Hasse, Paul Bruno Ludwig

 

* 21. Juni 1864, Prenzlau

† 5. April 1945, Schilksee bei Kiel

 

 

Paul Hasse war der Sohn des Regierungsrats und Rittergutsbesitzers Paul Felix Hasse und dessen Ehefrau Marie Bertha Louisa, geborene Eschenbach. Er trat ca. 1884 in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 2. Er wurde nach dem Besuch der Kriegsschule mit Patent vom 16. September 1885 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher gehörte er anfangs als Batterieoffizier zur 1. Batterie seines Regiments in Stettin. Am 1. Oktober 1887 wurde er zur Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Etatmäßig gehörte er weiter zur 1. Batterie seines Regiments in Stettin. Anfang 1889 war er als Batterieoffizier in der 8. Batterie vom 1. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 2 im Einsatz. Am 1. April 1889 wurde er zum Adjutant der neuen III. Abteilung von seinem neuen Regiment in Stettin ernannt. Am 1. Oktober 1890 wurde er zum Regimentsadjutant vom 1. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 2 in Stettin ernannt. Sein Nachfolger als Adjutant der III. Abteilung wurde Sekondeleutnant Waechter. 1893/94 wurde er zum Premierleutnant befördert. Er wurde kurzzeitig als Batterieoffizier in der 1. reitenden Batterie seines Regiments in Belgard verwendet, die Funktion als Regimentsadjutant übernahm Premierleutnant Großkreutz. Am 1. Oktober 1894 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Großkreutz wieder zum Regimentsadjutant seines Regiments ernannt. Ab dem 1. Oktober 1895 bis zum Frühjahr 1897 gehörte er als Batterieoffizier wieder zur 1. reitenden Batterie vom 1. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 2 in Belgard. Sein Nachfolger als Regimentsadjutant in Stettin wurde Premierleutnant Streuber. Am 28. November 1896 heiratete er die fast dreizehn Jahre jüngere Frieda Wally Kolbe, Tochter des Major a.D. Friedrich Albert Viktor Kolbe, in Stettin. Am 16. Juni 1897 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Rudolf Bleidorn beim Stab der 5. Feldartillerie-Brigade in Posen als Adjutant eingesetzt, etatmäßig gehörte er weiter zum 1. Pommersches Feldartillerie-Regiment Nr. 2. Am 21. September 1897 wurde sein Sohn Ulrich Hasse in Posen geboren. Am 25. November 1899 wurde seine Tochter Gisela Hasse in Posen geboren. Am 27. Januar 1900 wurde er zum Hauptmann befördert und gleichzeitig als Chef der 3. Batterie zum neuen Masurisches Feldartillerie-Regiment Nr. 73 nach Allenstein versetzt. Sein Nachfolger als Adjutant bei dem zur 10. Feldartillerie-Brigade umbenannten Stab in Posen wurde Oberleutnant Reichert. Am 26. Juni 1904 wurde seine Tochter Renate Gerda Irmgard Hasse in Allenstein geboren. 1907 wurde er als Nachfolger von Manor Wittich als Adjutant zur 18. Division nach Flensburg versetzt. Dort trug er weiter die Uniform vom Masurisches Feldartillerie-Regiment Nr. 73. Seine 3. Batterie in Allenstein übernahm Hauptmann von Goeben. Als Divisionsadjutant wurde er am 27. Januar 1908 zum Major befördert. Im Herbst 1910 wurde er als Nachfolger von Major Graf von Reichenbach als Kommandeur der I. Abteilung zum 1. Posensches Feldartillerie-Regiment Nr. 20 nach Posen versetzt. Sein Nachfolger als Divisionsadjutant in Flensburg wurde Hauptmann von Fuchs. Am 22. April 1914 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher gehörte er vor dem Krieg zum Regimentsstab vom 1. Posensches Feldartillerie-Regiment Nr. 20 in Posen. Seine Abteilung übernahm Major von Both. Im 1. Weltkrieg wurde er vor allem im Generalstab eingesetzt. Am 27. Januar 1917 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er dann 1918 als Artilleriekommandeur Nr. 139 eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet. Neben beiden Eisernen Kreuzen wurden ihm noch viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er von Februar 1919 bis zum 30. Juni 1919 war er Kommandeur der 10. Feldartillerie-Brigade verwendet. Danach wurde er als Oberst in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er beim Übergangsheer als Kommandant vom Truppenübungsplatz Neuhammer am Queis eingesetzt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiter als Kommandant vom Truppenübungsplatz Neuhammer eingesetzt. Am 2. Februar 1921 starb seine Frau in Neuhammer am Queis. Am 10. Februar 1921 wurde er zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1920 festgelegt. Am 1. April 1921 wurde er dann als Nachfolger für den verstorbenen Generalmajor Ernst Wilberg zum Artillerieführer VI in Münster in Westfalen ernannt. Am 1. Januar 1923 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 30. September 1923 gab er sein Kommando als Artillerieführer VI an Oberst Gustav Mand ab. Dafür wurde er am 1. Oktober 1923 als Nachfolger von Generalleutnant Eginhard Eschborn zum Kommandeur der 3. Kavallerie-Division in Kassel ernannt. Am 5. November 1923 rückte er im Auftrag von General Reinhardt mit Reichswehrtruppen nach Thüringen ein. Er sollte der Thüringischen Landespolizei einen festen Rückhalt geben. Dazu wurde ihm die Thüringische Landespolizei unter dem Polizeioberst Müller-Brandenburg unterstellt. Am 15. November 1923 wurde ihm die vollziehende Gewalt für Thüringen übertragen. 1924 gab er seine Aufgabe nach Sicherstellung der Ordnung auf Anforderung vom Thüringischen Staatsministerium wieder ab. Am 14. Mai 1925 rückte er mit seinem Stab der 3. Kavallerie-Division in Weimar ein und macht es damit gemeinsam mit der 5. und 6. Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment zur Garnisonsstadt. Am 28. Februar 1926 gab er sein Kommando über die 3. Kavallerie-Division an Generalmajor Hans von Viereck ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als General der Infanterie verliehen. Später wurde er angeblich als Schriftsteller tätig. Sein Schwiegersohn Generalmajor Oswin Grolig starb am 18. August 1944 bei einem Autounfall in Polen. Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges ist er dann auch selbst gestorben.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1884, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1884
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1885, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1885
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1886, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1886
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1887, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1887
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1888, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1888
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1889, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1889
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1890, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1891, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1891
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1892, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926