Borchers, Friedrich

 

11. Dezember 1879, Glogau

† 25. Januar 1959, Höringhausen

 

 

Friedrich Borchers war der dritte Sohn und das jüngste Kind von Adolf Borchers und dessen Ehefrau Anna Maria Johanna Cornelia, geborene Heins. Er trat am 1. Oktober 1899 als Fahnenjunker in die Königlich Preußischen Armee ein. Er kam dabei zum Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10 nach Minden. In diesem wurde er am 22. Mai 1900 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Januar 1901 zum Leutnant befördert. Dabei wurde er in das Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 7 nach Deutz versetzt. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Bataillons in Deutz eingesetzt. Am 18. September 1903 wurde er zum 1. Oktober 1903 für den Pionier-Lehrgang zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Nach seiner Rückkehr gehörte er im Frühjahr 1905 als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie seines Bataillons in Deutz. Am 22. September 1905 wurde er zum 1. Oktober 1905 für den Ingenieur-Lehrgang zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Nach der Absolvierung dieses Lehrgangs wurde er im Oktober 1906 für ein Jahr zur Dienstleistung zum 8. Westfälisches Infanterie-Regiment "Herzog Ferdinand von Braunschweig" Nr. 57 nach Wesel kommandiert. Nach seiner Rückkehr gehörte er im Frühjahr 1908 als Kompanieoffizier zur 1. Kompanie vom Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 7  in Deutz. Auch nach dessen Umbenennung zum 1. Westfälisches Pionier-Bataillon Nr. 7 am 1. Oktober 1908 gehörte er diesem weiter an, dann allerdings wieder als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie in Köln. Nach der Beförderung zum Oberleutnant am 22. März 1910 gehörte er im Frühjahr 1910 zur 2. Kompanie seines Bataillons in Köln. Danach wurde Borchers am 27. Januar 1911 zur 4. Ingenieur-Inspektion versetzt und zum Fortifikationsdienst nach Metz-Ost kommandiert. Im Oktober 1912 folgte von der 4. Ingenieur-Inspektion die Kommandierung zur Militärtechnischen Akademie. Am 22. Februar 1913 starb sein Vater in Erfurt. Nach der Rückkehr wurde er kurz vor dem 1. Weltkrieg am 19. Juni 1914 zur 2. Ingenieur-Inspektion versetzt und von dort zum Fortifikationsdienst nach Graudenz entsendet. Am 5. September 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 9. Dezember 1914 folgte seine Versetzung zum Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2, bei dem er während des Großteils des Ersten Weltkrieges diente. Zum Kriegsende scheint er noch Kommandeur vom Pionier-Bataillon 375 gewesen zu sein. Nach dem Krieg wurde er am 7. Januar 1919 wieder zur Fortifikation Graudenz versetzt. Im April 1919 lebte er privat in Neisse. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er am 30. Dezember 1920 in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin. Von dort wurde Hauptmann Friedrich Borchers am 2. April 1921 in den Stab der Kommandantur Glogau versetzt. Am 1. Januar 1922 wurde er in den Stab vom 6. (Preußisches) Pionier-Bataillon nach Minden versetzt. Am 1. Oktober 1923 folgte die Beförderung zum Major. Am 24. Dezember 1923 starb seine Mutter in Erfurt. Am 1. März 1924 wurde er wieder in das RWM versetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeres-Geräteabteilung (Wa3) vom Heeres-Waffenamt (WaA) eingesetzt.  Am 1. Oktober 1928 wurde er in den Stab vom 1. (Preußisches) Pionier-Bataillon nach Königsberg versetzt. Dort erhielt er jetzt seine Einweisung als Bataillonskommandeur. Zum 1. April 1929 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 1. März 1930 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Walter Kuntze auch zum Kommandeur vom 1. (Preuß.) Pionier-Bataillon nach Königsberg ernannt. Er wohnte jetzt in der Friedrichstraße 13 in Königsberg. Am 1. Februar 1932 folgte seine Beförderung zum Oberst. Am 31. März 1932 wurde er schließlich aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Er war mit der fast sieben Jahre jüngeren Hildegard Richtsteig verheiratet.

Am 1. Oktober 1935 wurde Oberst Borchers reaktiviert und bei der Außenstelle Jülich der Heeresdienststelle 9 eingesetzt. Am 1. April 1936 folgte die Versetzung in die Außendienststelle Köln. Am 1. Oktober 1936 wurde er z.b.V. des Oberbefehlshabers des Heeres und zum Generalkommando IX. Armeekorps nach Kassel kommandiert. Mit Beginn der Mobilisierung vor dem Polenfeldzug wurde Oberst Borchers am 27. August 1939 mit der Führung des Festungs-Pionier-Stabes 20 beauftragt. Am 25. Oktober 1939 wurde er zum Kommandeur vom Abschnitts-Baustab 40 ernannt. Am 10. Oktober 1941 wurde er zum Kommandeur vom Oberbaustab 14 ernannt. Im Herbst 1942 wurde er schließlich in die Führerreserve OKH versetzt. Zum 1. Dezember 1942 wurde er noch zum Generalmajor befördert. Kurz darauf wurde Borchers am 31. Januar 1943 endgültig verabschiedet. Anfang 1959 ist er gestorben. Er wurde in Kassel beigesetzt. Seine Ehefrau überlegte ihn um über achtzehn Jahre. 

Er hatte insgesamt vier Geschwister.
Die älteste Schwester war die am 10. November 1869 in Hannover geborene Elisabeth Borchers. Diese starb am 14. April 1944 in Erfurt.
Eine weitere ältere Schwester war die am 18. April 1871 geborene Helene Borchers.
Sein ältester Bruder war der am 8. April 1875 geborene Karl Borchers. Dieser schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn ein. Er war mit Elisabeth Frevert verheiratet. Er schied nach dem 1. Weltkrieg als Major a.D. aus dem Heer aus. Er starb am 25. April 1931 in Trier. Er wohnte damals eigentlich in der Martinistraße 33 in Osnabrück. Seine Frau starb am 7. Januar 1933 in Brake.
Der letzte ältere Bruder war der am 21. September 1876 geborene Rudolf Borchers. Dieser war im Jahr 1919 als Regierungsbaurat in Münster in Westfalen tätig.