Panzer-Regiment 36

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Panzer-Regiment 36 in der Feldpostübersicht eingetragen.

Einheit Feldpostnummer Einheit Nummer ab 1943
Regimentsstab 33483 Regimentsstab 56710
Stab I. Abteilung 34722 Stab I. Abteilung 58709
1. Kompanie 36881 bis 1942

ab 1942 30748

Stabskompanie 58709 A
2. Kompanie 39818 1. Kompanie 58709 B
3. Kompanie ab 1942 32505 2. Kompanie 58709 C
4. Kompanie 32505 bis 1942 3. Kompanie 58709 D
Staffel I 31922 4. Kompanie 58709 E
Kolonne I 32658 bis 1941 Stab II. Abteilung 59124 gestr. Nov/44
Stab II. Abteilung 37719 Stabskompanie 59124 A gestr. Nov/44
4. Kompanie ab 1942 36881 5. Kompanie 59124 B gestr. Nov/44
5. Kompanie 30748 bis 1942

ab 1942 36881 bis 1942

ab 1942 38899

6. Kompanie 59124 C gestr. Nov/44
6. Kompanie 38899 bis 1942

ab 1942 39858

7. Kompanie 59124 D gestr. Nov/44
7. Kompanie - 8. Kompanie 59124 E gestr. Nov/44
8. Kompanie 39558 bis 1942 Stab III. Abteilung 38509
Staffel II 37548 bis 1942 Stabskompanie 38509 A
Stabskompanie ab 1942 37548 9. Kompanie 38509 B
Kolonne II 32109 bis 1941 10. Kompanie 38509 C
Stab III. Abteilung ab 1942 20483 11. Kompanie 38509 D
Stabskompanie ab 1942 11388 12. Kompanie 38509 E
7. Kompanie ab 1942 42354 Werkstatt-Kompanie 58896
8. Kompanie ab 1942 23505 Werkstatt-Zug Panther 56236 gestr. Nov/44
9. Kompanie ab 1942 22711    
Werkstatt-Kompanie 31672    
Werkstatt-Zug II ab 1942 44378    

Das Panzer-Regiment 36 wurde am 10. November 1938 in Schweinfurt, im Wehrkreis XIII, mit zwei Abteilungen aufgestellt. Nach der Aufstellung wurde das Regiment der 4. Panzer-Division unterstellt. Bei der Mobilmachung des Regiments im August 1939 wurden die 3. und 7. Kompanie aufgelöst, so dass das Regiment nur noch aus sechs Kompanien bestand. Das Regiment nahm am Polenfeldzug teil. Im Verband des XVI. Panzerkorps marschierte es über Radomsk und die Gegend südlich von Lodz bis zur Weichsel. Innerhalb von sieben Tagen brach das Regiment bis in die westlichen Vorstädte der polnischen Hauptstadt Warschau durch´. Es folgten Abwehrkämpfe, die sich bis Mitte September hinzogen. Anschließend war das Regiment an der Abwehr polnischer Angriffe an der Bzura und an den anschließenden Gegenangriffen an der Bzura und der Weichsel im Zuge der Einschließung der polnischen Hauptstadt und der Festung Modlin beteiligt. Diese Kämpfe dauerten bis Ende September 1939. Im Anschluß kehrte es in seinen Heimatstandort nach Schweinfurt zurück. Nach erfolgter Auffrischung verlegte das Regiment im Februar 1940 in die Eifel. Vor dem Westfeldzug wurde das Regiment im Raum Aachen, im Wehrkreis VI, bereitgestellt. Ab dem 10. Mai 1940 marschierte das Regiment durch Belgien, überschritt die Maas im Raum Maastricht und nahm vom 12. bis 14. Mai zusammen mit der 3. Panzer-Division an der Panzerschlacht um Hannut teil. Am Morgen des 12. Mai stießen die vorrückenden deutschen Panzer auf französische Einheiten bei Hannut. Die deutschen Panzer zeigten sich gerade dem Somua S-35 eindeutig unterlegen, so dass ein Weiterkommen zunächst nicht möglich war. Am zweiten Tag konzentrierte General Hoepner, kommandierender General des XVI. Panzerkorps, die Angriffe auf einen schmalen Abschnitt der Front. Die französischen Panzer waren gleichmäßig über die Front verteilt, auch stand keine Reserve zur Verfügung. So gelang den deutschen Panzern der Durchbruch, ein Großteil der französischen Panzer konnte gar nicht in die Kämpfe eingreifen. Am 14. Mai erreichten die deutschen Truppen Perwez. Es folgte am Folgetag der Angriff auf die Dyle-Stellung um Gernbloux-Ernage und anschließend die Verfolgung zum Charleroi-Kanal und der Kampf um den Mormalwald südwestlich von Maubeuge bis zum 20. Mai 1940. Anschließend wurde das Regiment (und die 4. Panzer-Division) dem XXXIX. Armeekorps im Raum Arras westlich von Cambrai zugeführt. Das Regiment stieß von hier aus über den La Bassée-Kanal auf Bèthine / Armentières vor, was zur Einschließung starker feindlicher Kräfte um Lille führte. Nach der Evakuierung des britischen Expeditionskorps aus Dünkirchen wurde das Regiment Anfang Juni 1940 für die zweite Phase des Westfeldzuges, der Schlacht um Frankreich, bereit gestellt. Am 5. Juni 1940 griff es aus dem Somme-Brückenkopf bei Péronne auf Roye an und durchbrach dabei die sog. Weygand-Linie bei Fonches-Etalon. Am 8. Juni wurde Roye erreicht. Anschließend marschierte das Regiment in den Raum südlich St. Quentin, wo es frontnah aufgefrischt wurde. Ab dem 12. Juni setzte das Regiment seinen Vormarsch fort. Südlich der Marne griff es über Sézanne-Romilly nach Süden an und bildete bei Romilly einen Brückenkopf südlich der Seine. Von hier aus verfolgte es ab dem 14. Juni die geschlagene französische Armee in Richtung Südosten bis in den Raum um Dijon - Pontarlier - Dole/ Saone an der Schweizer Grenze. Zuletzt stieß es im Verband des XVI. Panzerkorps zwischen dem 20. und dem 26. Juni über Lyon bis in den Raum nördlich von Valence vor, der am 24. Juni erreicht wurde. Hier endete der Westfeldzug für das Regiment und es wurde als Besatzungstruppe an der Ysère eingesetzt. Im Juli 1940 verlegte es in den Raum Auxerre, wo es sich auf die Landung in England (Unternehmen Seelöwe) vorbereitete.
Ab dem 11. Oktober 1940 wurde das Regiment der neu aufgestellten 14. Panzer-Division unterstellt. Es gliederte sich zu diesem Zeitpunkt in den Regimentsstab und zwei Panzer-Abteilungen (jede mit drei leichten und einer mittleren Panzer-Kompanie). Anfang April 1941 verlegte das Regiment zur 2. Armee nach Westungarn in den Raum Nagy Kanisza. Hier stellte sich das Regiment für den am 8. April 1941 beginnenden Balkanfeldzug bereit. Im Rahmen des XXXXXVI. Armeekorps griff es über Barcs-Zakany und Virovitica nach Westen auf Zagreb an, das am 11. April erreicht wurde. Vom 12. bis 15. April folgte die Verfolgung der geschlagenen jugoslawischen Armee bis in den Raum Dubrovnik - Sarajewo und weiter über Mostar bis zum Ivan-Paß. Ab dem 24. April kehrte das Regiment in seinen Heimatstandort zurück und verlegte kurz darauf auf den Truppenübungsplatz Döberitz. Mitte Juni 1941 wurde das Regiment im Bahntransport nach Warschau und von dort im Landmarsch in den Raum um Cholm südostwärts von Warschau verlegt. Ab dem 22. Juni 1941 nahm das Panzer-Regiment 36 am Rußlandfeldzug teil. Im Verband des III. Armeekorps griff es über den Bug nach Osten an. Zwischen dem 23. und dem 29. Juni kam es zur Panzerschlacht beu Dubno-Luzk-Riwne, wobei starke russische mechanische Verbände eingekesselt und aufgerieben werden konnten. Anschließend durchbrach das Regiment beiKorzek die Stalin-Linie und stieß anschließend über Shitomir bis zum 20. Juli bis in die Gegend um Makarow, nordwestlich von Kiew vor. Von hier aus drehte das Panzer-Regiment 36 nach Süden ab und stieß im Verband der Panzergruppe 1 über Biala Zerkow - Schpola - Kirowograd bis nach Kriwoi Rog vor. Ende August überquerte es bei Saporoshje den Dnjepr und stand anschließend bis zum 26. August in schweren Abwehrkämpfen in dem errichteten Dnjepr-Brückenkopf bei Krementschug. Im Anschluß nahm das Regiment als Teil des XXIV. Panzerkorps am Panzervorstoß bis nach Mirgorod in den Raum südostwärts von Kiew teil, mit dem der Kessel um Kiew geschlossen wurde. Nach dem Ende der Kesselschlacht um Kiew Ende September 1941 stieß das Regiment ab dem 10. Oktober mit der Panzergruppe 1 aus dem Brückenkopf um Dnjepropetrowsk auf Taganrog und weiter über Genraly Most auf Rostow vor. Bei den schweren Kämpfen um Rostow erlitt das Regiment erhebliche Verluste. Ab dem 2. Dezember 1941 musste sich das Regiment bis hinter den Mius zurückziehen und kämpfte dort bis Mai 1942 in schweren Abwehrkämpfen. Am 4. Januar 1942 wurde die II. Abteilung zur Panzer-Abteilung 60. Am 2. Juni 1942 wurde eine neue III. Abteilung aus der III. Abteilung des Panzer-Regiment 7 gebildet. Die III. Abteilung gliederte sich in 2 leichte und eine mittlere Panzerkompanie. Ab April 1942 wurde das Regiment frontnah aufgefrischt und im rückwärtigen Heeresgebiet zu Sicherungsaufgaben eingesetzt. Im Mai 1942 war das Regiment an der Abwehrschlacht bei Charkow beteiligt. Am 17. Mai begann die deutsche Gegenoffensive durch die Armeegruppe Kleist: Das III. Panzerkorps (General Geyr von Schweppenburg) trat als Spitze des Angriffskeiles von Süden her mit stärkeren Panzerkräften (14. und 16. Panzer-Division, 60. mot. Division) gegen das Hinterland der sowjetischen Angriffsarmeen an. Am 20. Mai wurde der nördliche Stoßkeil des III. Panzerkorps vom sowjetischen II. Kavalleriekorps an der westlichen Flanke bei Gawrilowka heftig angegriffen. Nachgezogene Infanterie der 1. Gebirgs-Division, der 389. und 384. Infanterie-Division übernahm den Schutz der Westflanke. Der 14. Panzer-Division gelang am 22. Mai die Einnahme von Gussarowka, damit war die Breite des westlichen sowjetischen Brückenkopfes am Donez mehr als halbiert. Am 23. Mai konnte sich das von Süden wirkende III. Panzerkorps (mit der 14. Panzer-Division) mit der über Andrejewka kommenden Korpsgruppe Breith (Teile 3. und 23. Panzer-Division sowie 44. Infanterie-Division) vereinigen und die Einkesselung der sowjetischen Truppen damit vollenden. Bis Ende des Monats Mai folgten die Kämpfe zur Vernichtung der eingeschlossenen russischen Truppenteile. In Vorbereitung auf die deutsche Sommeroffensive 1942 war das Panzer-Regiment 36 Mitte Juni 1942 am Vorstoß des III. Panzerkorps über den Burluk beteiligt. Bis zum 23. Juni wurde zum Oskol vorgedrungen. Ab dem 26. Juni griff das Regiment als Teil der 1. Panzerarmee in Richtung des unteren Don an. Dieser wurde bei Rostow überschritten. Über Artemowsk, den Donez und die Audar wurde anschließend auf Tarassowka vorgegangen. Ab dem 30. Juli griff das Regiment aus dem Raum um Schachty über den Don bis zum Ssal-Abschnitt südostwärts von Nikolajewka an. Es folgte der Panzervorstoß der 4. Panzerarmee in Richtung Ost / Nordost auf Remontnaja und der Angriff über den Akssaj bis in den Raum südostwärts von Abganerowo. Anfang August 1942 kam es zu schweren Panzer-Gefechten südwestlich von Stalingrad und dem anschließenden Durchbruch bis zur Wolga. Das Regiment verblieb im September als Reserve bei der 4. Panzerarmee und wurde ab dem 9. Oktober 1942 zur 6. Armee in den Nordteil von Stalingrad verlegt. Am 16. Oktober 1942 wurde die III. Abteilung wieder aufgelöst. Die beiden leichten Kompanien dieser III. Abteilung wurden zur Aufstockung der I. und II. Abteilung vom Regiment auf je 4 Kompanien verwendet. Der Rest der III. Abteilung wurde zur Aufstellung des "Verband 700" verwendet. Das Regiment wurde anschließend im Kampf um Stalingrad eingesetzt und bei der Kapitulation der 6. Armee vernichtet. Lediglich die "Panzerkampfgruppe Sauvant", gebildet aus instandgesetzten Panzern und Personal, welches sich außerhalb des Kessels befunden hatte, kämpfte bei der Armeegruppe Hollidt zwischen Don und Donez.

Neu aufgestellt wurde das Panzer-Regiment 36 am 17. Februar 1943 mit zwei Abteilungen in Frankreich. Hierzu wurden die Reste des alten Regiments, u.a. die Panzerkampfgruppe "Sauvant" sowie Urlauber und Genesene verwendet. Am 25. April 1943 kam eine III. Abteilung hinzu. Im Juli 1943 wurde die I. Abteilung auf den Panther umgerüstet, die III. Abteilung erhielt Sturmgeschütze. Mitte Oktober 1943 verlegte das Regiment wieder an die Ostfront zur Heeresgruppe Süd im Dnjepr-Bogen südlich von Kiew. Von Ende Oktober bis Mitte November 1943 sicherte es um Nowogorodka. Anschließend kam es zu Angriffs- und Abwehrgefechten in der Südukraine im Raum nördlich von Kriwoi Rog sowie Abwehrgefechten am Ingulez- und Adshanka-Abschnitt sowie im Raum südostwärts von Kirowograd bis Anfang Januar 1944. Es folgten verlustreiche Kämpfe ostwärts des Ingul und die Einschließung im Kessel von Tscherkassy im Januar und Februar 1944. Nach dem Ausbruch aus dem Kesel gingen die Reste des Regiments von März bis Mitte April 1944 im Verband der 8. Armee aus dem Raum um Nowij Jekaterinopol / südlich Swenigorodka über Nowo Archangelsk auf Perwomaisk am Bug und über Balta bis Tiraspol am Dnjestr zurück. Es folgte der Einsatz des Regiments in Besserabien. Bis zum 10- April stand es im Rautul- und Cula-Abschnitt und kämpfte anschließend am russischen Brückenkopf um Butor bis Anfang Mai. Es folgten Gegenangriffe kleinerer gepanzerter Kampfgruppen im Dnjestrbogen, bei Tighina-Dubossay und im Mai 1944 bei Jassy Bis Mitte Juni kämpfte das Regiment nordostwärts Vulturul. Danach, bis Ende Juli 1944, folgte die Auffrischung im Raum Cetiren als Reserve des AOK 8. Ab dem 15. August 1944 wurde das Regiment, das mit 35 Panzern IV aufgefrischt worden war, im Bahntransport in den Raum Schaulen zur 3. Panzerarmee in die Frontlücke zwischen dem rechten Flügel der 16. Armee bei Riga und dem linken Flügel der 4. Armee nördlich des Njemen verlegt. Hier stieß auch die I. Abteilung mit ihren Panthern wieder zum Regiment. Bei Schaulen kam es zu schweren Kämpfen mit russischen Einheiten. Im Oktober und Anfang November 1944 kämpfte das Panzer-Regiment 36 bei Ergli und Baldone nördlich der Düna. Die 14. Panzer-Division wurde mit der Heeresgruppe Nord in Kurland eingeschlossen und nahm an den anschließenden Kurland-Schlachten teil. Bei Kriegsende gerieten die Reste des Regiments in Kurland in Gefangenschaft.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war die Panzer-Ersatz-Abteilung 35 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberstleutnant Hermann Breith Aufstellung - 1940

Oberst Curt von Jesser 15. Februar 1940 - Januar 1942

Oberstleutnant Willy Langkeit (1943)

Major Karl-Theodor Molinari m.F.b.

Oberstleutnant Bernhard Sauvant

Abteilungskommandeure:

I. Abteilung

Hauptmann Dr. Günther Oktober 1939 - August 1940

Major von Hillebrandt

Major Wilhelm Ritter u. Edler v. Peter ??.??.???? - 26. September 1941

Major Bernhard Sauvant (1942)

Major Karl-Theodor Molinari (1944)

Hauptmann d.R. Velten Arendt Februar 1945 - 23. März 1945 m.F.b. (gefallen)

II. Abteilung

Oberstleutnant Schmilauer Oktober 1939 - 1941

Major Seupel

Major Willy Langkeit

Major Kurt-Hans Hassel November 1942 - Dezember 1942

III. Abteilung

Major Kurt-Hans Hassel April 1942 - November 1942