Uebe, Klaus-Siegfried

 

* 1. Mai 1900, Kammin (Pommern)

† 5. Februar 1968, Bad Godesberg

 

 

Klaus Uebe trat kurz vor Ende des 1. Weltkrieges am 21. Juni 1918 in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 25. Nach kurzer Zeit wurde er dann zum Feldrekrutendepot der 185. Infanteriedivision versetzt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er dann nicht in das Reichsheer übernommen.

Anfang 1923 trat er dann als Soldat in das 100.000 Mann-Heer der Reichswehr ein. Im Sommer 1924 entschied er sich dann für die Offizierslaufbahn. Er kam dabei zum 18. Infanterie-Regiment. Bei diesem wurde er nach einigen Ausbildungskursen am 1. Dezember 1926 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann in seinem Regiment als Kompanieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1927 gehörte er dann zur 1. Kompanie vom 18. Infanterie-Regiment in Paderborn. Zumindest anderthalb Jahre wurde er bei dieser eingesetzt. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann zum Adjutant des I. (Preuß.) Bataillons vom 18. Infanterie-Regiment in Paderborn ernannt. Diese Funktion übte er dann zweieinhalb Jahre aus. Als solcher wurde er am 1. November 1929 zum Oberleutnant befördert. Dann wurde er am 31. Mai 1931 aus der Reichswehr verabschiedet. Dies geschah aber nur zur Tarnung, denn er absolvierte jetzt für über zwei Jahre seine Pilotenausbildung. Am 1. Oktober 1933 trat er dann als Oberleutnant in die Luftwaffe ein. Er wurde jetzt als Adjutant der Beobachterschule an der Fliegerschule Braunschweig eingesetzt. Am 1. Mai 1934 wurde er dann für zwei Monate zur Verfügung der 1. Flieger-Division gestellt. Am 1. Juli 1934 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann als Adjutant zum Geschwader Boelcke versetzt. Am 16. Februar 1935 hat er Margot Wiemann geheiratet, aus dieser Verbindung entsprangen vier Kinder. Im Sommer 1935 wurde er dann für fast drei Monate zur Luftkreisschule II nach Berlin kommandiert. Am 1. November 1935 wurde er dann in das Reichsluftfahrtministerium (RLM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann als Offizier z.b.V. verzeichnet. Von dort wurde er dann zur Generalstabsausbildung zur Luftkriegsakademie nach Berlin-Gatow kommandiert. Am 1. April 1937 wurde er dann auch in den Generalstab der Luftwaffe versetzt. Dort wurde er dann die nächste Zeit in der 3. Abteilung (Taktik) eingesetzt. Dort wurde er am 1. Oktober 1938 auch zum Major i.G. befördert. Am 1. Februar 1939 wurde er dann zum Chef der Luftabwehr ebenfalls im RLM versetzt. In dieser Funktion befand er sich dann auch noch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939. Am 1. Oktober 1939 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) vom Chef der Luftabwehr im RLM ernannt. Am 1. August 1940 wurde er dann als Kommandeur der III. Gruppe zum Kampfgeschwader 2 versetzt. Ende März 1941 gab er sein Kommando über die Gruppe wieder ab. Am 1. April 1941 wurde er er dann zum Verbindungsoffizier zwischen der Luftflotte 2 und der Heeresgruppe B ernannt. Durch die Umbenennung des Heeresgruppenkommandos war er dann nach dem Beginn des Sommers 1941 im Ostfeldzug als Verbindungsoffizier zwischen der Luftflotte 2 und der Heeresgruppe Mitte im Einsatz. Am 1. August 1941 wurde er dann unter seiner gleichzeitigen Beförderung zum Oberstleutnant i.G. zum Ia op der Führungsabteilung der Luftflotte 2 ernannt. Auch in dieser Funktion wurde er weiter im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Mitte März 1942 wurde er dann abgelöst. Dafür wurde er direkt zum Chef des Generalstabes vom VIII. Fliegerkorps ernannt. Diese Funktion übte er dann für etwa ein halbes Jahr aus. Dabei wurde er dann zum 1. Juli 1942 zum Oberst i.G. befördert. Im Oktober 1942 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Werner Kreipe zum Chef des Generalstabes vom Luftwaffen-Kommando Don ernannt. Angeblich wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit am 1. Februar 1943 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. April 1943 wurde er dann bei der Umbenennung des Stabes zum Chef des Generalstabes vom I. Fliegerkorps ernannt. Anfang August 1943 wurde er abgelöst. Dafür wurde er dann direkt zum Chef des Generalstabes der Luftflotte 1 ernannt. In dieser Funktion wurde er dann im Nordabschnitt der Ostfront eingesetzt. Zum 1. Januar 1944 wurde er dann zum Generalmajor befördert. Am 9. Juni 1944 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ende Dezember 1944 wurde er dann als Chef des Stabes vom Luftflotten-Kommando 1 abgelöst. Er wurde dafür jetzt mit der Führung der 4. Flieger-Division beauftragt. Nach nur einem Monat gab er sein Kommando ab und wurde dafür direkt zum Kommandierenden General und Befehlshaber vom Luftwaffen-Kommando Ostpreußen ernannt. Am 10. März 1945 wurde er für seinen Einsatz dort namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Sie wurden durch Luftwaffenkräfte unter Führung von Generalmajor Uebe und die im Erdkampf eingesetzte 18. Flak-Division unter Führung von Generalmajor Sachs wirkungsvoll unterstützt." Ende April 1945 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Am 1. Mai 1945 wurde er dann als General z.b.V. der Luftflotte Reich ernannt. Diese Funktion übte er dann die restlichen Tage bis zur Kapitulation der Deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 aus. Er geriet dann in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Juni 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (9. Juni 1944)