27. Infanterie-Division
Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile der 27. Infanterie-Division in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurde dann ein Ausbildungslehrgang 27. Infanterie-Division eingetragen. Dieser wurde 1940/41 gestrichen.
Einheit | Feldpostnummer |
Divisionskommando | 10016 |
Feldgendarmerie-Trupp 27 | 10016 A |
Ausbildungslehrgang | ab 1940 04328 |
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 27. Infanterie-Division wurde am 1. Oktober 1936 in
Augsburg, im
Wehrkreis VII,
aufgestellt. Mit Befehl vom 11. März 1938 wurde die Division alarmiert, um am
Einmarsch von Österreich teilzunehmen. Die Division sollte erst als 2. Welle dem
deutschen Truppen nach Österreich folgen und per Bahn nach Wien transportiert
werden. Am frühen Nachmittag des 12. März traf die Division im Raum Mühldorf ein
und überschritt bei Braunau die Grenze. Anschließend wurde die Division auf die
Bahn verladen und nach Wien transportiert, wo der erste Transport am Nachmittag
des 13. März 1938 eintraf. Die motorisierten Teile der Division legten den Weg
nach Wien im Landmarsch zurück. Nach der Besetzung Österreichs
kehrte die Division in seine Kasernen zurück.
Am 26. August 1939 wurde die Division mobil gemacht und nach Oppeln
verlegt. Zu Beginn des Polenfeldzuges war die Division Reserve der Heeresgruppe
Süd und zog am 3. September über die polnische Grenze an die vorderste Front.
Die Division marschierte über die Warthe, nördlich Tarnowitz vorbei über die
Pilica bis zur Weichsel. Nach harten Kämpfen stieß die Division in den Raum
Zamosz vor. Bei Feldzugende stand die Division im Raum Labunie. Ende November
1939 verlegte die Division zur Grenzsicherung in die Eifel. Zu Beginn des
Westfeldzug wurde die Division erneut als Reserve zurückgehalten, dieses mal bei
der 12. Armee. Sie rückte über St. Vith und Dinant hinter den deutschen Spitzen
her und wurde bei St. Quentin in die vorderste Front eingeschoben. Anschließend
kämpfte sie sich bis in den Raum Arras vor. Während der "Schlacht um
Frankreich", der zweiten Feldzughälfte, kämpfte die Division an der Somme, im
Raum Neuilly und im Forèt d'Ailly. Anschließend verfolgte sie die sich
zurückziehenden Franzosen bis zur Seine, die bei Les Andelys überschritten
wurde, und dann weiter bis zur Loire. Zum Zeitpunkt des Waffenstillstandes stand
die Division im Raum La Chapelle. Im September 1940 wurde die Division dann auf
den Truppenübungsplatz Grafenwöhr verlegt. Am 1. November 1940
wurde die Division zur 17.
Panzer-Division umgegliedert.
1939
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
September | VII | z.Vfg. | Süd | Südpolen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
13. Oktober | XVII | 8. Armee | Süd | Polen |
3. November | z. Vfg. | B | Polen / Verlegung | |
Dezember | z. Vfg. | 12. Armee | A | Eifel |
1940
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | z. Vfg. | B | Eifel | |
Mai | z. Vfg. | 12. Armee | A | Luxemburg, Frankreich (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
Mai | XXXVIII | 4. Armee | B | Somme, Loire (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
Juli | XXII | 2. Armee | C | Frankreich |
Oktober | BdE | Umbildung | Heimat |
*Hinweis: Die Unterstellungen sind jeweils ab dem genannten Datum/Zeitraum gültig.
2. Divisionskommandeure:
Generalmajor Emil Reischle Aufstellung - 21. Dezember 1936
Generalleutnant Friedrich Bergmann 1. Januar 1937 - 5 Oktober 1940
Generaloberst Hans-Jürgen von Arnim 5 Oktober 1940 - Umbenennung
1. Generalstabsoffizier (Ia):
Oberstleutnant i.G. Hubert Lamey 1. Juli 1938 - 15. Oktober 1939
Oberstleutnant i.G. Hans Gronemann-Schoenborn 23. Oktober 1939 - 1. November 1940
3. Gliederung:
27. Infanteriedivision (6. Oktober 1936):
Infanterie-Regiment 40 (Stab, I., II.)
Infanterie-Regiment 63 (Stab, I.-III., Erg.)
Infanterie-Regiment 91 (I., III.)
Artillerie-Regiment 27 (Stab, II.-III.)
Artillerie-Regiment 63 (II.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 27
27. Infanteriedivision (12 Oktober 1937):
Infanterie-Regiment 40 (Stab, I., II.)
Infanterie-Regiment 63 (Stab, I.-III., Erg.)
Infanterie-Regiment 91 (Stab, I., III.)
Artillerie-Regiment 27 (Stab, I.-III.)
Artillerie-Regiment 63 (I., II.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 27
27. Infanteriedivision (10. November 1938):
Infanterie-Regiment 40 (Stab, I., II.)
Infanterie-Regiment 63 (Stab, II.-III., I. Erg., II. Erg.)
Infanterie-Regiment 91 (Stab, I., III.)
Artillerie-Regiment 27 (Stab, I.-III.)
Artillerie-Regiment 63 (I., II.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 27
27. Infanteriedivision (September 1939):
Infanterie-Regiment 40 (Stab, I.-III.)
Infanterie-Regiment 63 (Stab, I.-III.)
Infanterie-Regiment 91 (Stab, I.-III.)
Artillerie-Regiment 27 (Stab, I.-III.)
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 27
Infanterie-Divisions-Nachschubführer 27
27. Infanteriedivision (Mai 1940):
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 27
Infanterie-Divisions-Nachschubführer 27
4. Ersatz:
Für die Ersatzgestellung des Stabes war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 40 zuständig.
5. Literatur und Quellen:
Über Somme, Seine, Loire!, 1943 (Propagandabuch)
Joseph Dinglreiter: Die Vierziger. Chronik eines Regiments, Hrsg. Kameradschaft Rgt. 40, Augsburg 1959
Albert Henze: Garnisons- und Soldatenchronik Ingolstadt - Neuburg a.d. Donau, Kameradschaft Regiment 63 (II./20) Ingolstadt/Neuburg e.V., Ingolstadt 1981
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS
im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage. Biblio-Verlag,
Bissendorf
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH
2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-27/
Kriegsgliederungen der 12. Armee RH 20-12/
Kriegsgliederungen der 2. Armee RH 20-2/
Kriegsgliederungen der 4. Armee RH 20-4/