Bergmann, Friedrich

 

* 10. Mai 1883, Ingolstadt

† 21. Dezember 1941, Syavki in Russland (gefallen)

 

 

Friedrich Bergmann war der Sohn vom Leutnant der Landwehr a.D. und Königlich Bayerischen Hoffotograf Franz Bergmann und dessen Ehefrau Antonie, geborene Fischer. Er trat am 15. Juli 1902 als Zweijährig Freiwilliger in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Königlich Bayerisches Fußartillerie-Regiment „vakant Bothmer“. Bereits nach kurzer Zeit wurde er dann zum Offiziersanwärter ernannt. Am 9. März 1904 wurde er dann zum Leutnant befördert. Am 1. Oktober 1906 wurde er an die Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Am 17. Januar 1909 ist sein Vater gestorben. 1909 wurde er dann für 4 Jahre zum 4. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „König“ kommandiert. Dort wurde er am 7. März 1912 zum Oberleutnant befördert. 1913 kehrte er dann wieder zu seinem 1. Königlich Bayerisches Fußartillerie-Regiment „vakant Bothmer“ zurück. Dort wurde er jetzt als Regimentsadjutant eingesetzt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges kam er dann als solcher an die Front. Am 8. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 7. Januar 1915 erlitt er durch Verkühlung eine Halsentzündung und litt unter Influenza und Katarrh was Innendienst bis zum 11. Januar 1915 zur Folge hatte. Am 16. Mai 1915 wurde er zum Führer der 2. Batterie vom Bayerischen Reserve-Fußartillerie-Regiment Nr. 1 ernannt. Am 9. August 1915 wurde er zum Hauptmann befördert. Das Rangdienstalter wurde später auf den 8. November 1914 datiert. Am 11. März 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 4. August 1916 wurde er mit Wirkung vom 16. August 1916 zum bayerischen General der Fußartillerie Nr. 2 kommandiert. Ab dem Frühjahr 1917 wurde er dann als Batterieführer eingesetzt. Am 12. Januar 1917 wurde er dann in den Stab vom General der Fußartillerie Nr. 2 versetzt. Am 13. März 1917 wurde er als Führer der 3. Baterie beim bayerisches Reserve-Fußartillerie-Bataillon Nr. 6 eingeteilt. Am 10. April 1917 wurde er als Stabsoffizier der Artillerie (Stoart) beim Generalkommando bayerisches III. Armeekorps eingeteilt. Damit begann jetzt sein Werdegang im Generalstab, welcher ihn in der restlichen Zeit des 1. Weltkrieges zu verschiedenen Stäben führte. Am 24. Dezember 1917 wurde er als Generalstabsanwärter der 1. bayerischen Infanteriedivision zugeteilt. Am 29. Dezember 1917 wurde er vom 10. Januar 1918 bis zum 8. Februar 1918 zum 6. Generalstabslehrgang nach Sedan kommandiert. Danach wurde er als 2. Generalstabsoffizier der 6. bayerischen Reservedivision eingeteilt und am 11. Februar 1918 in Marsch gesetzt. Anfang Juni 1918 war er für etwa zwei Woche krank und wurde dabei auch im bayerischen Feldlazarett 54 behandelt. Vom 26. Juli 1918 bis zum 12, August 1918 erhielt er zur Wiederherstellung seiner Gesundheit einen Urlaub. Vom 12. August 1918 bis zum 18. August 1918 wurde er zur Heeresgasschule Berlin kommandiert. Er war mit Anna Hartl verheiratet und hatte zu dieser Zeit eine Tochter. Vom 17. Oktober 1918 bis zum 23. Oktober 1918 erkrankte er an der Grippe infolge einer Erkältung vom 16. Oktober 1918. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit im Freikorps Epp in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann zuerst als Stabsoffizier z.b.V. zum Stab vom Führer der Artillerie der Reichswehr-Brigade 24. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment übernommen. In diesem wurde er dann die nächsten Jahre beim Regimentsstab in Nürnberg eingesetzt. Am 1. Februar 1926 wurde er dort zum Major befördert. Ende 1927 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt die nächsten Jahre in der Inspektion der Artillerie (In 4) eingesetzt. Dabei wurde er am 1. November 1930 zum Oberstleutnant befördert. Anfang 1931 wurde er dann als solcher zum Kommandeur der 7. (Bayer.) Fahr-Abteilung in München ernannt. Diese Funktion übte er dann die nächsten beiden Jahre aus. Danach wurde er am 1. März 1933 wieder in das RWM nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt zum Chef des Stabes der Inspektion der Artillerie (In 4) ernannt. Am 1. April 1933 wurde er dort zum Oberst befördert. Diese Position behielt er auch während der Erweiterung der Reichswehr. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde er dann zum Artillerie-Kommandeur 5 (Arko 5) ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1936 zum Generalmajor befördert. Am 1. Januar 1937 gab er dieses Kommando ab. Er wurde an diesem Tag zum Kommandeur der 27. Infanterie-Division in Augsburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1938 zum Generalleutnant befördert. Zum Beginn des 2. Weltkrieges führte er seine Division im Sommer 1939 in den Polenfeldzug. Im Frühjahr 1940 führte er die 27. Infanterie-Division in den Westfeldzug. Bereits jetzt trug er beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Kurz vor der Umgliederung der Division zur 17. Panzer-Division gab er Anfang Oktober 1940 sein Kommando ab. Er wurde dafür an diesem Tag zum Kommandeur der 137. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland in den Einsatz. Am 19. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Zwei Tage später ist er dann bei der Abwehr des russischen Gegenangriffes bei Kaluga vor Moskau gefallen. Er erhielt einen Leistendurchschuß, der die Schlagader verletzte. Er wurde dann auf dem Ehrenfriedhof Kaluga beerdigt.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. April 1903, 41. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 15. Mai 1905, 42. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 10. April 1907, 43. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 8. Juni 1909, 44. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. Mai 1914, 47. Auflage, München
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938

Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953