamyschewacha und Nyrkowo stieß das Regiment in das Donez-Becken vor. Bei Kamyschewacha und Nyrkowo verbrachte das Regiment den Winter 1941/42. Erst im Juli 1942 kam wieder Bewegung ins Regiment und der Vorstoß auf Stalingrad begann. Über Woroschilowgrad kämpfte sich das Regiment an die Stadt heran. In Stalingrad wurde es mit der Division von der russischen Winteroffensive eingeschlossen. Unter schweren Verlusten verteidigte das Regiment den Nordost-Rand des Kessels und wurde dabei im Winter 1942/43 vernichtet. 

Neu aufgestellt wurde das Artillerie-Regiment 194 am 1. März 1943 bei Lorient in Westfrankreich aus den Artillerie-Abteilungen der Grenadier-Regimenter 875 und 878 sowie den überlebenden Teilen des alten Regiments. Im Sommer 1943 wurde das Regiment dann nach Italien in Marsch gesetzt. Die III. Abteilung verblieb allerdings in Frankreich. Über Grenoble und Turin verlegte das Regiment in den Raum von Piacenza am Po. Hier beteiligte sich das Regiment nach der Kapitulation Italiens an der Entwaffnung der italienischen Verbände. Im Herbst 1943 wurde die in Frankreich verbliebene III. Abteilung an das Artillerie-Regiment 275 abgegeben und danach durch eine neue Abteilung wieder ersetzt. Mitte Oktober 1943 wurde dann in den Raum Gaeta an die Mündung des Garigliano verlegt und lag hier englischen Truppen gegenüber. Die Gefechtstätigkeit blieb an diesem Frontabschnitt relativ ruhig. Erst zu Beginn des Jahres 1944 nahm die Kampftätigkeit zu. Mitte Januar 1944 kam es zu schweren Kämpfen um den Ort Minturno, der im Laufe der Gefechte verloren ging. Am 11. Mai 1944 begann der alliierte Großangriff zum Durchstoß auf Rom. Nach vier Tagen musste die Division, im Rücken bedroht, die Stellungen aufgeben und sich zurückziehen. Bei diesen Gefechten hatte das Regiment so schwere Verluste, dass es aufgefrischt werden musste. Hierfür wurde die gesamte 94. Infanterie-Division aus der Front gezogen und in den Raum der Nordspitze des adriatischen Meeres verlegt. Die Reorganisation des Regiments dauerte bis zum September 1944. Im Anschluss wurde das Regiment erst an den Comachio-See verlegt und im Oktober 1944 südlich von Bologna wieder in die Front eingegliedert. Mitte April 1945 begann hier die alliierte Frühjahrsoffensive. Durch schwerstes Gelände musste sich das Regiment über Ostiglia und Verona bis in den Raum Rovereto zurückziehen. Hier geriet das Regiment nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 in Kriegsgefangenschaft.

Für die Ersatzgestellung des Regimentsstabes und der leichten Abteilungen des Regiments war anfangs die Artillerie-Ersatz-Abteilung 4 zuständig. Ab dem 1. Dezember 1940 wurde diese Aufgabe von der Artillerie-Ersatz-Abteilung 156 wahrgenommen. Für die schwere Abteilung übernahm die Artillerie-Ersatz-Abteilung 40 diese Aufgabe.

Regimentskommandeure:

Oberst Karl Burdach 25. September 1939 - 1. April 1940 (wurde Arko 123)

Oberst Leopold Rieger 1. April 1940 - 1. Oktober 1941 (wurde Arko 130)

Oberst Maximilian Matzke (1942)

 

Abteilungskommandeure:

I. Abteilung:

 

II. Abteilung:

 

III. Abteilung:

Oberstleutnant Klemens Borsdorf, Klemens (1943)

 

IV. Abteilung:

Major Willy Springer (1942)