Weise, Hubert

 

* 22. Dezember 1884, Erfurt

† 14. Februar 1950, Bad Kohlgrub (Oberbayern)

 

Hubert Weise trat am 27. September 1904 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Mansfelder Feldartillerie-Regiment Nr. 75. Im Frühjahr 1905 wurde er vor dem Besuch der Kriegsschule zum Fähnrich befördert. Am 27. Januar 1906 wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule im Mansfelder Feldartillerie-Regiment Nr. 75 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 21. Juli 1904 datiert. Er wurde dann in der Folgezeit als Batterieoffizier in seinem Regiment eingesetzt. Am 19. Juli 1913 wurde er zum Oberleutnant befördert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er dann zum 1. Westfälisches Feldartillerie-Regiment Nr. 7 versetzt. Bereits nach etwas mehr als einem Monat an der Front wurde er schwer verwundet. Am 27. Januar 1915 wurde er zum Hauptmann befördert. Anfang 1915 wurde er dann im Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 64 wieder an die Front geschickt. Er wurde das ganze Jahr als Batteriechef eingesetzt. Ende Dezember 1915 wurde er zum Adjutant der 79. Reserve-Feldartillerie-Brigade bei der 79. Reserve-Division. Ende Februar 1916 wurde er dann in den Stab vom III. Reserve-Korps versetzt. Dort verbrachte er dann die restliche Zeit des Krieges. Neben beiden Eisernen Kreuzen wurde ihm im Krieg noch das Ritterkreuz I. Klasse des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens mit Schwertern verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dort wurde er anfangs beim Reichswehr-Artillerie-Regiment 16 eingesetzt. Mit der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in das 4. (Sächs.) Artillerie-Regiment versetzt. Dort wurde er anfangs als Abteilungsoffizier eingesetzt. Im Herbst 1921 wurde er im Stab der II. Abteilung vom 4. (Sächs.) Artillerie-Regiment eingesetzt. Im Frühjahr 1923 wurde er dann zum Chef der 6. Batterie ernannt. Die Batterie führte er dann die nächsten Jahre. Am 1. Februar 1927 wurde er in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er bei der Inspektion der Artillerie (In 4) eingesetzt. Dort wurde er am 1. Juli 1927 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1929 wurde er in den Stab der I. Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment eingesetzt. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann zum Kommandeur der 3. (Preuß.) Fahr-Abteilung ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1931 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1934 wurde er zum Oberst befördert. Er wurde dann bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 in die neue Luftwaffe versetzt. Dort wurde er zum Chef des Stabes der Inspektion der Flak-Artillerie ernannt. Am 1. Oktober 1935 wurde er dann zum Höheren Flak-Artillerie-Kommandeur II ernannt. Am 1. April 1936 übernahm er gleichzeitig das Kommando über den Luftkreis 4, welches er längere Zeit parallel innehatte. Am 1. August 1936 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. April 1938 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant zum Kommandierenden General vom Luftgau-Kommando III ernannt. Noch 1939 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Anfang Oktober 1939 wurde er zum Kommandierenden General vom neuen I. Flakkorps ernannt. Als solcher wurde er am 25. Oktober 1939 zum General der Flakartillerie befördert. Beim Westfeldzug wurde er mit der Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Am 24. Juni 1940 wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Nach dem Ende des Westfeldzuges wurde er am 19. Juli 1940 zum Generaloberst befördert. Im September 1940 übernahm er noch zusätzlich den Posten der Befehlshaber der Luftverteidigung für die Luftgaue III und IV. Im März 1941 übernahm er dann den Posten des Luftwaffen-Befehlshaber Mitte. Anfang 1944 gab er seinen Posten an Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 14. Januar 1944 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Im März 1944 wurde er in das Reichsluftfahrtministerium versetzt. Er übernahm dort das Flaktechnische Amt. Im August 1944 wurde er zum General z.b.V. beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe ernannt. Anfang Januar 1945 wurde er zum Sonderbevollmächtigten des Oberbefehlshabers der Luftwaffe zur Abwehr von Fernkampfwaffen ernannt. Am 20. April 1945 wurde er dann erneut zum General z.b.V. beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe ernannt. Mit der Kapitulation geriet er in alliierte Kriegsgefangenschaft. Im Sommer 1947 wurde er aus dieser wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (24. Juni 1940)