Mand, Karl Maria Gustav

 

* 6. Januar 1871, Berlin

† 23. April 1952, Kassel

 

 

Gustav Mand war der Sohn vom Geheimen Rat Nikolaus Aloys Mand und dessen Ehefrau Maria Louise, geborene Schmitz. Er trat 1888 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Hannoversches Feldartillerie-Regiments "von Scharnhorst" Nr. 10 in Hannover. Am 19. Novembr 1889 wurde er zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 13. September 1890 zum außeretatmäßigen Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt anfangs mehrere Jahre als Batterieoffizier in der 2. Batterie vom 1. Hannoversches Feldartillerie-Regiments "von Scharnhorst" Nr. 10 in Hannover eingesetzt. Spätestens im Frühjahr 1894 wurde er in gleicher Funktion zur 8. Batterie des Regiments nach Celle versezt. Spätestens im Frühjahr 1896 wurde er als Batterieoffizier zur 6. Batterie vom 1. Hannoversches Feldartillerie-Regiments "von Scharnhorst" Nr. 10 nach Hannover versetzt. Im Winter 1896/97 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant Kolbe zum Adjutant der I. Abteilung vom 1. Hannoversches Feldartillerie-Regiments "von Scharnhorst" Nr. 10 in Hannover ernannt. Als solcher wurde er am am 15. Juni 1898 zum Premierleutnant, vorläufig ohne Patent befördert. Am 25. November 1898 hat er sein Patent als Premierleutnant erhalten. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Am 1. Oktober 1899 wurde er als Adjutant zur 20. Feldartillerie-Brigade ebenfalls nach Hannover kommandiert. Sein Nachfolger als Abteilungsadjutant wurde Leutnant Mertens. Am 12. September 1902 wurde er zum Hauptmann ohne Patent befördert und gleichzeitig auch zum Adjutant der 20. Feldartillerie-Brigade in Hannover ernannt. Dies wurde er mit der Uniform des 1. Hannoversches Feldartillerie-Regiments "von Scharnhorst" Nr. 10. Am 2. Oktober 1903 hat er die fünfeinhalb Jahre jüngere Maria Sophie von Bischoffshausen, Tochter vom Amtsrichter Rudolf Theodor Edwin von Bischoffshausen, in Kassel geheiratet. Am 15. September 1904 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Er wurde an diesem Tag mit Wirkung vom 1. Oktober 1904 als Nachfolger von Hauptmann Wenzel als Chef der 4. Batterie vom Magdeburgisches Feldartillerie-Regiment "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" Nr. 4 nach Magdeburg versetzt. Sein Nachfolger als Brigadeadjutant wurde Hauptmann von Roon. Batteriechef in Magdeburg blieb er einige Jahre. Am 8. Mai 1905 starb sein Vater. Er wohnte zu dieser Zeit privat mit seiner Frau in der 1. Etage der Gustav-Adolfstraße 21 in Magdeburg. Dort wurde das Paar Eltern eines Mädchen, Marie Luise Mand, welche am 30. Oktober 1905 in Magdeburg bereits nach wenigen Tagen wieder gestorben ist. Im Juni 1906 wurde er zum I. (77.) Lehrgangs der Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog kommandiert. Am 2. Juni 1908 wurde er in das 3. Garde-Feldartillerie-Regiment nach Beeskow versetzt. Dabei wurde sein Patent auf den 16. September 1900 vordatiert. Sein Nachfolger als Chef der 4. Batterie in Magdeburg wurde an diesem Tag Hauptmann Seggel. Später wurde er in Beeskow als Nachfolger von Hauptmann von Hake als Chef der 6. Batterie vom 3. Garde-Feldartillerie-Regiment eingesetzt. Am 23. Mai 1911 wurde er zum Regimentsstab vom 2. Brandenburgisches Feldartillerie-Regiment "General-Feldzeugmeister" Nr. 18 nach Frankfurt an der Oder versetzt, seine 6. Batterie in Beeskow übernahm dafür Hauptmann Freiherr Rüdt von Collenberg. Am 23. September 1912 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1912 zum Major befördert und als Nachfolger von Major Rabenau zum Kommandeur der II. Abteilung vom 1. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment "von Podbielski" Nr. 5 in Sprottau ernannt. In dieser Funktion wurde er auch noch bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg im Sommer 1914 eingesetzt. Zwischen dem 9. und dem 11. Oktober 1914 wurde er vor Verdun leicht verwundet. Am 4. März 1915 wurde er zum Kommandeur vom 2. Hannoversches Feldartillerie-Regiment Nr. 26 ernannt. Am 18. August 1917 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Im Spätsommer 1917 wurde ihm auch das Ritterkreuz mit Schwertern des königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Am 6. Januar 1918 wurde er zum Artillerie-Kommandeur 33 ernannt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichns in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige weitere Auszeichnungen verliehen. Im Frühjahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde Chef der Zentral-Abteilung der Feldzeugmeisterei. Am 1. Juli 1919 wurde er zur Dienstleistung beim Personalamt in das Kriegsministerium nach Berlin kommandiert. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Übergangsheeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er leider nicht aufzufinden, vermutlich gehörte er zum Feldzeugmeisteramt. Zum 1. Oktober 1920 wurde er zum Oberst befördert. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiter im Reichswehrministerium als Abteilungschef oder Chef eines Stabes eingesetzt. Am 20. März 1922 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1922 zum Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Paul Hasse zum Artillerieführer VI in Münster ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1923 zum Generalmajor befördert. Am 31. Januar 1926 schied er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr aus. Sein Nachfolger wurde Generalmajor Ulrich von Henning auf Schönhoff. Ihm wurden dabei auch die Charakter als Generalleutnant verliehen. Am 24. April 1926 reiste er mit der Rugia der Hamburg-Amerika Linie von Hamburg nach Puerto Barrios. Am 5. Juli 1928 reiste er von Hamburg mit der Cleveland der Hamburg-Amerika-Linie nach New York. 1936 veröffentlichte er als Autor das Werk "Anekdoten um Hindenburg". Über eine Verwendung im Rahmen des 2. Weltkrieges ist bisher nichts bekannt. Nach Ende des 2. Weltkrieges wohnte er mit seiner Frau in der Wiederholdstraße 28 in Kassel. Er starb am 23. April 1952 gegen 22:30 Uhr in seiner Wohnung. Als Todesursache wurden 1. schwere chronische Asthma-Bronchitis mit Stauung in Lungen und Leber. 2. Hirnblutung nach Sturz von der Treppe (23.4.1952) mit zunehmender Somnolenz und Herz- und Kreislaufschwäche, 3.-----, 4. Herztod infolge Hirndruck angegeben. Seine Frau ist am 26. Februar 1954 ebenfalls in Kassel gestorben. Das Paar hatte einen schwer kriegsbeschädigten Sohn mit dem Namen Fritz Mand, der als kaufmänischer Angestellter zu dieser Zeit arbeitete. Sein am 14. April 1864 in Koblenz geborener Bruder Peter Carl Anton Mand, starb am 29. Mai 1940 in Wiesbaden als Oberregierungsrat a.D. an Prostatahypertrophie. Dieser war seit dem 11. April 1899 verheiratet mit der fünfzehn jahre jüngeren Else Auguste Maria, geborene Recke. Aus dieser Ehe stammt auch sein am 28. März 1900 in Danzig geborener Neffe Gerhard Nikolaus Otto Mand. Ein weiterer älterer Bruder war der am 19. Januar 1869 geborene Friedrich Maria Aloys Mand, der es bis zum Regierungsvizepräsident brachte und am 11. Februar 1946 in Reichbach im Vogtland starb. Dieser war verheiratet mit der neun Jahre älteren Wilhelmine Berta Margarete Merscheim. Er hatte auch eine am 18. November 1861 in Koblenz geborene Schwester Josephine Veronica Mand, sowie eine am 28. November 1866 in Koblenz geborene Schwester Anna Maria Lucia Mand. Er hatte auch noch weitere Geschwister, zu denen nichts ermittelt werden konnte.

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar: Deutsche Generale 1867-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10851
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Generalleutnand a. D. Gustav Mand: Anekdoten um Hindenburg, Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Potsdam 1936