Peschel, Rudolf

 

* 21. April 1894, Straßburg im Elsaß

† 29./30. Juni 1944, bei Witebsk (gefallen)

Rudolf Peschel trat am 1. April 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Schauspielers und Regisseurs kam dabei zum 3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "Graf Tauentzien von Wittenburg" Nr. 20. Bei diesem wurde er am 24. Dezember 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23. Juni 1913 datiert. Im Kriege wurde er als Zug- und Kompanieführer eingesetzt. Am 18. Oktober 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Silber widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuze noch einige weitere Orden verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit beim Freiwilligen-Regiment von Oven als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter als Oberleutnant wurde dabei auf den 20. Juni 1918 festgelegt. Zuerst kam er dann zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 6. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 20. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. In diesem diente er die nächsten Jahre als Kompanieoffizier. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er dann kontinuierlich zur 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Allenstein. 1925/26 wurde er dann in den Regimentsstab vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Allenstein versetzt. Am 1. August 1927 wurde er dann zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1927 wieder zur 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Er wurde jetzt für mehrere Jahre zum Chef dieser Kompanie ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Major befördert. Als solcher wurde er zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom Infanterie-Regiment Allenstein in Heilsberg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 durch die Umbenennung seines Bataillons zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 44 ernannt. Am 1. August 1937 wurde er dann als solcher zum Oberstleutnant befördert. Er gehörte als solcher weiter zum Infanterie-Regiment 44. Ab dem 10. November 1938 gehörte er dann zum Stab vom Kommandostab Eifel. Er trug dabei weiter die Uniform vom Infanterie-Regiment 44. Bei der Mobilmachung im Sommer 1939 wurde er am 26. August 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 163 ernannt. Mit diesem bezog er dann nach der Aufstellung Stellungen an der Westfront. Dieses Regiment führte er dann im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Am 1. Juni 1940 wurde er dann zum Oberst befördert. Das Regiment verblieb nach dem Ende des Frankreichfeldzuges als Besatzungstruppe im Land. Bei Beginn des Sommers 1941 führte er das Regiment dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Dort trug er bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 22. November 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Auch 1942 kommandierte er weiter das Infanterie-Regiment 163. Am 1. November 1942 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Dr. Lothar Rendulic mit der Führung der 52. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. Dezember 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandeur der 52. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser wurde er dann weiter im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt. Am 1. Juni 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Mit der Auflösung der 52. Infanterie-Division verlor er am 1. November 1943 sein Kommando. Er wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 5. November 1943 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Rüdiger von Heyking zum Kommandeur der 6. Feld-Division (L) ernannt. Diese führte er dann im Raum von Witebsk im Mittelabschnitt der Ostfront. Am 20. Januar 1944 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Bei der russischen Sommeroffensive Ende Juni 1944 wurde die Division im Rahmen der Heeresgruppe Mitte überrollt. Der Kommandeur ist dabei gefallen. Nach anderen Angaben ist er in russischer Gefangenschaft verstorben.

 

Ritterkreuz (20. Januar 1944)