Kradschützen-Bataillon 6

 

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer
Stab  22310
1. Kompanie 23416 bis Feb/42

ab Jan/42 17654

2. Kompanie 18808
3. Kompanie 24361 bis Aug/40

ab Sep/40 21528 bis Jul/42

ab Jul/42 05417

4. Kompanie  24373 bis Feb/42

ab Feb/42 23416

5. Kompanie 22013 bis Jul/42

ab Jul/42 24373

Kolonne  17672 bis Sep/40

ab Feb/42 25663

 

Das Kradschützen-Bataillon 6 entstand am 1. April 1939 aus der IV. Schwadron des Kavallerie-Schützen-Regiment 4 mit Friedensstandort Iserlohn im Wehrkreis VI für die 1. leichten Division. Mit dieser Division nahm das Bataillon am Polenfeldzug teil. Mit der Umgliederung der 1. leichten Division zur 6. Panzer-Division am 18. Oktober 1939 unterstand das Bataillon dieser Division und gliederte sich in:
Stab mit Panzerspähtrupp, Pionierzug, Nchrichtenzug und Panzerabwehrzug
1. - 3. Kradschützen-Kompanie
schwere Kompanie mit sMG-Zug, Granatwerferzug und Geschützzug
Am 10. Mai 1940 überschritt die 6. Panzer-Division mit dem Kradschützen-Bataillon 6 die belgische Grenze und stieß durch die Ardennen vor. Am 13. / 14. Mai wurde der Übergang über die Maas bei Montherme erzwungen. Bis zum 18. Mai stieß das Bataillon an die Oise und bis zum 21. Mai zum Kanal vor. Vom 22. bis 26. Mai nahm das Bataillon an den Kämpfen um Flandern teil und kämpfte am 27. Mai um Cassel, Hazebrouk und Poperinghe. Nach Beendigung der Schlacht um Nordfrankreich bereitete sich das Bataillon auf die "Schlacht um Frankreich" vor. Vom 9. bis 11. Juni durchbrach die 6. Panzer-Division die Aisnestellung bei und westlich von Rethel. Vom 12. bis 17. Juni brach das Bataillon durch die Champagne und über den Rhein-Marne-Kanal und eroberte mit der 6. Panzer-Division vom 18. - 25. Juni Epinal. Anschließend besetzte verblieb das Bataillon im Gebiet zwischen Saone und Doubs. Am 1. Juli 1940 begann die Rückverlegung des Bataillons in seinen Friedensstandort. Am 1. August 1940 wurde die 3. Kradschützen-Schwadron an das Kradschützen-Bataillon 16 der 16. Panzer-Division abgegeben. Diese Schwadron wurde durch die 2. Kompanie des Infanterie-Regiment 79 ersetzt.
Ab dem 22. Juni 1941 nahm das Bataillon am Feldzug gegen Rußland teil. Ab Oktober 1941 griff das Bataillon über den oberen Dnjepr nach Osten Richtung Moskau an. Am Übergang über die Wolga bei Kalinin war das Bataillon maßgeblich beteiligt. Anschließend griff das Bataillon über Klin-Rogatschew bis vor den Moskwa-Wolga-Kanal nordostwärts von Nikolskoje an. Ab dem 7. Dezember 1941 begann der deutsche Rückzug und führte das Bataillon bis in den Raum westlich von Wolokolamsk. Von Januar bis April 1942 folgten Abwehr- und Angriffskämpfe im Raum Rshew - Szytschewka - Belyj. Im April 1942 wurde das Bataillon zur Auffrischung nach Frankreich verlegt und kehrte im November in den Südabschnitt der Ostfront zurück. Es folgten Kämpfe bei Pochlebin, in der Kalmückensteppe und südwestlich von Stalingrad. Das Bataillon war am deutschen Entsatzvorstoß auf Stalingrad beteiligt. Nach dem Abbruch des deutschen Entsatzvorstoßes verlegte das Bataillon in den Raum Bogutchar, um den dortigen russischen Durchbruch durch die Linie der italienischen 8. Armee abzuriegeln. Am 1. Februar 1943 verschmolz das Bataillon mit der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 57 und bildete am 1. April 1943 die Panzer-Aufklärungs-Abteilung 6.

Die Aufgabe der Ersatzgestellung wurde zuerst vom Schützen-Ersatz-Bataillon 4 wahrgenommen. Ab dem 1. Dezember 1940 wurde diese Aufgabe dann vom neu aufgestellten Kradschützen-Ersatz-Bataillon 6 wahrgenommen. 

Kommandeure:

Oberstleutnant Freiherr Erich von Seckendorff

Major Schliekmann

Oberstleutnant Martin Unrein 15. September 1941 - 31. März 1942

Major Friedrich Quentin

 

Literatur und Quellen:

Brennpunkte - Die Geschichte der 6. Panzer-Division (1. leichte) 1937 - 1945 - Wolfgang Paul, Biblio-Verlag, Osnabrück 1984

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973

Cord Schwier: "... und die Aufklärer sind immer dabei ..." - Zur Geschichte der deutschen Panzeraufklärungstruppe, Munster 2001