Ritter und Edler von Senger und Etterlin, Fridolin Rudolf Theodor

 

* 4. September 1891, Waldshut / Baden

† 4. Januar 1963, Freiburg im Breisgau

 

Fridolin Ritter und Edler von Senger und Etterlin trat am 1. Oktober 1910 als Einjährig Freiwilliger in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 5. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 76. Mit diesem zog er dann 1914 als Leutnant der Reserve an die Front. Am 27. Juni 1917 wurde er in den aktiven Dienst übernommen. Sein Patent wurde dabei auf den 19. Februar 1913 datiert. Am 20. Juni 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg wurde er als Oberleutnant in die Reichswehr übernommen und kam dabei beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 16. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 5. (Preuß.) Reiter-Regiment in Pommern übernommen. Damit wechselte er endgültig zur Kavallerie über. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das 18. Reiter-Regiment versetzt. Im Frühjahr 1924 und 1925 wurde er in der 4. (Bad.) Eskadron vom 18. Reiter-Regiment in Ludwigsburg eingesetzt. Im Frühjahr 1926 wurde er beim Regimentsstab vom 18. Reiter-Regiment in Stuttgart-Cannstatt eingesetzt. Ende 1926 wurde er zum Adjutant vom 18. Reiter-Regiment ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1927 zum Rittmeister befördert. Im Frühjahr 1928 gehörte er zur Ausbildungs-Eskadron vom 18. Reiter-Regiment in Stuttgart-Cannstatt. Nach einer kurzen Einarbeitungszeit wurde er dann für mehrere Jahre zum Chef der Ausbildungs-Eskadron vom 18. Reiter-Regiment in Stuttgart-Cannstatt ernannt. Nach seiner Beförderung zum Oberstleutnant am 1. August 1936 wurde er am 10. November 1938 zum Kommandeur vom Kavallerie-Regiment 3 in Göttingen ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1939 zum Oberst befördert. Mit seinem Regiment nahm er am Polenfeldzug teil. Im Dezember 1939 wurde er zum Kommandeur vom Reiter-Regiment 22 ernannt. Er übernahm am 2. Februar 1940 die 2. Reiter-Brigade, die er während des Westfeldzuges führte. Dort wurde seine Einheit auch als schnelle Brigade von Senger bezeichnet. Nach dem Westfeldzug war er von Juli 1940 bis Juli 1942 Chef der deutschen Delegation bei der italienisch-französischen Waffenstillstandskommission in Turin. Am 1. September 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Im Juli 1942 wurde er in die Führerreserve versetzt. Er übernahm am 10. Oktober 1942 das Kommando über die 17. Panzer-Division, mit der er sich im Winter 1942/43 im Raum Rostow besonders auszeichnete. Dafür erhielt er am 8. Februar 1943 als Generalmajor das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. Mai 1943 folgte die Beförderung zum Generalleutnant. Im Juni 1943 wurde er zum Wehrmachtsbefehlshaber auf Sizilien ernannt. Im August 1943 wurde er dann zum Wehrmachtsbefehlshaber auf Sardinien und Korsika ernannt. Am 5. Oktober 1943 wurde er im Zusammenhang mit der Räumung von Sizilien namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Unter Führung des Generalleutnants von Senger und Etterlin, der als letzter mit seinem Stabe die Insel verließ, ist hier in ständigen Kampf gegen nachdrängende Badogliotruppen, Gaullisten und Amerikaner und gegen eine starke feindliche Überlegenheit zur See und in der Luft erneut eine einzigartige Leistung vollbracht worden." Nach der Räumung der Insel Sizilien wurde er am 8. Oktober 1943 mit der Führung vom XIV. Panzerkorps in Italien beauftragt. Am 11. Oktober 1943 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 1. Januar 1944 wurde er zum General der Panzertruppen ernannt. Damit wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General des XIV. Panzerkorps ernannt. Für seine Führungsleistung während der Schlacht am Monte Cassino wurde er am 5. April 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 2. Mai 1945 geriet er mit der südlichen Kapitulation in alliierte Gefangenschaft.

 

Ritterkreuz (8. Februar 1943) Eichenlaub (5. April 1944)