Panzerkorps-Pionier-Bataillon 500 "Großdeutschland"

 

Feldpostnummern ab dem 8. Februar 1945: 

Einheit Feldpostnummer
Stab 03952 A
1. Kompanie 03952 B
2. Kompanie 03952 C
3. (Goliath) Kompanie 03952 D
Versorgungs-Kompanie 03952 E

Aufgestellt wurde das Bataillon offiziell erst am 20. Dezember 1944 in Ostpreußen aus der Panzer-Pionier-Kompanie 812 und 2 Ersatzkompanien. Die 2. Kompanie war eine motorisierte Kompanie und die 3. Kompanie eine Goliath-Kompanie. Zeitweilig erfolgte auch die Zuteilung einer Brückenkolonne (k). Die Aufstellung erfolgte aber schon viel eher im Raum Gerdauen in Ostpreußen. Zur Aufstellung sei noch gesagt, das bereits im Herbst 1944 bei der Ersatz-Brigade Großdeutschland zwei Marschkompanien unter Hauptmann Eicke und Oberleutnant Kruse gebildet wurden. Die Kompanien waren ca. 200 Mann stark und es waren ihnen weitere Offiziere zugeteilt wurden. Anfang November 1944 wurden die beiden Kompanien in Cottbus verladen. Ein paar Tage später wurden die Soldaten in Ostpreußen entladen. Die Panzer-Grenadier-Division Großdeutschland befand sich noch im Einsatz an der Memel. Vorkommandos bereiteten aber bereits die Verlegung der Division nach Ostpreußen vor. Die Marschkompanien blieben bestehen und bezogen Quartier im Raum um Gerdauen. Anfang Dezember 1944 wurde bei der Division die Aufstellung eines Panzer-Pionier-Regiments, aus einem SPW-Pionier-Bataillon und einem Sturm-Pionier-Bataillon, unter dem Führer Major Barthels befohlen. Fast gleichzeitig wurde ein Korps-Panzer-Pionier-Bataillon Großdeutschland unter der Führung von Hauptmann Eicke aufgestellt. Die Ausbildung der beiden Kompanien lief die ganze Zeit unter kriegsmäßigen Bedingungen weiter. Nach und nach begannen aber Versetzungen zu den einzelnen Neuaufstellungen. Deshalb wurden die beiden Kompanien dann zu einer Kompanie zusammengelegt. Es wurde daraus die 2. Kompanie vom Panzerkorps-Pionier-Bataillon 500 "GD" unter Oberleutnant Wendt gebildet. Diese Kompanie wurde der Grundstock für das Bataillon. Zum Bataillon stieß auch ein Sondereinheit mit Goliath-Panzern als 3. Kompanie unter Führung von Leutnant Meyer. Diese 3. Kompanie war komplett motorisiert. In der Zwischenzeit wurde auch ein Stab aus dem bisherigen Personal vom Adjutanten Leutnant Bode aufgestellt. Dazu wurden Pioniere mit Nachrichtenausbildung als Funker und Fernsprecher eingesetzt. Dazu erschienen auch ein Zahlmeister und ein technischer Inspekteur. Aber trotzdem war die ganze Aufstellung eher ein Provisorium. Die Fahrzeuge für das Bataillon kamen durch Abgaben vom Panzer-Pionier-Bataillon Großdeutschland und anderen Einheiten der Panzer-Grenadier-Division Großdeutschland zum Bataillon. Kurz vor Weihnachten erfolgte die Verlegung in den Raum Angerburg und Engelstein, Südostteil der Masuren. Hier bezog das Bataillon mit Nachschubeinheiten und Sicherungs-Bataillonen dörfliche Quartiere. Zum Teil waren die Ortschaften schon von der Bevölkerung geräumt wurden. Hier wurde die Gefechtsausbildung vervollständigt und zwischendurch Alarmübungen durchgeführt. 

Anfang Januar 1945 erfolgte eine erneute Verlegung, diesmal in den Südost-Teil von Ostpreußen nach Masuren an die ehemalige polnische Grenze, Muschaken, viel Zeit zum Einrichten blieb aber nicht. Im Dezember 1944 und Januar 1945 unterstand auch eine Brückenkolonne dem Bataillon, die aber einer anderen Verwendung zugeführt wurde. Im Januar 1945 wurden von der 3. Kompanie einige Einsätze bei Stoßtruppunternehmungen der Infanterie durchgeführt. Das Bataillon wurde als Korps-Pionier-Bataillon beim Panzerkorps Großdeutschland eingesetzt und erhielt seine Befehle vom Korps-Pionier-Führer Major Schrapkowski. Sein Adjutant war Hauptmann Richter. Am 16. Januar 1945 kamen erste Meldungen über einen russischen Angriff zum Bataillon. Das Bataillon wurde alarmiert und machte sich marschbereit. Das Bataillon wurde dann am gleichen Tag auf der Bahnstation Willenberg verladen. Das Bataillon wurde auf zwei Transportzüge verladen. Der erste beinhaltete den Stab und die 2. Kompanie, der zweite die 3. Kompanie. Es sollte über Allenstein - Deutsch-Eylau - Gnesen - Wreschen - Garotschin nach Ostrowo gehen. Hier sollte das Bataillon entladen werden. In Posen standen beide Züge noch zusammen auf dem Güterbahnhof, aber beim Entladen tauchte die 3. Kompanie nicht mehr auf. Deshalb bestand das Bataillon nach der Beendigung der 2tägigen Bahnfahrt eigentlich nur noch seinem Namen nach. Das Bataillon sollte gegen die durchbrechenden Kräfte aus dem Baranow-Brückenkopf eingesetzt werden. Südlich von Posen begegneten die Soldaten auch den ersten Versprengten. Die Entladung war jetzt für Litzmannstadt geplant. Unterwegs wurde der Transport aber aufgehalten. Auf einem kleinen Bahnhof mit Rampe wurde das Bataillon entladen. Zusammen mit anderen Einheiten aus Ostpreußen wurde das Bataillon gesammelt und stieß in Richtung Südost-Ost weiter vor. Es sollte den sich zurückkämpfenden Einheiten aus dem Baranow-Brückenkopf den Weg freikämpfen. Zur Hauptsache wurde die Kampfgruppe allerdings für Sicherungsaufgaben verwendet. Nach der Vereinigung der beiden Kräftegruppen bildete das Bataillon einen Teil des wandernden Kessels. Der Gegner stieß rechts und links am Kessel vorbei ebenfalls nach Westen. Die Pioniere wurden zur Sicherung der Flanken eingesetzt. Gelegentliche Vorstöße zeigten russische Marschkolonnen auf parallelem Weg nach Westen. Der Marsch des Bataillons ging durch den Raum Ostrowo und Lotoschin (oder Loboschin). Beim Rückzug stießen die Soldaten des Bataillons oft auf polnische bewaffnete Zivilisten. Wegen revoltierender Polen wurde auch die Ortschaft Korotschin umgangen. Der Rest vom Bataillon vergrößerte sich beim Rückmarsch, trotz einige Ausfälle durch Verwundete und Gefallene, durch versprengte Soldaten die sich ihm anschlossen. Beim Bataillonsstab wurde daraufhin ein Sturmzug als Eingreifreserve aufgestellt. Erschreckend waren für das Bataillon die Flüchtlingstrecks im Konvoi. Besonders nach dem Vorstoß auf Sieradz, als das Bataillon dann selbst nach Westen eindrehte. In den Kämpfen dieser Tage des Januar 1945 war das Bataillon oft mit Einheiten der 20. Panzer-Grenadier-Division im Einsatz. Südlich von Korotschin stieß das Bataillon weiter nach Westen und erreichte die Reichsgrenze. Über Herrnstadt - Guhrau kam das Bataillon auf das Ostufer der Oder. Das Bataillon folgte dabei einem Angriff entlang der Straße Guhrau - Herrnlauersitz -Oder und erreichte kampflos die Oder. Von Lübchen aus konnten die Soldaten russische Kolonnen beobachten die nach Norden zogen. Da das Bataillon aber über kein Brückengerät verfügte, konnte es den Fluß nicht überwinden. Inzwischen wurde aber von Glogau aus B-Brückengerät herangeholt und bei Odereck ein Brückenschlag erfolgt. Das Bataillon verlegte zur Brückenstelle und übernahm die pioniertechnische Sicherung der Brücke. Ständig kontrollierten die Pioniere die Ankertaue der B-Pontons, vereinzelt griffen Tiefflieger an, ohne jedoch Schaden anrichten zu können. Als das letzte Fahrzeug die Brücke passiert hatte, wurden die Fähren wieder ausgefahren und das Brückengerät nach Crossen geschleppt. Zugleich war es der letzte Einsatz des Bataillons bei einem Brückenschlag mit B-Gerät. Den verhältnismäßig ruhigen Übergang über die Oder am 31. Januar und 1. Februar 1945 verdankte man der Besatzung von Steinau, die den russischen Oderübergang und damit die Brückenkopfbildung wesentlich verzögerte. Das Bataillon verlegte nach dem Übergang am 1. Februar 1945 in den Raum um Raudten. Anschließend wurde versucht eine neue Abwehrfront gegen Osten aufzubauen. Aus dieser heraus sollte der russische Brückenkopf bei Steinau wieder eingedrückt werden. Zusammen mit der Panzer-Aufklärungs-Abteilung Brandenburg der Panzer-Grenadier-Division Brandenburg wurden am 2. Februar 1945 verschiedene Angriffe durchgeführt. Alt-Raudten und Pilgramsdorf spielten dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Die eigenen Angriffe hatten jedoch keinen durchschlagenden Erfolg. Starke russische Panzerabwehr machten die Angriffe zum Teil unmöglich. Dabei wurden beim Bataillon erstmals mit gutem Erfolg Granatwerfergruppen ein. Diese waren aus den beim Rückmarsch aufgenommenen Mannschaften gebildet. Nach Einstellung der Angriffe gab es für das Bataillon einige Ruhetage, die das Bataillon etwas hinter der eigenen Hauptkampflinie verbrachte. Waffen und Fahrzeuge wurden überholt, die erste Post traf ein. Die die Ruhe dauerte nicht lange, denn der Gegner griff wieder an. Aus dem Brückenkopf Steinau stieß der Gegner gegen Lüben vor. Das Korps, mit der Panzer-Grenadier-Division Brandenburg, der 20. Panzer-Grenadier-Division und 2. Fallschirmjäger-Division, wehrte vorerst alle feindlichen Angriffe ab. Doch die Nachbarn rechts und links mußten dem Druck nachgeben und dadurch ragten die Stellungen des Bataillons wie ein vorspringender Keil in die russischen Truppen hinein. Das Bataillon wurde zur Durchkämmung einiger Waldstücke südwestlich von Raudten eingesetzt. Gegen eingesickerte Gegner wurden Schattenkämpfe durchgeführt. Außerdem klärte das Bataillon wiederholt gegen Lüben auf. Anfangs wurde der Ort noch von Alarmeinheiten verteidigt und die Aufklärungstrupps des Bataillons kamen in das Städtchen herein. Spätere Aufklärungen ließen aber die Tatsache erkennen, daß die Kräfte des Korps in der Luft hingen. Der Gegner stieß von Steinau über Lüben vor. Das Bataillon bezog nach verschiedenen Sicherungsaufgaben in Groß-Heinzendorf Unterkunft. Nachdem das Korps kurz vor der Überflügelung stand, war endlich der Absetzbefehl gekommen. Das Bataillon wurde als Nachhut eingesetzt. Der Stab und weitere Teile des Korps setzten sich aus dem Raum südwestlich Kaadten kommend über Groß Heinzendorf nach Westen ab. Das Bataillon sollte nach Osten sichern, da Teile der 2. Fallschirm-Panzer-Division HG noch durchziehen mußten. Die Feindberührung war im Augenblick verloren gegangen. Zusammen mit dem Bataillon befanden sich vereinzelte Panzervernichtungstrupps des Panzer-Jagd-Kommandos Großdeutschland (später Feldpostnummer 25091) unter Hauptmann Herbig in Groß Heinzendorf. Vorsorglich wurde Alarmbereitschaft befohlen und Sicherung am Ortsrand aufgestellt. Gegen Mittag des 9. Februar 1945 setzte plötzlich ein Feuerüberfall ein. Abschüsse von Panzerkanonen fegte durch das Dorf. Aus dem Wald westlich der Reichsstraße 5 rollten etwa 10 bis 15 T-34-Panzer in das Dorf des Bataillons. Die deutschen Truppen verfügten über keine weitreichende Panzerabwehr. Im Nu standen die Panzer im Ort und rollten zwischen den Häusern umher und schossen die Häuser in Brand. Zwei T-34-Panzer wurden sofort mit Panzerfäusten abgeschossen. Doch die anderen liessen sich dadurch nicht verwirren. Der Tross des Bataillons konnte sich noch in Sicherheit bringen. Vorläufig waren war noch keine feindliche Infanterie in den Ort gefolgt, aber am Feldrand waren die ersten Gruppen im Vorgehen zu erkennen. Einzeln setzten sich die Pioniergruppen nach Heinzenburg ab. In Heinzenburg bezog das Bataillon sofort eine neue Abwehrstellung. Der überraschende Angriff hatte einige Verwundete beim Bataillon gekostet. Die Kolonnen vom Panzerkorps Großdeutschland und die Fahrzeuge vom Bataillon konnten sich ohne Verluste vom Gegner absetzen. Mit Hilfe von zwei eigenen, nicht mehr fahrbereiten, Panzern wurden alle Angriffe abgewehrt. Plötzlich tauchen zwei SPW auf und General von Saucken überzeugt sich persönlich von der Situation. Kurz darauf ging jedoch erneut die Hölle los. Bei Einbruch der Dunkelheit griff der Gegner mit Panzern und Infanterie das Gut Heinzenburg an. Die beiden nicht fahrbereiten deutschen Panzer waren schnell erkannt und abgeschossen, die russische Infanterie deckte ihre Panzer gut ab. Wegen der Übermacht war das Bataillon gezwungen den Gusthof zu räumen. Einer der beiden Führungs-SPW wurde beim Verlassen des Gutshof abgeschossen. Der Gegner stieß langsam entlang der Straße Heinzenburg - Neudorf in Richtung Kriegsheide - Wengeln vor. Das Bataillon zog sich in das Waldgelände südlich Heinzenburg zurück. Noch in der Nacht marschierte das Bataillon parallel zur russischen Angriffsrichtung nach Westen. Es gelang dem Bataillon noch in der Nacht zum 10. Februar 1945 bei Tirlitz - Parchau die Straße wieder zu erreichen. Im Schulgebäude von Tirlitz zog der Stab unter. An einer kleinen Bachbrücke bei Tirlitz wurde ein Posten mit Schnellminensperre zurückgelassen, der die Brücke und Straße vor Überaschungen sichern sollte. Da noch immer Teile der 2. Fallschirm-Panzer-Division HG durchziehen mußten, konnte die Sperre nicht festgelegt werden. Bereits nach kurzer Zeit wurde der Stab durch Panzergeräusche und MPi-Garben aufgeschreckt. Der Posten mußte überrascht wurden sein, denn in nur 10 Meter Entfernung zur Schule war ein Stalin-Panzer mit aufgesessener Infanterie zu erkennen. Als der Panzer am Schulgebäude vorbei rollte und die Infanterie in das Haus hinein feuerte, wurde vom Melder Rodermund eine Panzerfaust aus 7 Meter Entfernung abgeschossen. Sie traf den Panzer unterhalb des Turmkranzes zeitgleich mit einer zweiten, von der anderen Seite, abgeschossenen Panzerfaust. Diese war von einem der Trupps des Panzer-Jagd-Kommandos GD abgefeuert wurden. Der Panzer stand sofort in Flammen und die Infanterie war heruntergeschleudert wurden. Die folgenden Feindpanzer machten daraufhin sofort kehrt. Bis zum Morgengrauen des 11. Februar 1945 hielt das Bataillon den Ort Tirlitz noch besetzt. Dann konnten die Soldaten beobachten, daß der Gegner den Ort umging und die Panzerkolonne über Kriegheide - Wengeln auf die Straße Kotzenau - Prinkenau stießen. Es war nun sinnlos, den Ort weiter besetzt zu halten, da inzwischen auch die erwarteten Teile der 2. Fallschirm-Panzer-Division HG durchgezogen waren. Die feindliche Panzerkolonne hatte die deutschen Fahrzeuge an der Straße Kotzenau - Prinkenau überrascht und einige Fahrzeuge in Brand geschossen. Dabei hatte es auch wieder Verwundete gegeben. Parallel zur feindlichen Panzerkolonne zog sich das Bataillon jetzt in Richtung Primkenau. Die Feldküche der 2. Kompanie blieb im Sumpfgelände um Hesselbach stecken. Plötzlich kam den Soldaten der SPW mit General von Saucken entgegen. Ohne Feindwiderstand erreichte das Bataillon gegen Mittag des 11. Februar 1945 das Gelände südlich von Primkenau, jedoch östlich der Straße Kotzenau - Prinkenau. Der Gegner hatte inzwischen einen Schwenk gemacht und stieß entlang der Straße auf Primkenau vor. Es mußte nun versucht werden noch vor dem Gegner über die Straße in den Primkenauer Forst zu gelangen. Einzelne Spähtrupps wurden angesetzt um die noch feindfreien Orte zu erkunden. Das Bataillon rastete einen kurzen Augenblick und zog langsam in nördlicher Richtung weiter. Als der Adjutant mit einem Spähtrupp nach Weissig kam, geriet er in den russischen Angriff auf das Dorf. Versprengte Soldaten versuchten hier den Angriff des Gegners abzuwehren. Aber bald darauf rollten russische Panzer mit aufgesessener Infanterie durch den Ort und die Soldaten waren froh noch rechtzeitig in Deckung gekommen zu sein. Als der Gefechtslärm einsetzte ließ der Kommandeur das Bataillon weiter marschieren. Es gelang dem Bataillon über die Straße in den Primkenauer Forst zu gelangen. Der Spähtrupp mit dem Adjutant kam nicht mehr einfach über die Straße. Er marschierte erst einmal weiter nach Norden und suchte eine Lücke auf der Straße zu finden, durch die man schlüpfen konnte. Inzwischen waren weitere versprengte Soldaten zum Spähtrupp gestoßen und zu sechst lagen diese am Waldrand unter Tannenzweigen und warteten auf die Dämmerung. Vor dem Trupp lag ein 700 Meter breites Feld. Als weiter nördlich drei deutsche Lkw's gefahren kamen und versuchten die Straße zu überqueren, wurden sie durch russische Pak zusammengeschossen. Als sich von der Straße russische Soldaten näherten um den Waldrand zu durchkämmen blieb dem kleinen Trupp nur ein schneller Rückzug in den Wald. Unverzüglich marschierten sie weiter nach Norden und stießen östlich von Primkenau auf größere versprengte Truppenteile von den Divisionen Brandenburg und Hermann Göring. Vorläufig schütze der Wald noch vor der Feindeinsicht, aber dies konnte nicht lange so währen. Es war kein verantwortlicher Offizier zu finden, der den Durchbruch über die Straße führen würde. Inzwischen rollten unaufhörlich die russischen Kolonnen von Süden und Osten nach Norden. Im Dunkeln gelang dem kleinen Trupp der Wechsel über die von Osten nach Primkenau führende Straße. Bei Neustädtel, nördlich von Primkenau, fand die Odyssee des Trupps ihr Ende und sie fanden wieder Anschluß an eigene Truppen. In Freystadt wurden alle Versprengten gesammelt und zu einer Alarm-Kompanie zusammengefaßt. Diese marschierte dann wieder nach Osten, wo aber nur noch die Hälfte der Soldaten ankam. Die Lage hatte sich wieder gebessert und die Alarm-Kompanie wurde wieder aufgelöst. Der Trupp stieß wieder zu seinem Bataillon. Das Bataillon war es ja noch rechtzeitig gelungen die Straße zu überqueren. Im kühnen Anlauf hatte man die ersten russischen Vorhuten, welche die eigenen Bewegungen stören wollten, abgeschossen. Das Bataillon zog in guter Deckung durch das dichte Waldgelände westlich Primkenau. Die 2. Kompanie hatte in Ditterstdorf und Eisenberg am 12. und 13. Februar 1945 harte Kämpfe zu bestehen. Inzwischen hatte das Bataillon aber auch wieder Anschluß an die eigenen Truppen gewonnen und saß wieder vor den nachrückenden Gegnern. Die Pioniere konnte alle Angriffe abwehren und trugen dazu bei, daß am Bober eine neue Abwehrstellung errichtet werden konnte. Die Pioniere mußten einige Brücken und Stege sprengen. Die Einsätze erfolgten in Nieder- und Ober-Leschen. Zum Teil mußten die Sprengungen unter Feindeinsicht vorbereitet werden, da half dann nur noch das schützende Dunkel der Nacht. In einem Fall mußte die Brücke mit vorstoßenden Lkw's im letzten Augenblick hochgejagt werden. Aber auch der Gegner war aktiv und versuchte nachts auf den alten Brückenresten neue Brücken zu erbauen. In den darauffolgenden Nächten räumten aber die deutschen Pioniere dann wieder die Trümmer beiseite. Bei diesen Unternehmungen gab es aber auch Verluste beim Bataillon. In den nächsten Tagen verlagerten sich die Kämpfe in den Raum um Sagan. Das Bataillon verlegte am 15. Februar 1945 an der Straße Sagan - Sorau nach Marsdorf. Dort wurde das Bataillon der 20. Panzer-Grenadier-Division unterstellt. Diese befand sich ebenfalls am 15. Februar 1945 in Marsdorf. Das Gelände war dort sehr wellig und hügelig. Der Gefechtsstand der Division war in einigen Häusern tief in einer Schlucht versteckt. Anscheinend war der Gegner nördlich von Sagan durchgebrochen und versuchte die Straße nach Sorau zu erreichen. Schnell wurde daher eine Abwehrfront nach Norden aufgebaut. Das Bataillon kam sofort mit 2 Kompanien und dem Stab gemeinsam mit Fallschirmjägern zum Einsatz. Der Korps-Pionier-Führer, Major Schrapkowski, übernahm die Führung der zusammengewürfelten Einheiten. Noch am Abend des 15. Februar 1945 griff das Bataillon in Richtung Waltersdorf an. Im Schutze der Dämmerung hoffte man den Ort zu nehmen, aber der Angriff mißlang. Vernichtendes Abwehrfeuer aus Maschinengewehren und Panzerabwehrkanonen zwang das Bataillon auf dem fast deckungslosen Gelände fest auf den Boden. Der Bataillonsführer Hauptmann Eicke wurde bald am Arm verwundet. Bei Einbruch der Dunkelheit gelang es, unter Mitnahme der Verwundeten, sich vom Gegner zu lösen. Oberleutnant Wendt übernahm die Führung des Bataillons. Auch der Korps-Pionier-Führer hatte sich davon überzeugt, daß ein Angriff ohne schwere Waffen aussichtslos war. Das Bataillon besetzte daraufhin Wellersdorf und Marsdorf. Bereits in der Nacht und am Morgen des 16. Februar 1945 schoß der Gegner mit Artillerie und Pak in den Ort hinein. Bald kamen die ersten Meldungen, daß der Gegner sich im Wald nordwestlich von Wellersdorf zum Angriff bereitstellte. Bei den folgenden Kämpfen hat sich ein Zug der 2. Kompanie hervorragend bewährt. Im starken Artilleriefeuer wurden alle Angriffe gegen Wellersdorf, insbesondere gegen das Gut Wellersdorf, abgeschlagen. Den ganzen Tag hileten die Kämpfe mit geringfügigen Unterbrechungen an. Unerbittlich griff der Gegner an. Immer größer wurde die Zahl der eigenen Verwundeten, die humpelnd und getragen in Marsdorf eintrafen. Verstärkung und Munition war nur schwer nach vorn zu bringen. Erst als es gegen Abend gelang einer Gruppe gelang, den Gutshof im Ort zu erreichen und die Verteidiger zu verstärken, war die gefährlichste Krise überwunden. Als es dunkel wurde stellten auch die Gegner das Feuer ein. Das Feld zwischen dem Dorf und dem Wald war überdeckt mit toten Gegnern. Auch in den nächsten Tagen dauerten die Kämpfe an. Zur Unterstützung kamen 4 Hornissen (8,8-cm-Flak auf Selbstfahrlafette) zum Bataillon. Aus gut gedeckten Feuerstellungen schossen sie erkannte Feindstellungen zusammen. Dadurch bekam das Bataillon Luft und der unmittelbare Feinddruck ließ nach. Bald wurde das Bataillon herausgelöst und in den Raum südlich von Sorau verlegt. In Albrechtsdorf und Seifersdorf bei Sorau bezog das Bataillon Unterkünfte. Ganz plötzlich tauchte auch die 3. Kompanie (G) wieder beim Bataillon auf. Sie hatten erfahren, das unser Bataillon sich in der Nähe von Sorau aufhalten sollte. Die 3. Kompanie unter Leutnant Meyer war noch ziemlich gut ausgerüstet. Nach der Abfahrt in Posen hatte man ihren Transport aufgehalten und die Kompanie vorzeitig entladen. Sie wurde die ganze Zeit im Raum südlich von Posen verschiedentlich eingesetzt und hatte auch Verluste an Personal und Material zu verzeichnen. Da die Verwundeten aber größtenteils bei der Truppe geblieben waren, war die Kompanie ein wertvoller Zusatz. Dadurch war das Bataillon eher gestärkt aus den Abwehrkämpfen im Raum Sorau zusammengekommen. Ebenfalls waren dem Bataillon im Februar 1945 etwa 25 Stabsfeldwebel, Feldwebel und Unteroffiziere angeboten wurden. Sie stammten aus dem aufgelösten Musikkorps des Wachbataillon Großdeutschland. Man hatte sie von Einheit zu Einheit geschoben, ohne mit Ihnen etwas anfangen zu können. Vom Bataillon wurden sie als Holzfäller-Kolonne eingesetzt. Später wurden sie im Bataillon aufgeteilt. Einige wurden Sanitäter, andere wurden Funktions-Unteroffiziere und der Rest blieb z.b.V. beim Stab. Hauptmann Eicke hatte das Bataillon wieder übernommen, Oberleutnant Wendt führte wieder die 2. Kompanie, Leutnant Meyer führte die 3. Kompanie und der Stab hatte noch einen Sturmzug zur Verfügung. Das Bataillon sicherte gegen Sorau. Nach dem Eintreffen wurden auch sofort Spähtrupps angesetzt um die feindlichen Kräfte festzustellen. Sorau war nur schwach vom Gegner besetzt, feindliche Sicherungen standen entlang der Bahnlinie Sagan - Sorau, mit Front nach Süden. Nachts gingen einige Kampftrupps der 2. Kompanie über die Bahnlinie in das Stadtinnere von Sorau. Mit guten Erkundungsergebnissen kehrten sie am Morgen wieder zurück zum Bataillon. Eine andere Gruppe hatte westlich von Seifersdorf ein nicht ganz geräumtes Bekleidungslager gefunden. In einer riesigen Halle lagerten hohe Stapel von Uniformen, Schuhen und Zivilstoffen. In Kürze war das Bataillon neu eingekleidet und mit eisenbeschlagenen Bergstiefeln ausgerüstet wurden. Als etwas später nochmals eine Pioniergruppe in dem Lager erschien, hatte inzwischen auch der Gegner diese Quelle entdeckt. Im Nu entwickelte sich ein Gefecht zwischen den Stoffballen. Inzwischen war aber eine neue durchgehende Abwehrstellung an der Neisse geplant wurden. Zur Vorbereitung und Durchführung dieser neuen Situation wurde das Bataillon nach Muskau verlegt. Auf dem motorisierten Marsch wurde dem Bataillon die Panzer-Pionier-Kompanie 812 aus Cottbus zugeführt. Das war eine Ausbildungs-Pionier-Kompanie, die im Alarmeinsatz beim Alarm-Regiment Schwarzrock bereits an der Neisse gekämpft hatte. Unter Oberleutnant Meyer war sie mit ihren Ausbildern eine zahlenmäßig starke Pionier-Kompanie. Nach Ergänzung der Ausrüstung durch das Bataillon wurde sie zur 1. Kompanie umbenannt. Fast 4 Monate nach der Aufstellung war das Bataillon im Februar 1945 erstmals eine vollständige Einheit geworden. Vorübergehend lag das Bataillon einige Tage in Muskau an der Neisse. Es hatte den Auftrag zur Sicherung des Brückenkopfes durch Sperren und Mineneinsätze. Außerdem sollte es sämtliche Übergänge über die Neisse südlich und nördlich von Muskau zerstören. Alle Straßen die in den Brückenkopf hereinführten wurden zur Sprengung vorbereitet und mit Minen verseucht. Als Nachhuten gingen dann die Pioniere zurück in den Brückenkopf. Zwischendurch drückte der Gegner ziemlich schnell nach und bald entwickelten sich an der Neisse und um Muskau die ersten Stellungskämpfe. Gegenseitig wurde versucht die Stärke des Gegners festzustellen. Vorübergehend wurde das Bataillon der 20. Panzer-Grenadier-Division unterstellt. Zusammen mit dem Pionier-Bataillon 20 unter Major Keese wurden die nächsten Einsätze durchgeführt. Die zuständigen Neisse Abschnitte waren von der 20. Panzer-Grenadier-Division und der Panzer-Grenadier-Division Brandenburg besetzt. Der Bataillonsstab lag in Jerischke einem kleinem Walddorf in Höhe von Groß Särchen. Beim ersten Vorfühlen der Russen gelang es diesem bei Groß Särchen einen kleinen Brückenkopf zu bilden. In den ersten Tagen vom März 1945 kam es dort zu schweren Kämpfen. Die 2. Kompanie, verstärkt durch eine Einsatzgruppe der 3. Kompanie, versuchte diesen Brückenkopf einzudrücken. Der Wald reichte bis an die Straße heran, deshalb war die Angriffsentwicklung etwas schwierig. Der Einsatz schwerer Waffen im direkten Beschuß war fast unmöglich. Der erste Versuch mißlang, trotz Einsatz der ferngesteuerten Goliaths. Sie sollten auf die wiederhergestellte Brücke gelenkt und zur Explosion gebracht werden. Zum Teil kippten die Ladungsträger durch Artillerietrichter um, oder die Kabel verwickelten sich in Baumwurzeln. Hinzu kam ein starkes russisches Granatwerferfeuer, das ein weiteres Vorgehen unmöglich machte. Erst ein weiterer Versuch in der Dunkelheit brachte den Erfolg. Der Gegner wurde überrascht und fast lautlos konnten die alten Uferstellungen wieder in Besitz genommen werden. Die Kompanien blieben aber nicht als Stellungskompanien in vorderster Linie. In preschen und Jerischke bezogen sie wieder Unterkunft. Doch zur Ruhe kamen die Pioniere nicht. Jede Nacht zogen sie mit Minen und Sprengmunition bepackt los, um die westlichen Uferränder der Neisse zu verminen. Außerdem sollten die alten Brückenreste bei Groß Särchen gesprengt werden. Die 1. und 2. Kompanie unternahmen die Einsätze in diesen Nächten. Da die Neisse nicht sehr breit war, blieben die Einsätze nicht immer unbemerkt und es kam zu empfindlichen Feuerüberfällen. Auch das Verlegen der empfindlichen Schützenminen rief einige vorzeitige Explosionen hervor. Zu harten nächtlichen Nahkämpfen kam es an der alten Brückenstelle Groß Särchen. Der Gegner versuchte mit allen Mitteln die endgültige Zerstörung zu verhindern. Die eigenen Stellungen waren 50 Meter von der eigentlichen Brücke entfernt. Es mußte immer wieder erkundet werden, ob der Gegner nicht Spähtrupps am jenseitigen Ufer hinterlassen hatte. In der ersten Nacht konnte das Bataillon noch einen Teilerfolg erzielen. In der zweiten Nacht griff der Gegner aber den Sprengtrupp an und  kam dabei über die Neisse. Die Pioniere warfen ihnen die geballten Ladungen vor die Füße und entgingen den Explosionen durch Schutz in der Brückenauffahrt. Ab und zu erhellte das Mondlicht den Kampf. Auch in den nächsten Nächten kam es immer wieder zu Kämpfen. Auch die 3. Kompanie versuchte bei Köbeln durch Ladungsträger ein Stauwehr nachhaltig zu sprengen, da er immer noch eine Übergangsmöglichkeit darstellte. Der Einsatz gelang, da eine gute Straße eine glatte Fahrt ermöglichte und ein Keller dem Lenker guten Schutz bot. Nach dem Ende des Mineneinsatzes, ca. 10. März 1945 trennte sich das Bataillon wieder vom Pionier-Bataillon 20 und der 20. Panzer-Grenadier-Division. Es verlegte nach Heideanger, östlich von Spreefurth. Die 20. Panzer-Grenadier-Division schied aus dem Korpsbereich aus und Volks-Grenadier-Divisionen übernahmen einen Teil der Neisse-Stellungen. Im April 1945 verfügte das Bataillon über zwei Sanka's und der Vorrat an Instrumenten und Verbandsmaterial war beruhigend. Während der Ruhezeit in Heideanger kam das Bataillon durch das im Februar aufgenommene Musikkorps zu einem guten Unterhaltungs- und Blasorchester. Der Stab vom Bataillon bezog das ehemalige Schloß in Heidehanger. Die drei Kompanien bezogen die umliegenden Dörfer. Der Park um das Schloß bot gute Unterstellmöglichkeiten. In letzter Zeit war das Gebäude als Schullandheim verwendet wurden. Aus dem Korps war mittlerweile auch die 19. Panzer-Division ausgeschieden. Das Korps bestand jetzt aus der Panzer-Grenadier-Division Brandenburg, der 2. Fallschirm-Panzer-Division HG und einer Infanterie-Division. Von Panzern war allerdings nicht viel zu sehen. Nach und nach wurden die Divisionen des Korps aus der Neisse-Stellung herausgelöst, leider gelang es jedoch nicht vollständig. Die eingeschobenen Verbände waren größtenteils Volksgrenadier-Divisionen mit nur unvollständiger Ausrüstung. Später kam die Sturmgeschütz-Brigade Großdeutschland zum Korps. Sie war voll ausgerüstet und wurde der Panzer-Grenadier-Division Brandenburg unterstellt. Sie sollte Ersatz für das Panzer-Regiment Brandenburg sein, welches sich mit einer Abteilung bei Rothkirch noch in der Aufstellung befand. Die andere Abteilung war bei der Panzer-Grenadier-Division Kurmark bei Frankfurt an der Oder gelandet. Außerdem erhielt auch die 2. Fallschirm-Panzer-Division HG eine schwere Panzer-Abteilung. Mehr Verstärkung an schweren Waffen kam aber nicht mehr. Der Kommandeur Hauptmann Eicke ließ sofort ein Auffrischungsprogramm anlaufen. Es wurden genaue Ausbildungspläne aufgestellt, gemeinsame Übungen durchgeführt, Waffen, Gerät und Fahrzeuge auseinandergenommen, überprüft und wieder zusammengesetzt. Die 1. Kompanie erhielt noch fehlende Fahrzeuge und wurde einigermaßen voll motorisiert, auch wenn nur durch Holzvergaser-Lkw. Da die Front an der Neisse recht ruhig war, brauchte das Bataillon nicht eingreifen. Im rückwärtigen Gebiet wurden Straßen- und Wegeerkundungen durchgeführt. Vereinzelt wurden Brückenverstärkungen vorgenommen. In der Hauptsache legte man aber Straßensperren an. Bei Alarmübungen wurde die Rundumverteidigung geübt. Die Versorgungskompanie lag in Heideanger und baute diesen Ort aus. Entscheidend für das Bataillon war eine Übung, die den Angriff und die Verteidigung von Spreefurth sowie eines Abschnitts der Spree zur Aufgabe hatte. Im März 1945 wurde dem Bataillon auch verschiedentlich Ersatz zugeführt, dabei auch einige Offiziere. Nach dem Gegenangriff auf Lauban, durch die Führer-Begleit-Division und die Führer-Grenadier-Division, wurde die Führer-Begleit-Division in den Einsatzraum des Bataillons verlegt. Sie war als Eingreifreserve vorgesehen. Inzwischen waren auch die Angriffsabsichten des Gegners klar zu erkennen. Es wurde täglich mit einem Großangriff gerechnet. Anfang April 1945 trat das Bataillon zum letzten Mal zum Appell an. Beförderungen und Auszeichnungen wurden ausgesprochen und überreicht. Der Brückenkopf Muskau wurde ungefähr am 15. April 1945 geräumt. Am 16. April 1945 hörte das Bataillon ein Trommelfeuer auf den vordersten Stellungen. Das Bataillon wurde alarmiert. Ein genauer Lagebericht war zunächst nicht zu bekommen. Gegen Mittag verlegte das Bataillon in den Raum südöstlich von Weißwasser. Im Verband einer schnell gebildeten Kampfgruppe sollte ein Gegenangriff in Richtung Neisse durchgeführt werden. Bei Sagar, südlich von Muskau, hatte der Gegner angeblich die Neisse überschritten. Es sollte auf dem weiteren Vormarsch nach Westen sein. Zusammen mit gepanzerten Fahrzeugen und einigen Hetzern wurde der Angriff am 17. April 1945 durchgeführt. Als die Straße Weißkeissel - Rudolfshütte in Angriffsformation überschritten wurde, und nach Verlassen des Waldes der Ort Kaupenhäuser vor den Truppen lag, trafen sie auf ersten Feindwiderstand. Schnell waren die eigenen Panzer im Einsatz, die Häuser zusammengeschossen und die ersten Gefangenen in der eigenen Hand. Gegen Abend geriet das Bataillon vor Sagar und im Ort selbst in schweres Granatwerfer- und Artilleriefeuer. Vom Gegner war aber kaum etwas zu sehen. Beim Bataillon gab es die ersten Verwundeten. Die alten Stellungen wurden vom Bataillon wieder gewonnen und im Ort stieß die Kampfgruppe auf einen Pionier-Zug der vorherigen Stellungs-Division. Dieser hatte den Großangriff in ihren ausgebauten Stellungen über sich ergehen lassen. Der Gegner war an Sagar rechts und links vorbei gestoßen. Es war unklar ob der Gegenstoß auch wirklich alle durchgebrochenen Feindkräfte vernichtet hatte. Nach Norden und Süden hatte das Bataillon keinen Anschluß an eigene Kräfte. In der Nacht zum 18. April 1945 blieb das Bataillon in und um Sagar. Teilweise brannten die Häuser und alle 10 Minuten schlugen Artillerie- und Granatwerfer-Salven im Ort ein. In der Nacht kam auch der Kampfgruppenstab nach vorn und brachte neue Befehle mit. Am Morgen des 18. April 1945 ließ das feindliche Feuer und auch auf der Gegenseite wurde keine feindliche Bewegung mehr festgestellt. Anscheinend hatte der Gegner die Neisse an einer anderen Stelle erfolgreicher überschreiten können und zog nun seine Kräfte dorthin nach. Die Kampfgruppe wurde deshalb am 18. April 1945 wieder aufgelöst. Das Bataillon verlegte daraufhin am gleichen Tag nach Heideanger. Der feindliche Gegenstoß war anscheinend entlang der Autobahn nördlich von Muskau geführt wurden. Die Führer-Begleit-Division war beim Versuch diesen Vorstoß aufzufangen zerschlagen wurden. Mit Teilkräften war der Gegner auch bei Muskau durchgebrochen und stieß nach Süden und Westen weiter vor. Außerdem liefen feindliche Angriffe in der Linie Heideanger - Spreefurth. Für das Bataillon überstürzten sich jetzt die Ereignisse. Die 2. Kompanie wurde unter Oberleutnant Wendt östlich von Heideanger eingesetzt. 3 Pioniere konnten hier einen Panzer abschießen und einen weiteren bewegungsunfähig schießen. Dadurch unterblieben weitere Vorstöße in diesem Abschnitt. Andere Teile des Bataillons stießen mit der Sturmgeschütz-Brigade Großdeutschland auf der Straße Spreefurth - Weisswasser vor. Der feindliche Angriff konnte für kurze Zeit zum Stehen gebracht werden. Die Gesamtlage war inzwischen aber schlechter geworden und das Bataillon bezog eine neue Abwehrstellung um Spreefurth. Hierbei kam dem Bataillon die damalige Übung zugute. Es bildete einen Brückenkopf und konnten sofort die Schwerpunkte eines kommenden Feindangriffs erkennen und abschirmen. Die Versorgungs-Kompanie saß immer noch in Heideanger bereit, sie sollte aufgrund des Stützpunkt-Befehls den Ort bis zum letzten Mann verteidigen. Der Kommandeur vom Bataillon hatte keine Befehlsgewalt um diesen Befehl aufzuheben, man blieb aber ständig in Verbindung. Erst im letzten Augenblick kam der Befehl zur Räumung und die Versorgungs-Kompanie mit ihren Fahrzeugen war gerettet. Im Vorfeld des Brückenkopfes wurden durch Pioniere 2 T-34-Panzer in einem Hohlweg abgeschossen. Eine Pionier-Kompanie säuberte inzwischen bei Mönau, südlich von Spreefurth, das Spree-Ufer vom Gegner, der das Bataillon umgangen hatte und die Flanke bedrohte. Während dieser Kämpfe lag der Stab vom Panzerkorps Großdeutschland im Schloß von Spreefurth. Der Ia des Korps hatte sich dort angesichts der aussichtslosen Lage erschossen. Sein Nachfolger wurde Major i.G. Usener. Nach ihrem Mißerfolg bei Spreefurth drehte der Gegner ab. Um den 19. April 1945 rollte das Bataillon entlang der Spree nach Süden. In Halbendorf und Geißlitz wurde Halt befohlen. Das Bataillon bezog hier Unterkünfte mit starken Sicherungen. Die Lage war völlig unübersichtlich und das Bataillon hatte keine Verbindung zu Nachbareinheiten. Das Bataillon war bisher noch verhältnismäßig glimpflich davon gekommen. Es hatte wieder Versprengte aufgenommen und einen Panzerjäger-Zug aufgestellt. Infolge seiner Schlagkraft wurde das Bataillon auch als Kampfgruppe Eicke bezeichnet. Ein Panther-Panzer einer SS-Division schloß sich dem Bataillon an. Er hatte auf dem Weg von seiner Werkstatt-Kompanie zu seiner Einheit den Anschluß verloren. Der Sturmzug unter Unteroffizier Gebhardt war nur mit Sturmgewehren und Maschinenpistolen bewaffnet und besaß eine erhebliche Feuerkraft. Der Stabsarzt hatte hatte in Halbendorf ein kleines Lazarett errichtet. Bald traf für das Bataillon ein neuer Einsatzbefehl ein. Einer der Posten des Bataillons war am Ortsausgang von Halbendorf überfallen und erschossen wurden. Das dichte Waldgelände bot zu gute Annährungsmöglichkeiten für den Gegner. Das Bataillon erhielt den Auftrag die Straße Stockteich - Guttau bei Dauban zu sperren. Noch am Spätnachmittag des 20. April 1945 trat das Bataillon mit zwei Kompanien zum Angriff an. Zur Sicherung der rechten Flanke wurde der Sturmzug auf Guttau angesetzt. Er sollte den Ort in Besitz nehmen. Der Sturmzug setzte sich auf seinen Fahrzeugen in Richtung Süden in Gang. Im Schutz der Dunkelheit wurde die russische Sicherung niedergemacht und die feindbesetzten Häuser mit Handgranaten geräumt. Die Gefangenen waren frisch rekrutierte Polen, mit russischen Führern. Der Sturmzug sperrte danach die Straße nach Osten und Westen und blieb in Guttau. Inzwischen war das Bataillon entlang eines Waldweges vorgestoßen. Dabei war die 1. Kompanie an der Spitze angesetzt, die 2. Kompanie dahinter. In den letzten Tagen waren die Sicherungen vom Bataillon bei Geisslitz wiederholt beschossen wurden, daher war Vorsicht geboten. Niemand wußte, welche Kräfte sich im Daubaner Wald aufhielten. Ohne Aufenthalt durchstießen die Kräfte vom Bataillon ca. 5 Kilometer Wald. Einige Seitenspähtrupps, teilweise auch motorisiert, fühlten in Richtung der Straße Stockteich - Guttau vor. Fast alle wurden beschossen und einige Verwundete gab es wieder für das Bataillon. Die 1. Kompanie formierte sich zum Angriff auf Dauban. Schwaches Abwehrfeuer schlug der Kompanie entgegen. Es verstummte allerdings bald, nur ein Panzerfahrzeug war noch zu hören, was auf noch kommende Überraschungen schließen ließ. Ohne Verluste wurde der Ort erreicht und feindfrei vorgefunden. Nur russische Ausrüstung und einige Fahrzeuge wurden vorgefunden. Das Dorf schien überstürzt durch gegnerische Trosse verlassen wurden zu sein. Im Ort Dauban machte das Bataillon dann einen Schwenk nach Süden und erreichte gegen Mitternacht die Straße und somit das Angriffsziel. Am Morgen des 21. April 1945 lag der Stab und die 2. Kompanie in Dauban. Die 1. Kompanie lag vorgeschoben an der Straße, mit Front nach Südosten. Inzwischen war der Panther nachgezogen wurden und bezog eine Hinterhang-Stellung. Die neue Lage ergab folgendes Bild:  Teile eines Jäger-Regiments der Panzer-Grenadier-Division Brandenburg drückten den Gegner von Norden kommend, aus dem Daubaner Wald, entlang der Neisse, auf die Stellungen vom Bataillon zu. Bereits bei Tagesanbruch war Gefechtslärm zu hören. Da er sich aber nicht verstärkte, rechnete das Bataillon nicht mit Überraschungen. Gegen Mittag war dann plötzlich auch deutlich stärkerer Panzerlärm zu hören. Plötzlich preschten russische T-34-Panzer mit aufgesessener Infanterie aus dem Wald heraus. Sie rollten auf der Straße in Richtung Wirtshaus zu. Blitzschnell reagierte die 1. Kompanie und richtete sich auf den Gegner ein. Oberleutnant Meyer gab erst das Feuer frei, als die kleine Kolonne, mit 6 Panzern und dazwischen jede Menge Lkw und Pkw, den Wald verlassen hatte. Im gleichen Augenblick schoß auch der Panther und der letzte T-34-Panzer barst mit einer haushohen Stichflamme auseinander. Trockene Panzerabschüsse bellten in Folge wild durcheinander. Dazwischen waren immer wieder Detonationen explodierender Munition zu hören. Sofort war die gegnerische Infanterie im Straßengraben in Stellung gegangen und eröffneten das Feuer. Eigene Scharfschützen schossen die Fahrer der Pkw und Lkw ab. Durch gezieltes MG-Feuer wurden auch die russischen Schützen dezimiert. Nach und nach begannen die Feindpanzer zu brennen. Einzelne versuchten auf der Straße zu wenden, oder fuhren sich in dem versumpften Wiesengelände neben der Straße fest. Der Panther hatte inzwischen Stellungswechsel gemacht und nahm die letzten 3 Feindpanzer unter Feuer. Inzwischen hatten sich am rechten Flügel der Kompanie, am Wirtshaus, harte Nahkämpfe abgespielt. Dabei kam auch der dort eingesetzte Zugführer ums Leben. Dieser war ein erfahrener Oberfeldwebel, der bereits beim Pionier-Bataillon 43 eingetreten war und alle Kämpfe mitgemacht hatte. Noch vor Einbruch der Nacht durchsuchten die Pioniere die Trümmer, so mancher Lkw war noch zu verwenden, auch die Beute an Sprit war relativ groß. Der Panzerjägerzug erhielt 2 Lkw mit 2 Pak-Geschützen. Der Auftrag des Bataillons war zwar erfüllt, aber die Verhältnisse im Daubaner Wald blieben ungeklärt. Das Bataillon mußte auf die nachrückenden Jäger der Panzer-Grenadier-Division Brandenburg warten. Der Bataillonsgefechtsstand befand sich jetzt im Wirtshaus Guttau an der Vernichtungsstraße. Vom Bataillon wurden starke Sicherungen aufgestellt. Am Morgen des 22. April 1945 traf die Infanteriespitze des Jäger-Regiments 1 der Panzer-Grenadier-Division Brandenburg ein. Ein Leutnant als Kompanieführer erstattete Meldung beim Bataillonskommandeur. Dabei fielen plötzlich Schüsse und der Leutnant brach getroffen zusammen. Im Haus hatten sich auf dem Dachboden noch Gegner in Sicherheit gebracht, die erst durch Pak-Beschuss zur Aufgabe gebracht werden konnten. Danach mußte das Bataillon in Richtung Bautzen aufklären. Im Abschnitt des Bataillons hatte der Gegner polnische Divisionen mit russischem Führungspersonal eingesetzt. In den nächsten Tagen sind diese Einheiten ziemlich aufgerieben wurden. Das Bataillon war inzwischen wieder voll motorisiert. Alle Kämpfe dieser Tage wurden mit großer Härte geführt. Im Korps war die Kampfgruppe zu einem richtigen Begriff geworden, aber die Pantherbesatzung mußte am Abend wieder zu ihrer Einheit zurück. Am 23. April 1945 rollte das Bataillon auf der Straße über Guttau nach Westen. Die Informationen über die Gesamtlage waren immer noch sehr dürftig, einzig zum Ia des Korps, Major i.G. Usener, bestand Verbindung. Der Gegner drückte an verschiedenen Stellen weiter nach Westen vor. Besonders gefährlich schien es bei Spreefurth zu sein, so mußte das Bataillon jederzeit mit einem überraschendem Einsatz rechnen. Das Bataillon rollte nach Sdier und kam auf dem Weg mehrmals an zerschossenen russischen Fahrzeugen vorbei. In Sdier erhielt der Kommandeur den neuen Einsatzbefehl. Der Gegner war über Spreefurth nach Westen vorgestoßen, mit aller Eile hatte man dort mit schwachen Kräften eine neue Front nach Norden aufgebaut. Das Bataillon sollte mit einem Stoß nach Nordwesten die Lage klären. Für das Bataillon begann der Angriff auf das Dorf Driewitz am 26. April 1945. Dazu bewegte es sich motorisiert weiter nach Norden. Zur Verstärkung wurden dem Bataillon eine Kompanie mit Jagdpanzern vom Typ Hetzer beigegeben. Außerdem befand sich beim Stab vom Bataillon ein vorgeschobener Beobachter einer Nebelwerfereinheit. Das Bataillon ging über Kauppa oder Commeran vor. Als das Bataillon auf dem Waldweg nach Driewitz die letzten Sicherungen der dort eingesetzten Einheiten hinter sich gelassen hatte, begann eine Pechsträhne. Die Hetzer und der Stab hielten sich an den Waldweg. Links davon ging die 1. Kompanie unter Oberleutnant Wendt vor. Rechts hielt sich die 1. Kompanie unter Oberleutnant Meyer. Die 3. Kompanie folgte etwas weiter zurück als Reserve. Anfänglich besaß der Wald noch dichtes Unterholz, aber dann lichtete sich der Waldbestand und dichtes Abwehrfeuer setzte ein. Der Ort Driewitz war noch nicht zu erkennen. Mühsam arbeiteten sich die Pioniere voran, bald gab es die ersten Ausfallmeldungen. Der Spitzenpanzer jagte nun seine ersten Geschosse den Waldweg entlang auf Driewitz. Bald konnte man den Ort ausmachen und sich absetzende Gegner feststellen. Da setzte plötzlich heftiges Granatwerferfeuer ein und das Bataillon wurde in Deckung gezwungen. Durch die starken Salven blieb der Angriff dann auch vorerst liegen. Aber der Kommandeur trieb das Bataillon weiter an. Das Granatwerferfeuer mußte unterlaufen werden um schnell in das Dorf zu kommen. Bei dem Angriff wurde Oberleutnant Wendt schwer verwundet, kurz darauf starb er. Auch die 1. Kompanie hatte Ausfälle zu verkraften, aber kurz darauf erreichte der Kommandeur mit einigen Hetzern das Dorf Driewitz und drang darin ein. Die ersten besetzten Häuser wurden nach kurzem Kampf mit Handgranaten gesäubert, aber das feindliche Feuer ließ nicht nach. Zu allem Überfluß setzte jetzt auch noch eine Stalinorgel ein und fetzte ihre Salven in das Waldgelände. Die Hoffnung im Dorf den VB des Gegners zu erwischen erfüllte sich nicht. Das Feuer ließ auch nach Einnahme des Ortes nicht nach. Geduckt hinter den den niedrigen Häusern ließen die Soldaten das Feuer über sich ergehen. Mit der Einnahme des Ortes war der Auftrag des Bataillons erfüllt. Jetzt sollten infanteristische Kräfte nachfolgen und die Stellungen übernehmen. In diese nachrückenden Kräfte schlugen aber beim Vormarsch 2 Salven von Stalinorgeln ein. Dadurch entstanden hohe Verluste. Das Bataillon wurde unter Mitnahme von Toten und Verwundeten herausgelöst. Der Bataillonsstab verlegte nach Commerau, wo der Stabsarzt einen Verbandsplatz aufgeschlagen hat. Die 1. Kompanie hatte fast die hälfte ihrer Gruppenführer verloren. Die 2. Kompanie hatte ihren Chef und etliche Pioniere verloren. Die Verwundeten blieben zum Teil bei der Truppe und die Gefallenen wurden auf dem Heldenfriedhof in Halbendorf an der Spree bestattet. Am 27. April 1945 stießen Teile der 2. Kompanie nochmals bis Spreefurth vor. Es kam dabei wiederholt zu Gefechtsberührungen. Vor dem überlegenen Gegner mußte das Bataillon von Spreefurth nach Süden zurückweichen. Dann erreichte das Bataillon ein neuer Einsatzbefehl. Inzwischen hatte sich der große Frontbogen der Armee Schörner mit der Nase nach Osten abgezeichnet. Im Norden verlief die Front anscheinend von Westen nach Osten und war im Westen an die Elbe angelehnt. Die Amerikaner standen an der Mulde. Das Bataillon wurde mit allen 3 Kompanien nach Westen in Marsch gesetzt. Bei herrlichem Frühlingswetter fuhr das noch immer motorisierte Bataillon auf der Autobahn nach Dresden. Es war der letzte geschlossene Marsch des Bataillons. Bei Hermsdorf, nordöstlich von Dresden, verließ das Bataillon die Autobahn und bezog Unterkunft. In dem kleinen Ort herrschte noch ein normales Leben und das Auftauchen des Bataillons wirkte nicht sehr beruhigend auf die Bevölkerung. In Hermsdorf blieb vorläufig der Troß. Die Gefechtseinheiten mußten am 28. April 1945 weiterfahren. Über Ottendorf - Okrilla, Groß-Dittmannsdorf stieß das Bataillon in den Raum nördlich von Dresden vor. Der Auftrag für das Bataillon war das Feststellen, wo der Gegner steht. Ein Angriff auf ein größeres Dorf wurde im letzten Augenblick abgesagt. Der Gegner hatte vereinzelte Dörfer besetzt, verhielt sich aber ruhig. Die Lage war ziemlich ungeklärt, auch von Nachbareinheiten war nichts genaues bekannt. Ende April 1945 machten die Gefechtseinheiten vom Bataillon noch einmal einen größeren Sprung nach Westen. Im Raum nördlich von Meißen, westlich der Reichsstraße 101, sicherte das Bataillon an die Elbe angelehnt nach Norden. Südlich von Sausslitz befand sich der Gefechtsstand. Der Russe hatte anscheinend die Elbe noch nicht überschritten. Auf dem anderen Ufer, zwischen Mulde und Elbe, standen schwache Polizei- und Volkssturmeinheiten. Diese versuchten nach Norden eine Abwehrfront aufzubauen. Außer stärkerem Artillerie-Störungsfeuer hatte das Bataillon in diesem Raum keine direkte Feindberührung. Im Zuge der Zurücknahme der nördlichen Flanke der Schörner-Front wurde der letzte Auftrag des Bataillons auch zurückgenommen. In Hermsdorf nahm das Bataillon wieder seine Versorgungskompanie auf. Der Marsch ging weiter nach Süden. Das ganze Land glich einem Heerlager. Durch die verstopften Straßen war es schwierig das Bataillon zusammenzuhalten. Im Zuge geplanter Abwehrstellungen blieb das Bataillon östlich der Elbe. Erst vor dem Elbsandsteingebirge versuchte das Bataillon Sperren anzulegen, was es später auf dem Kamm wiederholte. Straßen wurden zur Sprengung vorbereitet. Alles blieb aber in den Anfängen stecken. Die Befehle waren oft innerhalb von Stunden überholt. Die Kompanien wurden im überschlagenden Einsatz nachgezogen. Langsam wurde das Bataillon zur Nachhut. Unangenehm waren vor allem die feindlichen Fliegerangriffe auf die Kolonnen. Durch sie gab es einige Verwundete beim Bataillon. Ein Feldwebel vom Bataillon fiel noch bei der Erkundung eines feindfrei gemeldeten Ortes. Anfang Mai 1945 kamen nochmal alle Offiziere und Unteroffiziere zum Geburtstag des Kommandeurs zusammen. Am anderen Morgen ging es weiter nach Süden. Das Bataillon war weiter mit dem Verminen von Straßen, der Abwehr gegen Tieffliegerangriffe und dem vorsichtigen Fahren auf den steilen Bergstraßen beschäftigt. Ein hochbeladener Lkw mit Menschen und Gepäck stürzte dabei in den Abgrund. Zum Panzerkorps Großdeutschland hatte das Bataillon nur eine lose Verbindung. Am 8. Mai 1945 brachte Major Schrapkowski die letzten Befehle vom Korps. Die Befehle bedeuteten die Auflösung des Bataillons. Den Russen war es gelungen, von Norden kommend, die Front zwischen Mulde und Elbe zu durchbrechen. Er schob sich entlang der Elbe nach Süden vor. Die Rückzugsverbindungen nach Westen wurden dadurch unterbrochen und der Armee Schörner wurde es unmöglich geschlossen in amerikanische Gefangenschaft zu gelangen. Bis zur Kapitulation mußte versucht werden noch vor den Sowjets über die Elbe zu kommen. An diesem Tag lag das Bataillon im Raum nordöstlich Tetschen-Bodenbach. Überflüssige oder nicht fahrbereite Fahrzeuge wurden unbrauchbar gemacht. Am Spätnachmittag des 8. Mai 1945 reihte sich das Bataillon in die mit Ablaufzeiten befohlenen Marschkolonnen ein. Abend fuhr das Bataillon durch Tetschen-Bodenbach. Der Ort an der Elbe sah furchtbar aus. Bereits hinter Tetschen-Bodenbach riss die Fahrzeugkolonne auseinander. Andere Einheiten schoben sich dazwischen, die Verbindung zwischen den Einheiten des Bataillons ging verloren. 

Kommandeure:

Hauptmann Eicke