Freiherr von Blomberg, Otto Sigismund Georg Emil

 

* 13. Januar 1871, Bielefeld

† 2. August 1946, Hannover

 

 

Otto Freiherr von Blomberg war der Sohn vom am 16. August 1870 bei Mars la Tour gefallenen Hauptmann im Hohenzollernsches Füsilier-Regiment "Fürst Karl Anton von Hohezollern" Nr. 40, Sigismund Georg Emil Otto Freiherr von Blomberg und dessen Ehefrau Auguste Sophie Adelheid, geborene von Ditfurth. Er trat am 22. März 1889 nach seiner Kadettenausbildung in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei von der Haupt-Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde als Sekondeleutnant zum Westfälisches Infanterie-Regiment "Graf Bülow von Dennewitz" Nr. 55 überwiesen. Er wurde anfangs als Kompanieoffizier in der 9. Kompanie seines Regiments in Detmold eingesetzt. Im Herbst 1890 wurde er in gleicher Funktion in die 7. Kompanie seines Regiments in Bielefeld versetzt. 1892/93 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant Graf von Merveldt Adjutant des III. Bataillons vom Westfälisches Infanterie-Regiment "Graf Bülow von Dennewitz" Nr. 55 in Detmold ernannt. Nur ein Kahr später war er etatmäßig der 12. Kompanie seines Regiments in Detmold zugeteilt. Von dort war er zur Dienstleistung beim Chef des Regiments kommandiert. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant war Sekondeleutnant von Bassewitz. Im Frühjahr 1895 war er von dem Kommando wieder entbunden und gehörte als Kompanieoffizier zur 10. Kompanie seines Regiments in Detmold. Im Herbst 1895 wurde er für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Etatmäßig wurde er jetzt der 6. Kompanie seines Regiments zugeteilt. Im Jahr 1896 wurde er zum Premierleutnant befördert. Nach seiner Rückkehr zum Regiment im Sommer 1898 gehörte er als Kompanieoffizier weiter zur 6. Kompanie vom 6. Westfälisches Infanterie-Regiment "Graf Bülow von Dennewitz" Nr. 55. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Im Frühjahr 1899 wurde er zum Großen Generalstab kommandiert. Unter Enthebung seines Kommandos zur Dienstleistung beim Großen Generalstab wurde er am 18. August 1900 unter Stellung a la suite seines Regiments dem Kommando des Ostasiatischen Expeditionskorps als Feldtopograph zugeteilt. Unter Belassung in seiner Stellung als Feldtopograph beim Kommando des Ostasiatischen Expeditionskorps und Versetzung zum 4. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin" Nr. 24 a la suite desselben wurde er am 23. März 1901 (F19f) zum überzähligen Hauptmann befördert. Am 27. Januar 1902 wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Brockhusen zum Chef der 11. Kompanie vom 4. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg-Schwerin" Nr. 24 in Neuruppin ernannt. Er heiratete am 30. September 1903 (kirchlich in Windischleuba) und 1. Oktober 1903 (standesamtlich in Borgishain) die elfeinhalb Jahre jüngere Freiin Anna Margaretha Henriette Louise Frida Karoline Pauline von Münchhausen, Tochter vom Herzoglich Altenburgischen Kammerherrn Dr. jur. Börries Ernst Victor von Münchhausen. Das Paar wohnte in der Präsidentenstraße 4 in Neuruppin. Am 9. Juli 1904 wurde sein Sohn Hans-Georg Otto Börries Ludwig Alexander Freiherr von Blomberg in Neuruppin geboren. Am 15. November 1904 wurde er von Hauptmann von Münchhausen abgelöst. Er wurde dafür unter Überweisung zum Großen Generalstab in den Generalstab der Armee versetzt. Am 22. April 1905 wurde er als 1. Generalstabsoffizier in den Generalstab der 38. Division nach Erfurt versetzt. Am 5. Mai 1906 wurde seine Tochter Adelheid Clementine Agnes Barbara Freiin von Blomberg in Erfurt geboren. Am 11. September 1907 (T3t) wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er am 27. Januar 1908 zum Großen Generalstab versetzt. Sein Nachfolger in Erfurt wurde Major Dietrich von Sobbe. Am 5. April 1908 wurde seine Tochter Anna Margarethe Freiin von Blomberg in Deutsch Wilmersdorf geboren. Seine Mutter starb am 5. September 1909 im Alter von 66 Jahren in Bethel bei Bielefeld. Als Nachfolger von Major von Mutius wurde er im Herbst 1910 als Ia in den Generalstab vom IV. Armeekorps nach Magdeburg versetzt. Am 13. September 1912 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1912 durch Major von Mantey als Ia in Magdeburg abgelöst und wieder zum Großen Generalstab versetzt. Sein Sohn Otto Clemens Dietrich Alexander Freiherr von Blomberg wurde am 6. März 1913 in Berlin-Wilmersdorf geboren. Beim Großen Generalstab wurde er am 27. Januar 1914 (G) zum Oberstleutnant befördert. Noch im Frühjahr 1914 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Freiherr von Eelking zum Kommandeur des III. Bataillons vom 5. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 165 in Quedlinburg ernannt. Am 18. August 1916 (S) wurde er zum Oberst befördert. Er war zum Ende des Krieges Oberquartiermeister beim Oberkommando der 2. Armee. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Oberst in das vorläufige Reichsheer übernommen. Zum 1. Oktober 1919 wurde er zum Kommndeur vom Reichswehr-Schützen-Regiment 7 ernannt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er als Befehlshaber der Infanterie zur Reichswehr-Brigade 4. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er als Kommandant der Kommandantur Königsberg in Preußen übernommen. Als Nachfolger von Generalmajor Hans Emil Freiherr von Hammerstein-Gesmold wurde er am 16. Juni 1921 zum Infanterieführer II in Schwerin ernannt. Sein Nachfolger als Kommandant von Königsberg wurde Oberst Max Ludwig. Am 31. Januar 1923 wurde er abgelöst. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als Generalleutnant verliehen. Sein Nachfolger als Infanterieführer II wurde Generalmajor Walther von Jagow.

Seine Tochter Adelheid Freiin von Blomberg heiratete am 6. Juni 1928 den nicht ganz sieben Jahre älteren Landwirt Claus Hugo Theodor Seba von Plate in Hannover. Sein Sohn Hans-Georg Otto Börries Ludwig Alexander Freiherr von Blomberg heiratete am 22. Mai 1939 die knapp drei Wochen ältere Gisela Mila Mathilde Mumm von Schwarzenstein, Tochter vom Heinrich Fritz Mumm von Schwarzenstein, geschiedene Ehefrau vom Rittergutsbesitzer Eugen Walter Gustav von Meister, in Sorga. Seine Tochter Anna Margarethe Freiin von Blomberg heiratete am 5. Dezember 1939 in Hannover. Sein Sohn Alexander Freiherr von Blomberg wohnte 1943 auf dem Fliegerhorst Langendiebach. Er ist am 28. Oktober 1943 als Major und Kommandeur der I. Gruppe vom Kampfgeschwader 30 bei Bardi in Italien bei einem Flugzeugabsturz (Unfall) gestorben. Er selbst wohnte 1943 im Waldgut Nienfeld Post Bohle über Bad Münder. Er starb kurz nur ein Jahr nach Ende des 2. Weltkrieges im Alter von 75. Jahren. Seine Witwe starb am 25. April 1960 in Nienfeld. Sein Sohn Hans-Georg Freiherr von Blomberg starb am 18. November 1980 ebenfalls in Nienfeld.

 Aus der am 28. Mai 1867 geschlossenen Ehe seiner Eltern hatte er noch zwei Geschwister:
Der ältere Bruder war der am 15. September 1868 in Hannover geborene Friedrich Wilhelm Emil Julius Moritz Franz Alexander Freiherr von Blomberg. Dieser starb am 11. Januar 1952 in Bückeburg.
​Seine ältere Schwester war die am 18. August 1869 geborene Eleonore Julie Mathilde Wilhelmine Louise Adelheid Freiin von Blomberg.