I. Flakkorps
Luftwaffenkommando Kaukasus

 

1. Lebenslauf

Das Generalkommando des I. Flakkorps wurde am 3. Oktober 1939 aus Teilen des Stabes des Luftgaukommandos III in Berlin aufgestellt. Noch im Oktober 1939 verlegte das Generalkommando nach Rengsdorf nördlich von Neuwied am Rhein und von dort im November 1939 in das Kloster Himmerod bei Wittlich in der Eifel. Das Korps nahm am Westfeldzug im Rahmen der Heeresgruppe A teil. Dabei beteiligte es sich am 13. Mai 1940 am Maas-Übergang bei Sedan und Charleville. Anschließend Anschließend unterstützte das Korps den Vormarsch der Panzergruppe Kleist zur Kanalküste. Am 31. Mai 1940 wurde das Korps aus dem Einsatz gezogen und für den Einsatz gegen die Weygand-Linie bei Amiens und Peronne bereitgestellt. Gleichzeitig wurden dem Korps die Flak-Brigade I und die Flak-Brigade II als Zwischengliederungen zu den Flak-Regimentern unterstellt. Nach dem 11. Juni übernahm das Flak-Korps die Sicherung des Marne-Übergangs bei Chateau-Thierry. Anschließend stieß das Korps nach Südosten vor. Nach dem Waffenstillstand übernahm es den Schutz der Flugplätze im Raum Paris sowie der Kanalhäfen. Am 4. Oktober 1940 wurde das Generalkommando als Führungsstab für die Heimatluftverteidigung nach Berlin verlegt. Im März 1941 wurde das Generalkommando zur Aufstellung des Stabes des Luftwaffenbefehlshabers Mitte verwandt.

Neu aufgestellt am 1. April 1941 in Berlin aus dem Stab der Flak-Brigade I. Bei Beginn des Rußlandfeldzuges unterstand das Flak-Korps der Luftflotte 2 und wurde bei der Heeresgruppe Mitte eingesetzt. Dabei war es auf Zusammenarbeit mit der Panzergruppe 2 angewiesen. Nach Übergang über den Bug und Einsatz im Raum Brest-Litowsk nahm das Flak-Korps an der Kesselschlacht von Bialystok und Minsk teil. Im Juli und August 1941 folgte die Schlacht um Smolensk, an der Roslawl und im Raum Gomel. Im August und September 1941 folgte die Schlacht bei Kiew und im Oktober 1941 die Schlachten bei Wjasma und Brjansk. Anschließend stieß das I. Flak-Korps mit der Panzergruppe 2 auf Moskau vor. Es folgten die Abwehrkämpfe bei Tula und östlich von Orel. Ab dem 30. November 1941 unterstand es dem VIII. Fliegerkorps. Im April 1942 wurde das Generalkommando dann nach Poltawa in den Südabschnitt der Ostfront verlegt und unterstand dort der Luftflotte 4. Im Juni 1942 verlegte das Korps-Kommando nach Mariopol. Es folgte die Offensive nach Stalingrad und die anschließenden Rückzugskämpfe. Vom 25. November 1942 bis zum 6. Februar 1943 wurde das Korps auch als Luftwaffenkommando Kaukasus bezeichnet. Das Jahr 1943 brachten Kämpfe im Kuban-Brückenkopf, auf der Krim, bei Charkow und Kursk. Im Sommer 1944 wurde das Flak-Korps dann wieder in den Mittelabschnitt der Ostfront verlegt und der Luftflotte 6  unterstellt. Das Generalkommando selbst lag in Krakau. Am 3. Februar 1945 wurde der Kommandierende General des I. Flak-Korps zum Heeresgruppen-Flakführer der Heeresgruppe Mitte ernannt. Damit waren ihm alle in diesem Bereich eingesetzten Flak-Kräfte des Heeres und der Waffen-SS unterstellt. Es folgten die Rückzugskämpfe in Schlesien. Ende April 1945 lag das Generalkommando in Prag. Bei Kriegsende geriet er bei Königgrätz in russische Gefangenschaft.

 

1939

Datum

Fliegerkorps

Luftflotte / Luftgau

Ort

3. Oktober

 

Luftflotte 3

Eifel

 

1940

Datum

Fliegerkorps

Luftflotte / Luftgau

Ort

1. Januar

 

Luftflotte 3

Eifel

10. Mai   Luftflotte 3 Frankreich
4. Oktober   Luftgau III Berlin

 

1941

Datum

Fliegerkorps

Luftflotte / Luftgau

Ort

1. April

 

Luftgau III

Berlin

6. Juni   Luftflotte 2 Polen / Rußland
30. November VIII. Fliegerkorps Oberbefehlshaber der Luftwaffe Mittel-Rußland

 

1942

Datum

Fliegerkorps

Luftflotte / Luftgau

Ort

1. Januar

VIII. Fliegerkorps

Oberbefehlshaber der Luftwaffe

Mittel-Rußland

1. April   Luftflotte 4 Süd-Rußland

 

1943

Datum

Fliegerkorps

Luftflotte / Luftgau

Ort

1. Januar

 

Luftflotte 4

Süd-Rußland

 

1944

Datum

Fliegerkorps

Luftflotte / Luftgau

Ort

1. Januar

 

Luftflotte 4

Süd-Rußland

Juni 1944   Luftflotte 6 Mittel-Rußland

 

1945

Datum

Fliegerkorps

Luftflotte / Luftgau

Ort

1. Januar

 

Luftflotte 6

Polen, Schlesien, Slowakei

 

Kommandierender General

3. Oktober 1939 Generaloberst Hubert Weise

1. April 1941 General Walter von Axthelm

20. Dezember 1941 General Richard Reimann

2. April 1942 Generaloberst Otto Dessloch

Juni 1943 General Richard Reimann

2. Mai 1945 General Walter von Axthelm

 

3. Gliederung

Oktober 1939

Stab Flak-Regiment 101

Stab Flak-Regiment 102

Stab Flak-Regiment 103 (Regiment "General Göring")

Stab Flak-Regiment 104

Luftnachrichten-Regiment 101

Korpsnachschubführer I

 

April 1940

Stab Flak-Regiment 101

Stab Flak-Regiment 102

Stab Flak-Regiment 104

Luftnachrichten-Regiment 101

Korpsnachschubführer I

 

Juni 1940

Flak-Regiment 101

Flak-Regiment 104

Luftnachrichten-Regiment 101

Korpsnachschubführer I

 

Juni 1941

Stab Flak-Regiment 101

Stab Flak-Regiment 104

Luftnachrichten-Regiment 101

Korpsnachschubführer I

 

13. Mai 1942

9. Flak-Division (auf Zusammenarbeit mit 6. und 2. Armee angewiesen)

17. Flak-Division (auf Zusammenarbeit mit 17. Armee angewiesen)

15. Flak-Division (auf Zusammenarbeit mit 1. Panzerarmee angewiesen)

Stab / Flak-Regiment 18 (nur truppendienstlich unterstellt) mit I. / 14, I. / 64, I. / 501, Fla-Bataillon 610 und Fla-Bataillon 22

Luftnachrichten-Regiment 101

Korpsnachschubführer I

 

30. August 1942:

9. Flak-Division

17. Flak-Division

15. Flak-Division

Luftnachrichten-Abteilung 101

Korpsnachschubführer I

Verbindungsstaffel 69

 

Juli 1943

9. Flak-Division

10. Flak-Division

15. Flak-Division

17. Flak-Division

Luftnachrichten-Regiment 101

Korpsnachschubführer I

 

März 1945

10. Flak-Division

11. Flak-Division

17. Flak-Division

Luftnachrichten-Regiment 101

Korpsnachschubführer I

 

4. Literatur und Quelle:

Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945 - Ihre Großverbände und Regimenter, VDM-Verlag
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 2: Die Landstreitkräfte. Nr. 1-5. 2. Auflage Osnabrück 1973
Horst-Adalbert Koch: Flak - Die Geschichte der deutschen Flakartillerie 1935 - 1945, Podzun-Verlag 1954
Bundesarchiv Freiburg: Flakübersicht 11.43 - 12.44, RL 2 III/1119 - 1122