Strecker, Karl

 

* 20. September 1884, Radmannsdorf/Westpreußen

† 10. April 1973, Riezlern im Kleinwalsertal (Österreich)

Karl Strecker trat am 14. März 1905 nach seiner Ausbildung im Kadettenkorps als Leutnant in das Königlich Preußisches Heer ein. Er kam dabei zum Deutsch-Ordens-Infanterie-Regiment Nr. 152 nach Marienburg. Sein Patent wurde später auf den 14. Juni 1906 datiert. Vor dem 1. Weltkrieg wurde er am 14. Juni 1914 zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er anfangs bei verschiedenen Dienststellungen in seinem Regiment eingesetzt. Am 24. Juli 1915 wurde er zum Hauptmann befördert. Danach fand er dann auch in verschiedenen Stabsstellen Verwendung. Ihm wurden im Ersten Weltkrieg beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg kehrte er anfangs nach Marienburg zurück. Mit dem Charakter als Major verlässt er am 3. Januar 1920 die Armee und wechselte der Sicherheitspolizei.

Nach deren baldiger Auflösung kam er dann zur Schutzpolizei. Auch dort hatte er den Rang eines Major der Schutzpolizei inne. Am 2. März 1932 wurde er zum Polizei-Oberstleutnant befördert. Zu dieser Zeit war er dann Kommandeur der Polizeischule in Münster. Als solcher wurde er am 1. April 1933 auch zum Polizei-Oberst befördert. Bereits wieder nur ein Jahr später wurde er zum Generalmajor der Polizei befördert. Er übernahm jetzt als Kommandeur die Landespolizei-Inspektion Nord in Stettin. Am 8. September 1934 war er als General der Landespolizei für die Landespolizeiinspektion Nord, neben den Generalen von Waldow, Schmidt-Logan, Daluege, Wahrburg, Döhla, Dr. Münchau, von dem Knesebeck, Schoepplenberg, von Zeppelin, Poten und Wecke Teilnehmer des “Empfangs der Generale der Polizeien beim Führer“ im Nürnberger Hotel “Deutscher Hof” anlässlich des 6. Reichsparteitages der NSDAP. Mit der Übernahme der Landespolizei in die neue Wehrmacht wurde er als Generalmajor mit übernommen. Am 14. Juni 1935 wurde er damit Kommandeur der Heeresdienstelle 1 in Neustettin. Am 1. April 1937 wurde er als Nachfolger von Oberst Fritz Büchs zum Kommandeur des Infanterie-Regiment 4 in Kolberg ernannt. Am 10. November 1938 wurde er zum Infanterie-Kommandeur 34 ernannt. Mit der Mobilmachung wurde aus diesem dann der Divisionsstab der 79. Infanterie-Division gebildet, deren Kommandeur Strecker wurde. Mit dieser blieb er beim Polenfeldzug im Westen. Auch im Frankreichfeldzug führte er die Division. Dabei wurde er am 1. Juni 1940 zum Generalleutnant befördert. Er erwarb vorher auch beide Spangen zum Eisernen Kreuz. Auch im Russlandfeldzug führte er die Division an. Während des Vormarsches wurde ihm am 26. Oktober 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 12. Januar 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. April 1942 wurde er zum General der Infanterie befördert. Er übernahm am 2. April 1942 als Kommandierender General das Generalkommando XVII. Armeekorps von General der Infanterie Karl-Adolf Hollidt. Am 1. Juni 1942 gibt er dieses Korps wieder an General der Infanterie Karl-Adolf Hollidt ab und wird am gleichen Tag zum Kommandierenden General vom Generalkommando XI. Armeekorps ernannt. Mit diesem Korps macht er dann den Vormarsch auf Stalingrad mit. Im Kessel wurde ihm am 25. Januar 1943 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Dort kapitulierte er vor der Roten Armee am 2. Februar 1943 im Nordkessel. Er wurde mit dem Datum vom 31. Januar 1943 zum Generaloberst befördert. Aus der russischen Gefangenschaft kehrte er erst Anfang Oktober 1955 nach Deutschland zurück.

 

Ritterkreuz (26. Oktober 1941)