Schulzen, Gustav

 

* 6. November 1893, Domersleben, Kreis Wanzleben

† 6. April 1944, Reval (Herzschlag)

 

Gustav Schulzen trat zu Beginn des 1. Weltkrieges am 2. August 1914 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Der Sohn vom Gutsbesitzer Adolf Schulzen kam dabei zum 7. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 158. Am 30. Oktober 1915 wurde er zum Leutnant ohne Patent befördert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 7. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 158 eingesetzt. Im Jahr 1917 hat er dann sein Patent als Leutnant vom 22. März 1916 erhalten. Er wurde dann bis zum Ende des Krieges als Zug- bzw. Kompanieführer eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann am 1. Oktober 1919 als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er dann beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 13 eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dort verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 18. Infanterie-Regiment übernommen. Dort wurde er dann die ersten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Juli 1922 hat er dann sein Patent als Leutnant vom 1. September 1915 erhalten. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er dann zur 2. Kompanie vom 18. Infanterie-Regiment in Paderborn. Bei dieser wurde er am 1. März 1925 zum Oberleutnant befördert. Am 1. November 1925 wurde er dann zur 5. Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Kolberg versetzt. 1927/28 wurde er dann zur 9. Kompanie vom  4. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Deutsch Krone versetzt. Am 23. Mai 1929 hat er die 15 Jahre jüngere Christel Marten geheiratet. Dieser Ehe entsprangen 3 Söhne und 1 Tochter. Am 1. Oktober 1929 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Chef der 9. Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Deutsch Krone ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann zum Chef der 9. Kompanie vom Infanterie-Regiment Stargard in Schneidemühl ernannt. Als solcher wurde er zum 1. September 1935 zum Major befördert. Als solcher wurde er dann wiederum bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 als Nachfolger von Oberstleutnant Hans Kreysing zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 16 in Oldenburg ernannt. Am 31. Januar 1937 gab er sein Kommando an Major Dietrich von Choltitz ab. Dafür wurde er dann ab dem 1. Februar 1937 bei der Kommandantur Lötzen eingesetzt. Am 12. Oktober 1937 wurde er zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 24 in Braunsberg ernannt. Als solcher wurde er zum 1. Juni 1938 zum Oberstleutnant befördert. Auch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 blieb er weiter Kommandeur seines Bataillons. Dieses führte er dann bei Beginn des Krieges im Verband der 21. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Im Herbst 1939 verlegte er mit seinem Bataillon im Divisionsverband an die Westfront, wo es zunächst in der Eifel eingesetzt wurde. Im Frühjahr 1940 führte er sein Bataillon in den Westfeldzug. Während des Feldzuges wurde er dann als Nachfolger von Oberst Hans-Valentin Hube zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 3 ernannt. Auch dieses führte er weiter im Verband der 21. Infanterie-Division. Am 5. Oktober 1940 gab er sein Kommando an Oberst Franz Becker ab. Am gleichen Tag wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 407 der ebenfalls neuen 121. Infanterie-Division ernannt. Zum 1. Juni 1941 wurde er als solcher zum Oberst befördert. Sein Regiment führte er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Er trug bereits seit längerem beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Mit seinem Regiment wurde er im Divisionsverband auch Anfang 1942 weiter im Nordabschnitt der Ostfront eingesetzt. Am 6. Januar 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Im gleichen Jahr gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er dann zum Kommandeur der Armee-Waffenschule der Heeresgruppe Nord ernannt. Anfang April 1944 erfolgte die Abgabe des Kommandos über die Waffenschule an Oberst Hellmut Mäder und danach eine Fahrt in dem Urlaub zwecks Übernahme einer Division nach beendeten Urlaub. Auf der Fahrt in den Urlaub ist er im Auto in Reval an Herzschlag gestorben. Sein Fahrer erklärte allerdings später angeblich, er habe Selbstmord begangen. Zum 1. April 1944 wurde er zum Generalmajor befördert.