137. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die Aufstellung der 137. Infanterie-Division erfolgte am 10. Oktober 1940 auf dem Truppenübungsplatz Döllersheim im WK XVII aus dem Aufstellungs-Stab General Moser als Division 11. Welle. Die Division entstand aus je einem Drittel der 44. Infanterie-Division und der 262. Infanterie-Division und den bespannten Teilen der motorisierten 18. Infanterie-Division. Vom 15. bis 21. Februar 1941 wurde die Division nach Oberösterreich in den Raum um Ried im Innviertel verlegt. Hier betrieb die Division weiter Ausbildung im Divisionsverband. In der Zeit vom 24. bis 29. März 1941 verlegte die Division im Bahntransport in den Raum Litzmannstadt (Lodz) - Tomaszow - Nowe Miasto - Skierniewice. Vom 25. Mai bis zum 2. Juni rückte die Division in sieben bis acht Nachtmärschen über Warschau in den Raum Sokolow an die russische Grenze. Am 22. Juni 1941 überschritt die Division beiderseits Grodek den Bug. Anschließend stieß die Division durch den Brjansker Urwald nach Nordosten vor und nahm am 28. Juni die Stadt Wolkowysk. Die Division nahm an der Doppelschlacht von Bialystok und Minsk teil und erreichte am 9. Juli Minsk. Bereits am 11. Juli 1941 setzte die Division ihren Vormarsch fort. Bis zum 16. Juli marschierte die Division ohne Feindberührung über Borissow auf Orscha. Vom 16. bis 18. Juli nahm die Division an der Schlacht um Smolensk und anschließend bis zum 21. Juli an den Kämpfen südlich und südöstlich von Dubrowka teil. Hier wehrte die Division bis Monatsende russische Entsatzversuche auf Smolensk ab. Anfang August 1941 nahm die Division an den Kämpfen um Roslawl teil. Die Divison rückte als rechte Flankensicherung entlang der Dessna vor und wehrte hier mehrere russische Angriffe über den Fluß ab. Zwischen dem 15. und 18. August wurde die Division mit dem IX. Armeekorps an die Front westlich von Jelnja verlegt. Hier kam es bis Ende September 1941 zu schweren Abwehrkämpfen. Vom 2. - 9. Oktober 1941 nahm die Division an der Schlacht um Wjasma teil. Sie gehörte dabei dem IX. Armeekorps im südwestlichen Abschnitt der Einschließungsfront an. Aufgrund der immer stärker werdenden Partisanengefahr im Rücken der deutschen Front wurde die Division am 10. Oktober dem Kommandeur des rückwärtigen Armeegebietes 559 unterstellt und im Raum Wjasma - Dorogobusch - Jelnja - Kirow - Juchnow zur Partisanenbekämpfung eingesetzt. Außerdem nutzte die Division die Zeit zur Beute-Sammlung und zum Wiederaufbau der zivilen Infrastruktur. Bereits am 28. Oktober wurde die Division Armeereserve der 4. Armee und wurde in den Raum Kaluga - Malojaroslawez - Medyn verlegt. Ab dem 7. November beteiligte sie sich aus diesem Raum heraus am Unternehmen "Taifun", dem Angriff auf Moskau. Sie stieß über die Protwa auf die Nara bei Tarutino vor. Die Kämpfe in diesem Raum dauerten bis zum 6. Dezember 1941. In diesen Zeitraum fällt auch der Wintereinbruch in diesem Raum. Am 6. Dezember 1941 begann die russische Winteroffensive und die Division wurde bis zum 18. Dezember nach Süden über die Oka ostwärts Kaluga verlegt. Am 19. Dezember wurde die Division rund 12 km ostwärts Kaluga entladen und an der Oka eingesetzt. Bei den nun einsetzenden schweren Abwehrkämpfen fiel am 21. Dezember 1941 der Divisions-Kommandeur, Generalleutnant Bergmann. Vom 25. bis 29. Dezember kämpfte die Division um Kaluga, das schließlich verloren ging und stand im Januar zwischen Kaluga und Juchnow. Bis Mitte April 1942 nahm die Division dann an der Winterschlacht um Juchnow teil und kämpfte vor allem südlich der Rollbahn Roslawl - Juchnow. Im Frühjahr 1942 ebbte die Gefechtstätigkeit in diesem Raum immer weiter ab und die Division ergänzte ihre erlittenen Verluste mit Ersatz aus der Heimat. Ende April 1942 verlegte man die Division dann in den Bereich des XXXXIII. Armeekorps nördlich von Mosalsk im Raum Kaluga. In diesem Bereich blieb die Division in den folgenden Monaten in einer relativ ruhigen Stellung liegen. Nach der Katastrophe von Stalingrad wurde die Division ab dem 10. Februar 1943 nach Süden in den Stellungsraum der 707. Infanterie-Division im Raum Dimitrijew südwestlich von Orel verlegt. Hier wurde die Division umgehend in Kampfgruppen aufgeteilt und in schwere Abwehrkämpfe an der Osmonka verwickelt. Während der sich nun entwickelnden Winterschlacht südwestlich von Orel kämpfte die Division an der Ussosha und ging Anfang August 1943 in die Hagenstellung zurück. Dort wurde sie Mitte August 1943 aus der Front herausgelöst und in den Raum Ssewsk verlegt, wo bis Anfang September zu erneuten Abwehrkämpfen kam. Am 1. September 1943 erhielt die Division den Befehl, sich nach Westen zurück zu ziehen. Dieser Rückzug endete erst Ende September mit der Überschreitung des Dnjepr. Dazwischen verteidigte die Division zwischen dem 7. bis 17. September eine Stellung an der Desna im Raum Nikolajewskij. Am Am 15. Oktober 1943 überschritten russische Einheiten den Dnjepr im Stellungsraum der Division bei Kriwino. Bei den schweren Kämpfen fiel der Divisionskommandeur, Generalleutnant Kamecke. Es gelang den übergesetzten russischen Verbänden, die Frontlinie der Division bis zum 18. Oktober 1943 zu durchbrechen, wobei die Division schwere Verluste erlitt.  Am 2. November 1943 wurde die Division bei der Heeresgruppe Mitte aufgelöst, der Divisions-Stab bildete im Westen den Stab der 271. Infanterie-Division. Der Rest wurde zur Aufstellung verschiedener neuer Einheiten verwendet.

 

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. November L 2. Armee C Truppenübungsplatz Döllersheim
1. Dezember LI 2. Armee C Truppenübungsplatz Döllersheim

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar LI 2. Armee C Truppenübungsplatz Döllersheim
1. April XIII 4. Armee B General-Gouvernement
28. Mai Höh. Kdo. XXXV 4. Armee B General-Gouvernement
3. Juni IX 4. Armee Mitte Bialystok (Lagekarte) (Lagekarte)
25. Juli   4. Armee Mitte Bialystok
26. Juli XXXXVII 2. Panzergruppe Mitte Smolensk
29. Juli IX 2. Panzergruppe Mitte Smolensk (Lagekarte)
16. August XXXXVI 2. Panzergruppe Mitte Smolensk
19. August IX 4. Armee Mitte Wjasma (Lagekarte) (Lagekarte)
10. Oktober Korück 559   Mitte Wjasma
6. November XIII 4. Armee Mitte Moskau (Lagekarte)
6. Dezember XII 4. Armee Mitte Moskau
11. Dezember XIII 4. Armee Mitte Moskau
14. Dezember XXXXIII 4. Armee Mitte Moskau

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar XXXXIII 4. Armee Mitte Moskau
3. Februar LVII Pz. 4. Armee Mitte Juchnow
11. März XXXXIII 4. Armee Mitte Juchnow
27. März XIII 4. Armee Mitte Juchnow
1. Mai XXXXIII 4. Armee Mitte Spass-Demensk (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar XXXXIII 4. Armee Mitte Spass-Demensk (Lagekarte)
16. Januar XII 4. Armee Mitte Spass-Demensk (Lagekarte)
12. Februar     Mitte Verlegung (HGr.-Res.)
13. März XXXXVII Pz. 2. Panzerarmee Mitte Orel
1. April XX 2. Panzerarmee Mitte Orel (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli XX 9. Armee Mitte Orel (Lagekarte) (Lagekarte)
September XX 2. Armee Mitte Desna (Lagekarte)
22. September (Kgr.) XXXXVI Pz. 2. Armee Mitte Gomel (Lagekarte)

 

2. Divisionskommandeure:

8. Oktober 1940 Generalleutnant Friedrich Bergmann

21. Dezember 1941 Oberst Heine (i.V.)

28. Dezember 1941 Oberst Muhl (i.V.)

5. Januar 1942 Generalleutnant Hans Kamecke

2. Februar 1942 Oberst Heine (i.V.)

17. Februar 1942 Oberst Mahlmann (m.d.F.b.)

1. Juni 1942 Generalleutnant Hans Kamecke

15. Oktober 1943 Generalleutnant Egon von Neindorff

 

3. Gliederung:

137. Infanterie-Division 1940:

Infanterie-Regiment 447

Infanterie-Regiment 448

Infanterie-Regiment 449

Artillerie-Regiment 137

Pionier-Bataillon 137

Panzerjäger-Abteilung 137

Aufklärungs-Abteilung 137

Divisions-Nachrichten-Abteilung 137

Divisions-Nachschubführer 137

 

137. Infanterie-Division 1943.

Grenadier-Regiment 447

Grenadier-Regiment 448

Divisions-Bataillon 137

Artillerie-Regiment 137

Pionier-Bataillon 137

Panzerjäger-Abteilung 137

Feldersatz-Bataillon 137

Divisions-Nachrichten-Abteilung 137

Divisions-Nachschubführer 137

 

4. Literatur und Quellen:

Wilhelm Meyer-Detring: Die 137. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront, Kameradschaft der Division, Petzenkirchen/Niederösterreich 1962

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 7: Die Landstreitkräfte Nr. 131 - 200, 2. Auflage, Osnabrück 1979