Bumiller, Albert Emil
* 3. August 1899, Neuenbürg (Schwarzwald) † 5. September 1939, Grupa in Polen (gefallen) |
Albert Bumiller war das älteste Kind vom Oberförster Emil Kasimir Bumiller und dessen Ehefrau Bertha, geborene Werkmann. Die gesamte Familie ist am 25. Dezember 1910 zur evangelischen Kirche übergetreten. Sein Vater starb bereits am 8. November 1911 im Marienhospital in Stuttgart. Er trat nach seiner Ausbildung im Kadettenkorps in das Württembergische Heer ein. Er wurde am 22. März 1917 als Obersekundaner von der Haupt-Kadettenanstalt Lichterfelde zum Ersatztruppenteil vom 6. Württembergisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm I." Nr. 124 nach Weingarten überwiesen. Er kam noch 1917 an die Front, wo er am 11. Oktober 1917 zum Leutnant, vorläufig ohne Patent, befördert wurde. Im Sommer 1918 wurde er bei seinem Regiment schwer verwundet. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg trat er den Württembergischen Sicherheitstruppen bei. Er gehörte zum III. Bataillon vom Sicherheitsregiment 2 in Heilbronn. Noch im Jahr 1919 wurde er als Leutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ende 1919 wohnte er privat in der Schillerstraße 7 in Heilbronn. Er kam im Reichsheer zum Reichswehr-Schützen-Regiment 26. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer wurde er in dieser Funktion beim Reichswehr-Schützen-Regiment 26 der Reichswehr-Brigade 13 verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das Infanterie-Regiment 13 übernommen. In diesem wurde er als Kompanieoffizier eingesetzt. Im Jahr 1922 hat er den 1. April 1918 (4) als neues Rangdienstalter als Leutnant zugewiesen bekommen. Spätestens ab dem Frühjahr 1923 gehörte er als Kompanieoffizier zur 11. Kompanie vom 13. (Württembergisches) Infanterie-Regiment in Ulm an der Donau. 1923/24 wurde er in gleicher Funktion in die 12. (MG) Kompanie des Regiments am gleichen Standort versetzt. Bei dieser blieb er jetzt einige Jahre. Am 31. Juli 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1925 (672) in der 12. (MG) Kompanie zum Oberleutnant befördert. 1926/27 wurde er als Kompanieoffizier in die 9. Kompanie seines Regiments ebenfalls in Ulm versetzt. Nach etwa einem Jahr kam er dann zur 4. (MG) Kompanie vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Stuttgart. Er heiratete am 16. März 1929 Margarete Friederike Jenny Lenzer in Wilhelmshaven. Spätestens ab 1930 bis mindestens 1934 wohnte er mit seiner Ehefrau in der 2. Etage der Hackstraße 21 in Stuttgart und hatte dort die Telefonnummer 42257. Am 1. Juni 1933 (27) wurde er zum Hauptmann befördert. Bald darauf wurde er als Nachfolger von Hauptmann Karl Sedlmayr zum Chef der 1. Kompanie vom 13. (Württembergisches) Infanterie-Regiment in Stuttgart ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Infanterie-Regiment Heilbronn (34) versetzt. Spätestens ab der Enttarnung der Einheiten am 15. Oktober 1935 wurde er als Chef der 14. (PzAbw.) Kompanie vom Infanterie-Regiment 34 in Heilbronn (Neckar) eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. März 1937 (24) auch zum Major befördert. Als Nachfolger von Oberstleutnant Karl Strack wurde er am 1. Dezember 1937 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 69 in Hamburg ernannt. Privat wohnte er im Lohhof 9 in Hamburg 26, wo er die Telefonnummer 252363 hatte. Bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 führte er sein Bataillon im Verband der 20. Infanterie-Division (mot.) in den Polenfeldzug. Er wurde während der Schlacht in der Tucheler Heide am 5. September 1939 durch MG-Garbe in Kopf und Brust bei den Kämpfen um Grupa tödlich getroffen. Er wurde auf dem Soldatenfriedhof Grupa beerdigt, welcher sich auf dem Truppenübungsplatz Gruppe befand. Seine Witwe wohnte 1960 in der Cäcilienstraße 16 in Baden-Baden.
Er hatte noch zwei jüngere Schwestern:
Die ältere der beiden war die am
28. Januar 1901 in Neuenbürg geborene Hedwig
Bertha Bumiller. Diese heiratete am 1. April 1929 den fünf Wochen jüngeren
Kaufmann Josef Notz, Sohn des Holzhändlers Josef Notz. Der Ehemann ist als
Gefreiter und Angehöriger der schweren Artillerie-Ersatz-Abteilung 44 in Ohlau
am 27. Mai 1944 um 9:55 Uhr im Reservelazarett I Stuttgart verstorben. Als
Todesursache wurde Septische Herzklappenentzündung, Sepsis und Herztod
angegeben. Die Witwe wohnte damals in der Zabergäustraße 105 in
Stuttgart-Zuffenhausen.
Die jüngere war die am 10. Dezember 1902 in Heubach
geborene Mathilde Josefine Bumiller. Diese
heiratete den Beamtenanwärter Albert Ulrich. Aus der Ehe ging mindestens die
Tochter Rosemarie Ulrich hervor, die am 21. Juni 1925 in Kaltental geboren
wurde. Taufpate war der Bruder Leutnant Albert Bumiller.