Panzer-Abteilung 127

 

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer
Stab 46780 A
Stabskompanie 46780 B
1. Kompanie 46780 C
2. Kompanie 46780 D
3. Kompanie 46780 E
Werkstattzug 46780 F

Die Panzer-Abteilung 127 wurde am 21. September 1942 in Südrußland aus der III. Abteilung vom Panzer-Regiment 204 der 22. Panzer-Division aufgestellt. Die Abteilung wurde der 27. Panzer-Division unterstellt und am Don in Südrußland eingesetzt. Sie gliederte sich dabei wie folgt:
Stabskompanie
1. (leichte ) Kompanie
2. (leichte) Kompanie
3. (mittlere) Kompanie
Am 9. Oktober 1942 wurden alle einsatzbereiten Teile der 27. Panzer-Division, so auch die Masse der bisher eingetroffenen Abteilung, in den Raum hart westlich von Woronesch verlegt, um hier für einen möglichen russischen Angriff bereit zu stehen. Am 10. Oktober 1942 traf aus Schwetzingen von der Panzer-Ersatz-Abteilung 100 kommend, die 3. / Panzer-Abteilung 127 in Kastornoje ein und wurde dem Regiment zugeführt. Die bisherige 3. Kompanie wurde zur 4. Kompanie umbenannt.
Am 24. Oktober 1942 hatte die Abteilung eine Stärke an einsatzbereiten Panzern von 5 Pz. 38 (t), 8 Pz. III kurz (KwK 5-cm/L60), 10 Pz. III lg, 12 Pz. III 7,5, IV Pz. IV kz und 6 Pz. IV lg. Hinzu kamen noch insgesamt 5 Panzer in Reparatur. Anfang November 1942 verlegte die Einheit in den Abschnitt nördlich Kastornoje im Raum der 2. Armee. Dabei zog die Abteilung in Isbischtsche unter, am dem 10. November in Nikolskoje. Ende November verlegte die Einheit im Rahmen der 27. Panzer-Division hinter die 8. italienische Armee in den Raum um Rossosch - nördlich Kantemirowka. Hier sollte sie ihre Aufstellung und Gefechtsausbildung abschließen. Am 9. und 10. Dezember verlegte die Abteilung dann in den Raum um Bogutschar - Belyj Kolodes - Pissarewka. Die Einheiten hatten im neuen Unterkunftsraum den Auftrag, sich so bereit zu stellen, dass mögliche russische Einbrüche  sowohl bei der 8. italienischen Armee als auch bei der 2. ungarischen Armee aufgefangen werden konnten. Dabei wurde die 27. Panzer-Division in mehrere Kampfgruppen aufgespalten: Kampfgruppe I (Oberstleutnant Maempel) mit Panzergrenadier-Regiment 140 (ohne I. und zwei Züge 10. (Fla) Kompanie), Sturmgeschütz-Abteilung 201, eine Batterie leichte Feldhaubitzen. Kampfgruppe II (Major Friedrich) mit verstärktem I. / Panzergrenadier-Regiment 140, Panzer-Abteilung 127, zwei Panzer-Pionier-Züge, eine Batterie leichte Feldhaubitzen. Kampfgruppe III (Oberstleutnant Lachnitt) mit Panzerjäger-Abteilung 127 (ohne 3. Kompanie) und III. / Polizei-Infanterie-Regiment 6. Nachdem am 15. Dezember russische Einheiten die italienischen Linien durchbrochen hatten, wurde die Kampfgruppe II zum Gegenstoß in den Einbruchsraum angesetzt. Sie erreichte den Raum um Orabinski und konnte so den Einbruchsraum abriegeln. Am 16. Dezember begann dann die erwartete russische Großoffensive im Raum der 8. italienischen Armee und der 2. ungarischen Armee.  Dabei wurde die Kampfgruppe II bei Deresowka von der russischen Offensive voll getroffen. Nach schweren Verlusten gelang es in der Nacht zum 17. Dezember, den größten Teil der aufgegebenen italienischen Stellungen auf dem linken Flügel der italienischen Division "Cosseria" wieder zu gewinnen. Dabei erlitt die Kampfgruppe jedoch schwere Verluste. Am 17. Dezember stand die Kampfgruppe II im Abschnitt ostwärts Deresowka mit Restteilen der italienischen Division "Cosseria" und konnte ihre Stützpunkte halten, obwohl sie bereits überflügelt worden war. Am 18. Dezember erreichte die Abteilung den Raum südwestlich Now. Kalitwa. Am 19. Dezember konnte die Abteilung mehrere, aus dem Raum um Zapkowo vorgetragene Feindangriffe abwehren. Dadurch verhinderte die Abteilung einen frühzeitigen Verlust von Iwanowka. Am 20. Dezember 1942 wurden die Reste der 27. Panzer-Division neu gegliedert: "Kampfgruppe Friedrich", bestehend aus I. / Panzergrenadier-Regiment 140 und 1. / Panzer-Pionier-Bataillon 127 mit 3. / Polizei-Infanterie-Regiment 14, im Abschnitt nordwestlich Iwanowka. "Kampfgruppe Fürbringer", bestehend aus verstärktem II. / Panzergrenadier-Regiment und den Resten des Ski-Bataillons der 385 Infanterie-Division. Links die "Kampfgruppe Schulze", bestehend aus dem III. / Grenadier-Regiment 539. Als Divisionsreserve stand die Panzer-Abteilung 127, das Panzer-Artillerie-Regiment 127. Die nach dem Abflauen der Kämpfe am "Tschernaja Kalitwa-Abschnitt" verkürzte HKL des XXIV. Panzerkorps konnte auch am 21. / 22. Dezember 1942 gegen alle Feindnagriffe aus Richtung Now. Kalitwa verteidigt werden. Sie wurde ausgebaut und verlief nun im Raum Gegend Iwanowka - südwestlich Now. Kalitwa / Don. Am 24. Dezember mußte das rechts eingesetzte Alpini-Bataillon nach schweren russischen Angriffen nach Nordwesten ausweichen. Gegen diese Einbruchstelle wurde nun die Divisionsreserve, bestehend aus der Panzer-Abteilung 127, zwei Zügen des Panzer-Pionier-Bataillons 127 und der I. / Panzer-Artillerie-Regiment 127 eingesetzt und konnte die alte HKL wieder herstellen, woraufhin das Alpini-Bataillon seine Stellungen wieder besetzten konnte. Zum Jahresende flauten die Kämpfe im Abschnitt der 27. Panzer-Division ab. Zum Jahreswechsel wurde die 27. Panzer-Division aus dem Einsatzraum herausgezogen und zur frontnahen Auffrischung und Auffüllung hinter der Frontlücke im Abschnitt der italienischen 8. Armee, Raum beiderseits Ganussowka / Janussowka - Markowka (nordöstlich Starobelsk) verlegt. Da die Division jedoch auch in diesem Raum sofort zum Schließen von Frontlücken eingesetzt wurde, wurden umgehend neue Kampfgruppen gebildet und an der Front eingesetzt. Am 6. Dezember 1943 gliederte sich die Division wie folgt: Rechts Kampfgruppe "Köhler", bestehend aus Teilen der 19. Panzer-Division, dem verstärkten Panzer-Pionier-Bataillon 127 sowie Teilen des II. / Panzergrenadier-Regiment 140, im Raum Morowskij-Now. Markowka. Anschließend Kampfgruppe "Pohlmann", bestehend aus Teilen Führer-Begleit-Bataillon, II. / Polizei-Infanterie-Regiment 14, Teile Sturmgeschütz-Abteilung 201, um Krutenkij. Links Kampfgruppe "Lieke", bestehend aus II. / SS-Polizei-Infanterie-Regiment 3 mit Resten der Kampfgruppe "Fegelein" um Kulikowka. Dahinter die Kampfgruppe "Friedrich", bestehend aus verstärktem I. / Panzergrenadier-Regiment 140, der SPW-Kompanie, Teilen der II. / Panzergrenadier-Regiment 140 und der SS-Kampfgruppe "Fegelein". Divisionsreserven im Raum Ganussowka - Bonderowo - Kamenka/Nord: III. / Polizei-Infanterie-Regiment 6 und Masse SPW-Kompanie 127 sowie Panzer-Artillerie-Regiment 127. Kampfgruppe "Merx", bestehend aus der verstärkten Panzer-Abteilung 127 im Raum Bonderewo / Kamenka. In der Nacht zum 8. Januar 1943 verlegte die Abteilung auf Befehl der italienischen 8. Armee nach Nowopskoff am Aidar, um die dortigen Flussübergänge zu sichern. Auch bei dieser Aufgabe hieß es durch die Führung der Heeresgruppe B wieder, dass nun die Auffrischung der Abteilung beginnen werde.
Am 14. Januar 1943 begann die zweite Phase der "Dritten Schlacht um den Don", als der Großangriff der russischen "Südwestfront" auch gegen das Zentrum des - auf dem Südflügel der verbleibenden Front / italienischen 8. AOK fechtenden - XXIV. Panzerkorps losbrach. Er führte auf dem rechten offenen Flügel der italienischen 8. Armee im Raum nordwestlich Kantemirowka - um Walentinowka schon bis abends zu einem tiefen Einbruch auf Rossosch zu. Damit entstand zwischen dem Raum südlich Rossosch / Now. Kalitwa und der Gegend um Walentinowka ein weit offener Einbruchsraum. Mitten in diesem Einbruchsraum stand nun um Starobelsk - Nowopskoff / Aidar die 27. Panzer-Division. Nach schweren Abwehrkämpfen ging die Division in den folgenden Tagen, nachdem im Westen / Nordwesten ein lockerer Anschluss an Vorausabteilungen der von Westen herankommenden 320. Infanterie-Division gefunden wurde, unterstützt durch Sperrverbände der Heeresgruppe B vor zunehmendem Feinddruck aus Richtung Nordost auf Riegel beiderseits Nowopskoff, am oberen Aidar, zurück. Dort verteidigte die Panzer-Abteilung 127, infanteristisch eingesetzt und unterstützt durch eine Hand voll verbleibender Panzer, wichtige Aidar-Übergänge. Am 18. Januar kam es zu schweren Kämpfen beiderseits Now. Rossosch und um Nowopsskoff und die Aidar-Brücken, die nur unter größten Anstrengungen gehalten werden konnten. Am 19. Januar erhielt die Division in Nowopskoff Unterstützung durch das Panzergrenadier-Lehr-Regiment 901 und die Sturmgeschütz-Lehr-Batterie 901. Nach diesen Kämpfen war bis zum 21. Januar 1943 nur noch eine Kampfgruppe der 27. Panzer-Division übrig geblieben, die aus Nowopskoff herausgedrängt wurden. Diese Reste wurden zusammen mit der 19. Panzer-Division zu einem Vorstoß durch Nowopskoff auf die Aidar-Übergänge angesetzt, wobei es erneut zu schweren Kämpfen um Nowopskoff kam und die Division erneut schwere Verluste kostete. Die Kampfgruppe, jetzt der 19. Panzer-Division unterstellt, brach das weitere Angriffsunternehmen ab und ging bis zum 25. JAnuar kämpfend in den Raum Swatowo-Melowatka und dann in den Donez-Brückenkopf nördlich von Slawjansk zurück. Am 25. Januar wurde die Division dann durch die die 19. Panzer-Division in den Raum Proletarsk verlegt und dort gesammelt. Von dort aus stieß die Kampfgruppe am 26. Januar auf Now. Atrachan vor, um die durch den Ort für den Durchmarsch der Reste der italienischen 8. Armee offen zu halten. Es gelang, den Ort zu nehmen und einen Sperrriegel aufzubauen, vor dem bis zum 30. Januar alle Angriffe abgewiesen werden konnten. Am Abend des 30. Januar 1943 wurde der Brückenkopf um Now. Astrachan aufgegeben und die Kampfgruppe der 27. Panzer-Division ging über die Brücke bei Werch. Proletarsk nach Süden über den Donez zurück. Anschließend besetzte sie einen Abwehrriegel im Raum um Beresowskij - Belogorowka. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Stärke auf 1 1/2 mot. Bataillone, ein schwaches Panzer-Pionier-Bataillon, zwei leichten und drei schweren Artillerie-Batterien , zehn Panzerabwehrgeschütze und eine Panzer-Kompanie mit Panzerkampfwagen II und Panzer 38 (t) zusammen geschrumpft. Bei den anschließenden harten Kämpfen um Solotarewka hatte die Kampfgruppe erneut schwere Verluste. Vom Panzer-Pionier-Bataillon 127 fielen alle Offiziere einschließlich des Truppenarztes. Und sogar die verbleibenden Reste wurden noch weiter in einzelne Kampfgruppen aufgeteilt, die meist nur eine Kampfstärke von höchstens 50 Mann hatten. Am 6. Februar 1943, nach dem Abflauen der Kämpfe südwestlich von Proletarsk / Artemowsk existierte die 27. Panzer-Division praktisch nicht mehr.
Die Panzer-Abteilung 127 war zu diesem Zeitpunkt mit Panzern und zwei Schützen-Kompanien infanteristisch eingesetzt. Eigentlich sollte die Eingliederung in das Panzer-Regiment 25 der 7. Panzer-Division eingegliedert werden. Da aber dort zu diesem Zeitpunkt kein Personalbedarf bestand, wurde die Abteilung mit Herauslösung aus dem III. Panzerkorps bei Konstantinowka versammelt und als Personaleinheit nach Schwetzingen verlegt. Nach Auffrischung traten Teile der Abteilung zur neu aufgestellten III. Abteilung des Panzer-Regiment 24 der 24. Panzer-Division, während die Masse der Abteilung Ende 1943 zur neu aufgestellten schweren Panzer-Abteilung 509 umgegliedert und nach personeller Auffüllung in Nordfrankreich in Senne umgeschult und neu ausgerüstet wurde.

Für die Ersatzgestellung war die Panzer-Ersatz-Abteilung 204 zuständig.

Kommandeure:

 

Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 6: Die Landstreitkräfte. Nr. 71-130. 2. Auflage. Osnabrück 1979
Rolf Stoves: Die 22./25./27. Panzer Division und die 233. Reserve Panzerdivision , Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1985