Umber, Heinrich Max

 

* 11. Juli 1876, Laubenheim

† 4. Dezember 1965, Bad Münster

 

 

Heinrich Umber war der Sohn von Karl Hermann Umber, Gutsbesitzer aus Laubenheim, und dessen Ehefrau Agnes Wilhelmine Natalie Louise, geborene Euler. Er trat am 1. April 1895 in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Hessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 in Mainz. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1895 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1896 zum Sekondeleutnant befördert. Dabei wurde er gleichzeitig auch zum Pionier-Bataillon Nr. 15 nach Straßburg im Elsaß versetzt. Dort wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie eingesetzt. Am 1. Oktober 1898 wurde er zur Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Etatmäßig gehörte er weiterhin zur 3. Kompanie. Dort wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Nach dem Ende der Kommandierung wurde er am 5. Juli 1900 aus dem Heer verabschiedet. Am 6. Juli 1900 kam Leutnant Umber unter Beibehaltung seines Patents zur Schutztruppe für Kamerun. Er nahm im Juni 1901 an einer Expedition gegen die Mboko im bezirk Viktoria teil. Am 28. März 1903 schied er wieder aus der Schutztruppe aus. Daraufhin wurde er am 29. März 1903 wieder in das Heer übernommen. Er behielt auch weiterhin sein Patent bei. Er gehörte jetzt als Kompanieoffizier zur 2. Kompanie vom Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8 in Koblenz. 1904 gehörte er in gleicher Funktion zur 1. Kompanie vom Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8 ebenfalls in Koblenz. Am 9. Juni 1904 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1904 für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie Berlin kommandiert. Dort wurde er am 27. Januar 1905 zum Oberleutnant ernannt. Am 16. Oktober 1906 hat er dort auch sein Patent als Oberleutnant erhalten. Ab dem 15. Juni 1907 wurde er als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie vom Badisches Pionier-Bataillon Nr. 14 in Kehl eingesetzt. 1909 wurde er von dort zur Dienstleistung beim  9. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 170 nach Offenburg kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er 1910 als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie vom Badisches Pionier-Bataillon Nr. 14 in Kehl eingesetzt. Von dort wurde er 1911 zur 3. Ingenieur-Inspektion versetzt. Von dieser wurde er zum Fortifikationsdienst in Straßburg im Elsaß eingesetzt. Dort wurde er am 16. Juni 1911 auch zum Hauptmann ernannt. Am 24. Oktober 1911 hat er die fast zwölfeinhalb Jahre jüngere Margarete Henriette Luise Auguste Eva Martha Rohde, Tochter vom Generalmajor z.D. Julius Rohde, in Freiburg im Breisgau geheiratet. Am 27. Januar 1912 wurde er als Kompaniechef wieder zum Badisches Pionier-Bataillon Nr. 14 nach Kehl versetzt. Er wurde dort als Nachfolger von Hauptmann Reichard als Chef der 3. Kompanie eingesetzt. Als solcher hat er am 1. Oktober 1912 sein Patent als Hauptmann erhalten. Auch kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg gehörte er im Sommer 1914 noch immer als Kompaniechef zum Badisches Pionier-Bataillon Nr. 14 in Kehl. Über seine Zeit im 1. Weltkrieg ist bisher nicht viel bekannt. Anfang Oktober 1917 wurde ihm das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Am 18. Oktober 1918 wurde er zum Major befördert. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wohnte 1919 in der 2. Etage in der Parkstraße 28 in Kassel. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er als Kommandeur vom Reichswehr-Pionier-Bataillon 313 bei der Reichswehr-Brigade 13 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 als Stabsoffizier der Pioniere (Stopi) im Stab der 5. Division der Reichswehr in Stuttgart eingeteilt. Diese Position behielt er auch für mehr als ein Jahr. Am 14. August 1922 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Otto Stobbe zum Kommandeur vom 4. (Preußisches) Pionier-Bataillon in Magdeburg ernannt. Nach zwei Jahren gab er sein Kommando über das Bataillon an Major Erich Klingbeil ab. Er wurde jetzt zur Kommandantur der Festung Wilhelmshaven versetzt. Dort wurde er am 1. November 1925 zum Oberstleutnant befördert. 1927/28 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Er wohnte 1936 in der 2. Etage in der Reichsgrafenstraße 15 im Freiburg im Breisgau. Seine ältere Schwester Agnes Hubertine Sophie Umber, geboren am 10. Januar 1875 in Laubenheim, heiratete am 25. April 1896 den zwei Jahre älteren Kaufmann Edmund Wilhelm Richard Harburger in Mainz. Sie starb am 3. Juni 1961 in Mainz. Seine jüngere Schwester Elsa Maria Gabriele Umber, geboren am 10. September 1877 in Laubenheim, heiratete am 27. Oktober 1900 den fünf Jahre jüngeren Oberleutnant Hans Uhlenhaut, Offizier im Infanterie-Regiment Nr. 117. Der Ehemann starb am 28. August 1944 als Oberstleutnant a.D. in Darmstadt. Sie starb am 22. Januar 1978 in Darmstadt. Sein jüngerer Bruder Hermann Adolph Umber wurde am 11. März 1879 in Laubenheim geboren. Er heiratete als Diplomingenieur am 22. Mai 1915 die vierzehn Jahre jüngere Sofie Dora Emma Simon in Berlin. Er starb am 19. Oktober 1973 in Berlin-Grunewald.