Artillerie-Regiment 172

 

Feldpostnummern ab Mitte 1940: Die Einheiten wurden als Teile vom Artillerie-Regiment 172 in der Feldpostübersicht eingetragen. Die IV. Abteilung wurde erst 1940/41 eingetragen.

Einheit Feldpostnummer
Regimentsstab 28780
Stab I. Abteilung 23283 A
1. Batterie 23283 B
2. Batterie 23283 C
3. Batterie 23283 D
Stab II. Abteilung 34286 A
4. Batterie 34286 B
5. Batterie 34286 C
6. Batterie 34286 D
Stab III. Abteilung 36725 A
7. Batterie 36725 B
8. Batterie 36725 C
9. Batterie 36725 D
Stab IV. Abteilung ab 40/41 25305 A
10. Batterie ab 40/41 25305 B
11. Batterie ab 40/41 25305 C
12. Batterie ab 40/41 25305 D

Das Artillerie-Regiment 172 wurde am 2. April 1940 aufgestellt. Der Regimentsstab entstand aus dem Regimentsstab Artillerie-Regiment 706. Die I. Abteilung vom Regiment entstand aus der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 34. Die II. Abteilung entstand aus der leichte Artillerie-Abteilung 747. Die III. Abteilung vom Regiment entstand aus der leichte Artillerie-Abteilung 751. Nach der Aufstellung wurde das Regiment der 72. Infanterie-Division unterstellt. Bei Beginn des Frankreichfeldzuges war das Regiment mit der Division Heeresreserve in Nordhausen. Es wurde kurz  nach Beginn der zweiten Phase an die Front verlegt. Es nahm an der Westoffensive teil und stieß über den Oise-Aisne-Kanal bis zum Cher ostwärts von Vierzon vor. Nach dem Frankreichfeldzug verlegte das Regiment als Besatzungstruppe in die Bretagne und stand von Oktober 1940 bis Dezember 1940 im Großraum Paris. Dabei wurde im Oktober 1940 der Stab der III. Abteilung mit der 2., 5. und 8. Batterie vom Regiment zur Aufstellung vom Artillerie-Regiment 342 der 342. Infanterie-Division abgegeben. Die Abgaben wurden danach wieder ersetzt. Im Januar 1941 erfolgte die Verlegung als "Lehrgruppe" nach Rumänien. Am 10. Februar 1941 wurde die bisher nur unterstellte schwere Artillerie-Abteilung 760 zur IV. Abteilung vom Regiment umbenannt. Von Rumänien aus begann das Regiment am 6. April 1941 den Balkanfeldzug und durchbrach die Metaxas-Linie. Nach dem Balkanfeldzug erfolgte die Unterstellung unter die 11. Armee. Bei Beginn des Russlandfeldzuges ging das Regiment  bei Berislaw über den Dnjepr, stieß über Melitopol bis zur Landenge bei Perekop vor, war an der Schlacht auf der Krim beteiligt und lag im Winter  1941/42 vor Sewastopol. Ab Juni 1942 beteiligte sich das Regiment an der Schlacht um Sewastopol. Bereits im Juli 1942 erfolgte die Eilverlegung an den Nordabschnitt der Ostfront. Das Regiment bezog bei Rshew Stellung und blieb hier bis Februar 1943. Bis Herbst 1943 erfolgte der Einsatz bei Orel und bei Brjansk, ab Oktober bei Kiew. Bei der russischen Offensive im Südabschnitt wurde auch das Regiment bei Korsun eingeschlossen. Beim Ausbruch aus dem Kessel im Februar 1944 erlitt das Regiment schwerste Verluste. Das Regiment ging dann mit der Division zur Auffrischung nach Hrubieszow, im Generalgouvernement. Zur Auffrischung wurde Personal der Division Generalgouvernement verwendet. Ab April 1944 stand das Regiment zwischen Kowel und Lemberg sowie zwischen Berditschew und Rowno und musste sich bis Januar 1945 in den deutschen Brückenkopf bei Baranow an der Weichsel zurückziehen. Bei der  russischen Offensive im Frühling 1945 wurde das Regiment bereits an den ersten Kampftagen vernichtet. Nur Reste konnten sich bis zur Lausitz durchschlagen, wo die Männer in das Führer-Nachwuchs-Regiment 1249 eingegliedert werden, das dann bei Dresden, im Wehrkreis IV, unterging.  

Für die Ersatzgestellung des Regiments war die Artillerie-Ersatz-Abteilung 69 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Ernst von Poten 21. Dezember 1941 - 25. Mai 1942

Oberst Walter Vogel 25. Mai 1942 - 29. Oktober 1942

Oberst Kurt Albrecht (1944)

 

Abteilungskommandeure:

I. Abteilung:

Hauptmann der Reserve Josef Lerch (1942)

Hauptmann Fritz Steinbacher (1944) m.F.b.

 

II. Abteilung:

 

III. Abteilung:

Hauptmann der Reserve Harald Tintelnot (1943/44)

 

IV. Abteilung:

Hauptmann der Reserve Heinrich Telkemeyer (1944)

 

Literatur und Quellen:

Fred Deckert: Mit Lore und Inge bei den Feldhaubitzen. Kriegstagebuch Teil E. Der Krieg auf dem Balkan (1.1.1941 - 15.6.1941) - Artillerie-Regiment 172, Eigenverlag, Kornwestheim 1985