MG-Bataillon 7

 

Feldpostnummern: Die Einheit wurde mit der Mobilmachung in der Feldpostübersicht eingetragen. Die Infanterie-Panzerabwehr-Kompanie wurde 1940 umbenannt. 1940/41 wurden die Einheiten in Kradschützen-Bataillon 64 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer
Stab 02589
1. Kompanie 12570
2. Kompanie 09914
3. Kompanie 06142
Infanterie-Panzerabwehr-Kompanie 02025 bis 1940
Panzerjäger-Kompanie ab 1940 02025

Das Maschinengewehr-Bataillon 7 wurde am 15. Oktober 1935 auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück, im Wehrkreis IV, aufgestellt. Friedensstandort des Bataillons war die Kaserne an der Königsbrücker Straße in Dresden, ebenfalls Wehrkreis IV. Das Bataillon wurde mit 4 Kompanien aufgestellt, wovon 3 Kompanien als MG-Kompanie und eine 4. als Pak-Kompanie gegliedert waren. Der Standortübungsplatz trug den Namen Heller.

Die erste Alarmübung fand für das Bataillon am 10. Mai 1938 statt. Am 22. Juni 1938 rückte das Bataillon zu einer Übersetzübung aus. Am 17. September 1938 trifft beim Bataillon die Marschreserve ein, da das Bataillon wegen der Sudetenkrise alarmiert wurde. Am 19. September 1938 wird das Bataillon mit der Bahn abtransportiert zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz, im Wehrkreis XIII. Von dort geht es über die Donau in Straubing zum Bayrischen Wald nach Parkstetten. Am 24. September 1938 hielt das Bataillon bei Cham im Bayrischen Wald eine Übung ab, wo das Bataillon zusammen mit einem Pionier-Bataillon, einer Nachrichten-Abteilung und mehreren Panzerabwehrkompanien den Angriff des Panzer-Regiment 11 und des Infanterie-Regiment 42 abzuwehren. Am Sonntag den 25. September 1938 war das Bataillon wieder zurück in Parkstetten. Am 9. Oktober 1938 besetzte das Bataillon im Rahmen der 10. Infanterie-Division das Sudetenland. Dazu fuhr es von Cham in den Böhmerwald nach Bischofteinitz, von wo es dann am 20. Oktober 1938 wieder in seine Garnisonsstadt zurückkehrte.

Als am 30. Januar 1939 der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, das MG-Bataillon 7 besuchte, nahm es auf dem Alaunplatz, dem alten Paradeplatz sächsischer Regimenter, Aufstellung. In den Wochen danach fuhr das Bataillon zum Gefechtsschießen auf den Truppenübungsplatz Königsbrück, führte Gefechtsübungen in der sächsischen Schweiz und Nachtmärsche zu Fuß durch die Dresdener Heide durch. Anfang März stürmt das Bataillon im Rahmen einer Divisionsübung das Osttor des Lagers Königsbrück. Danach folgen mehrere Nachtübungen am Stück. Am Montag den 13. März 1939 wird das Bataillon alarmiert. Am 14. März 1939 um 15:00 Uhr verlässt das Bataillon feldmarschmäßig gerüstet Dresden. In der Nacht erreicht es über Pirna den Kamm des Osterzgebirges. Gegen 4 Uhr am 15. März 1939 sammelt das Bataillon im verschneiten Wald. Um 6:00 Uhr fährt das Bataillon, mit der 3. Kompanie unter Hauptmann Feuker als Vorhut, über die Grenze. Es hat Befehl die Ortschaft Dublice, 5 Kilometer nördlich von Prag, bei Punkt 291 zu erreichen. Am 16. März 1939 entwaffnet das Bataillon das tschechische Infanterieregiment 46. Am 5. April 1939 paradiert das Bataillon auf dem Wenzelsplatz vor dem Reichsprotektor Freiherr von Neurath und dem Staatspräsidenten Hacha. Ende April verlässt das MG-Bataillon die Stadt Prag.

Die Ehrenkompanie des Bataillons nahm am großen Zapfenstreich, am 2. August 1939 am Königsufer in Dresden, gemeinsam mit der Musikkapelle des Infanterie-Regiment 10, teil. Am 20. August 1939 wurde die Einsatzbereitschaft für das Bataillon befohlen. Am 21. August 1939 um 06:00 Uhr marschierte das Bataillon über Bautzen, Löbau, Görlitz und Bunzlau nach Haynau, wo es Quartier nahm. Am 22. August 1939 fuhr das Bataillon auf der Reichsautobahn nach Breslau, vorbei an Leuthen und Wahlstatt. Nachdem Breslau nur gestreift wurde fuhr man über Oppeln nach Krappitz in Oberschlesien. Am 25. August 1939 ab 15:45 Uhr steht das Bataillon in Krappitz an der Oder marschbereit. Abends traf der Marschbefehl ein, Marschziel war zuerst Peiskretscham an der Grenze, das Tagesziel für den 26. August 1939 sollte die Stadt Tarnowitz in Polen sein. Um 21:00 Uhr traf der fernmündliche Befehl über das Verbot der Eröffnung der Feindseligkeiten unerwartet ein. Nach Mitternacht verlässt das Bataillon den Bereitstellungsraum bei Peiskretscham. Am 28. August 1939 hatte das Bataillon wieder seine Fahrzeuge im Krappitzer Park abgestellt. In der Nacht verlässt das Bataillon Krappitz. Quartier wird in einem Ort namens Petersgrätz bezogen.

Das Bataillon war anfangs des Polenfeldzugs in Reserve im Verband der 10. Armee hinter den Infanteriedivisionen, des IV. Armeekorps. Ab dem 3. September 1939 wurde es auch in der vorderen Linie eingesetzt. Am 17. September 1939 befahl der Kommandeur Oberstleutnant Freiherr von Falkenstein die Wegnahme der Stadt Lublin im Handstreich. Am Stadtrand von Lublin wurden die angreifenden Maschinengewehrkompanien von den polnischen Truppen aufgehalten. Da es über keine Artillerie verfügte blieb es liegen und erlitt Verluste. Am Abend musste sich das Bataillon zurückziehen. Die 4. Infanterie-Division war herangerückt um Lublin zu nehmen, in ihrem Kriegstagebuch wurde der Kommandeur des Bataillons gerügt. Einige Tage später, am 20. September 1939, hat das Bataillon ein Gefecht vor Chelm geführt, in dem das Bataillon ein polnisches Regiment angriff. Kurze Zeit danach traf das Bataillon auf die ersten russischen Soldaten. Als der Kommandeur erfuhr das das Gebiet an die Sowjetunion fallen sollte, ließ er das Gefecht abbrechen. Danach nahm das Bataillon Sicherungsaufgaben im Hinterland wahr. Am 29. September 1939 fuhr das Bataillon bei Annapole über die Weichsel, um erneut eingesetzt zu werden. Der Einsatz erwies sich beim Eintreffen des Bataillons aber als unnötig, da der Kampf bereits eingestellt wurden war. Am 30. September 1939 durchstreift das Bataillon die Wälder bei Sandomiersz, um versprengte polnische Soldaten zu stellen. Am 3. Oktober 1939 verlegt das Bataillon langsam nach Osten um eine Sicherungslinie zu besetzen. Am 6. Oktober 1939 sammelt das Bataillon auf dem Marktplatz von Parczew um die Rede Hitlers aus der Berliner Kroll-Oper zu hören. Einige Tage blieb das Bataillon dann in Parczew. Später fuhr das Bataillon über die Weichsel zurück und bezog Quartier in der Domäne Grojec. Dann sollte das Bataillon wieder in die Heimat zurückkehren, vorher bezog es noch Quartier in Radom. Am nächsten Morgen verließen sie Radom wieder und fuhren nach Warschau. Weiter ging es über das zertrümmerte Blonie zur Bahnstation Szymanow westlich Warschau, wo das Bataillon verladen werden soll. Über Nacht nimmt es Quartier in der dortigen Klosterschule. Am nächsten Morgen wird es dann verladen um nach Deutschland zurückzukehren. Über Landsberg an der Warthe und Küstrin geht es gleich weiter an die Westfront, wo an einem Oktoberabend der Rhein erreicht wird. In Neuwied wird der Zug dann entladen, Quartier wird in Oberbieber bezogen.

Danach wird das Bataillon im Frankreichfeldzug eingesetzt.

Am 16. August 1940 wurde, durch Umgliederung, aus dem Bataillon das Kradschützen-Bataillon 64 der 14. Panzer-Division gebildet. Dabei ging im Austausch die 3. Kompanie zum Schützen-Regiment 108.

Das Bataillon war als Heerestruppe eingesetzt.

Die Ersatzgestellung ist unbekannt.

Kommandeure:

Oberstleutnant Freiherr von Falkenstein