Panzer-Brigade 112

 

Die Aufstellung der Panzer-Brigade 112 erfolgte gem. Entscheidung des OKH im Frühjahr 1944 als "Walküre"-Einheit durch den Wehrkreis V. Das Stichwort "Walküre" stand für einen Operationsentwurf für den Fall innerer Unruhen, um damit bei Ausgabe des Stichwortes Objektschutz durch das Ersatzheer zu übernehmen. Daher war die Brigade im Zeitpunkt ihrer Aufstellung eigentlich für den Einsatz in der Heimat vorgesehen. Ab Anfang September 1944 wurde die Brigade nach der Alarmierung auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr zusammengezogen. Die Brigade wurde ab dem 5. September 1944 beginnend der 5. Panzerarmee in den Raum um Epinal zugeführt werden. Bis zum 10. September 1944 kam die Brigade nach Lothringen. 

Ab dem 12. September führte die Brigade Gegenangriffe mit einer zugeführten Kampfgruppe der 21. Panzer-Division im Raum um Epinal. Man wollte die nordwestlich von Dompaiere bereits eingeschlossene Kampfgruppe der 16. Volks-Grenadier-Division freikämpfen. Der zunächst erfolgreich anlaufende Entsatzangriff schlug nicht voll durch, da beide Panzer-Kampfgruppen von starken Jagdbomberangriffen fast zerschlagen wurden. Die bei Hannecourt-Dambus angreifende Panther-Abteilung 130 mußte über 60 % Ausfälle hinnehmen. So reichten die einsatzbereiten Panzer und SPW nicht mehr aus um einen Durchbruch zu erzwingen. Am 14. September 1944 wurde die Brigade, am Abend, der 21. Panzer-Division unterstellt. Danach marschierte sie zum XXXXVII. Panzer-Korps, Raum südöstlich Luneville, östlich Nancy. Am 18. und 19. September 1944 beteiligte sich die Brigade im Verband der Gruppe von Lüttwitz an einem Angriff, entlang der Strasse Baccarat-Luneville in Richtung Norden und Nordwesten. Sie drang bis zum Abend des 19. September 1944 auf die Gegend um Moncel-Herimi - Xerxamenil vor und stand damit unmittelbar südlich von Luneville. Unter immer stärkerem Feinddruck, vor allem aus der Luft, mussten die Panzergrenadiere und Pioniere der Brigade bis zum 20. September 1944, nachts, nach Süden ausweichen. Sie ging bis hinter den Meurthe-Abschnitt zurück. Dort fand sie nach verlustreichen Abwehrkämpfen bis zum 23. September 1944 am Vesouze-Abschnitt, in der Gegend Domjevin, festen Anschluss zu Kampfgruppen der jetzt rechts anschließenden 15. Panzergrenadier-Division. Die Brigade führte erfolgreich noch einige Abwehrkämpfe am Vesouze-Abschnitt. Die Panzer-Abteilung 2112 übernahm Ende September 1944 die Panzer V der I. "Panther"-Abteilung des Panzer-Lehr-Regiment 130 der Panzer-Lehr-Division, als diese zur Auffrischung auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr verlegte. 

Die Panzer-Brigade 112 wurde bis Mitte Oktober 1944 aufgelöst. Die Brigade ging mit der Masse ihrer ungepanzerten Teile in der Kampfgruppe der 21. Panzer-Division auf. Die Panzer-Abteilung 2112 wurde mit ca. 25 Panzern IV und 10 Panzern V in die 21. Panzer-Division eingegliedert und in Panzer-Abteilung 22 umbenannt.

Brigadekommandeure:

Generalmajor Heinrich-Walter Bronsart von Schellendorf (gefallen am 22. September 1944)

Generalmajor Theodor Bohlmann-Combrinck