Panzer-Abteilungen (Tiger)
schwere Panzer-Abteilungen
Bei Beginn der Entwicklung und Fertigung des Panzerkampfwagens VI "Tiger"
war geplant, jedem Panzer-Regiment eine schwer Kompanie mit Tiger-Panzern
zuzuordnen. Als sich herausstellte, dass die aufwändig zu produzierenden
Tiger-Panzer niemals so hohe Produktionsziffern erreichen würden, um den Panzer
IV zu ersetzen, und dass seine teilweise stark eingeschränkte Mobilität der
Blitzkrieg-Taktik und der Geschwindigkeit der regulären Panzer-Divisionen
entgegenstand, wurde entschieden, die schweren Panzer-Abteilungen zu schaffen.
Die schweren Panzer-Abteilungen waren selbstständige Verbände, welche der
Schwerpunktbildung dienten. Der Tiger galt dabei als Durchbruchswaffe. Die
schweren Panzer sollten die Verteidigung des Gegners durchstoßen und so den
nachrückenden Verbänden das Weiterkommen ermöglichen. Dafür wurden die
Abteilungen temporär Großverbänden − meistens einem Armeekorps − zugewiesen und
einer Division unterstellt. Nachteilig an dieser nur kurzzeitigen Unterstellung
war, dass die übergeordneten Verbände kaum Verständnis für den hohen
Instandsetzungsbedarf der defektanfälligen Tiger aufbrachten und die Abteilungen
logistisch nur nachgeordnet unterstützten, da man sie nicht als divisionseigene
Einheiten betrachtete.
Dabei wurde anfangs (für die ersten fünf aufgestellten Abteilungen) eine gemischte Gliederungsstruktur aus Tigern und
Panzerkampfwagen III Ausf. N gewählt. Diese Gliederung wurde als "Organisation
D" bezeichnet. Dabei bestand eine Abteilung aus einem Abteilungsstab (mit 2
Tiger-Panzern), drei Kompanien (bestehend aus Stab und vier Zügen, insgesamt 27
Tiger-Panzern und 30 Panzerkampfwagen III), einer Instandsetzungs-Kompanie und
einer Unterstützungs-Kompanie (bestehend aus leichtem Zug (5 Panzerkampfwagen
III), Nachrichten-Zug, Flugabwehr-Zug, Kradschützen-Zug, Transport-Zug und
Sanitätszug), also insgesamt 35 Panzerkampfwagen III und 29 Panzerkampfwagen
Tiger. Da es jedoch aufgrund der schleppend anlaufenden Panzerproduktion nicht
gelang, bei der Organisation D die dritte Kompanie aufzustellen, bestanden die
ersten Einheiten aus 20 Tigern und 25 Panzern III. Der Tiger hatte die Aufgabe,
gegnerische Panzer auszuschalten, während der Panzer III mit seiner kurzen
7,5-cm-Kanone weiche Ziele wie Infanterie oder Panzerabwehrwaffen bekämpfen
sollte.
Die ersten Gefechtserfahrungen zeigten, dass durch die Kombination von Tigern
und Panzern III ein hohes Maß an Flexibilität gegeben war. Demgegenüber zeigte
sich jedoch sehr deutlich, dass der Panzer III nur unzureichend gepanzert war
und im Gegensatz zum Tiger überdurchschnittlich hohe Verluste zu verzeichnen
hatte. Aufgrund dessen und der Tatsache, dass durch die Serienproduktion jetzt
mehr Tiger zur Verfügung standen, befahl im März 1943 der Generalinspekteur der
Panzertruppe, Generaloberst Heinz Guderian, die schweren Panzer-Abteilungen als
reine Tiger-Einheiten zu gliedern. Die Abteilungen bestanden nun aus einem
Abteilungsstab (mit 3 Tiger-Panzern), drei Kompanien (bestehend aus Stab und
drei Zügen, insgesamt 14 Tiger-Panzern ), einer Instandsetzungs-Kompanie und
einer Unterstützungs-Kompanie (bestehend aus Erkundungs- und Pionierzug,
Nachrichten-Zug, Flugabwehr-Zug, gepanzertem Aufklärungs-Zug, Transport-Zug und
Sanitätszug), also insgesamt 45 Panzerkampfwagen Tiger.
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