Freiherr Löffelholz von Colberg, Georg Sigmund Ludwig Theodor

 

* 11. Juli 1869, München

† 27. Dezember 1938, Endorf

 

 

Georg Freiherr Löffelholz von Colberg war der Sohn vom Oberst a.D. Georg Carl Ludwig Freiherr Löffelholz von Colberg und dessen Ehefrau Luise Karoline Marie Ernestine, geborene Tucher von Simmelsdorf. Er trat am 23. Juli 1889 in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 4. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "König". In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 1. März 1891 zum Sekondeleutnant befördert. 1893 wurde er in seinem Regiment als Batterieoffizier der 7. Batterie in Fürth eingesetzt. 1895 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Franz Sprengler als Adjutant der III. Abteilung seines Regiments ebenfalls in Fürth eingesetzt. Diese Funktion übte er mehrere Jahre aus. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Am 28. Oktober 1899 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1899 für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie kommandiert. Etatmäßig gehörte er Anfang 1900 zur 9. Kompanie seines Regiments. Am Ende der Akademie wurde ihm die Eignung für Referatsdienst, Höhere Adjutantur, bedingt auch für das Lehrfach (Taktik, Waffenlehre) ausgesprochen. Nach dem Abschluß seiner Ausbildung wurde er anfangs wieder als Batterieoffizier in Fürth eingesetzt. Am 1. Oktober 1900 wurde er zum neu aufgestellten Königlich Bayerisches 6. Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien“ ven Fürth versetzt. Er selbst wurde aber ein Jahr nach der Versetzung zum Adjutant der neuen 5. Königlich Bayerische Feldartillerie-Brigade ebenfalls in Fürth ernannt. Er war zu dieser Zeit bereits mit der drei Jahre jüngeren Freiin Emma Charlotte Albertine Adolphine Schott von Schottenstein, Tochter vom General der Infanterie, langjährigem württembergischen Kriegsminister und Ministerpräsident Maximilian Freiherr Schott von Schottenstein, verheiratet. Das Paar hatte mindestens 2 Kinder. Am 13. Januar 1902 wurde seine Tochter Luise Freiin Löffelholz von Colberg geboren. Am 9. März 1902 wurde er als Brigadeadjutant der 5. Königlich Bayerische Feldartillerie-Brigade in Fürth zum Hauptmann befördert. Als Hauptmann wurde er 1904 als Nachfolger von Hauptmann Friedrich Stahl als Chef der 4. Batterie wieder zum Königlich Bayerisches 6. Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien“ wieder nach Fürth versetzt. Diese Funktion übte er für mehrere Jahre aus. Im Frühjahr 1911 wurde er als 2. Adjutant zum II. Bayerisches Armeekorps nach Würzburg versetzt. Seine Batterie in Fürth übernahm dafür Hauptmann Hans Freiherr von Riedel als neuer Chef. Am 28. Oktober 1912 wurde er zum Major befördert. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er als Abteilungskommandeur zum 10. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment versetzt und ging mit diesen ins Feld. Am 17. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 26. September 1915 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Ab dem 15. Februar 1916 wurde er als Abteilungskommandeur im Ersatz-Feldartillerie-Regiment eingesetzt. Am 27. April 1916 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1916 zum 3. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "Prinz Leopold" versetzt und dort als Nachfolger von Oberst Josef Macher mit der Führung des Regiments beauftragt. Vom 22. August 1916 bis zum 29. August 1916 besuchte er einen Gaskurs in Berlin. Anfang Dezember 1916 wurde er kurzzeitig auch mit der Führung der Geschäfte des Artilleriekommandeurs der 6. Division ernannt. Am 29. August 1917 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Er blieb bis zur Auflösung des Regiments im Frühjahr 1919 der Kommandeur vom 3. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "Prinz Leopold". Im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er Mitte Mai 1920 als Artillerie-Führer der Reichswehr-Brigade 24 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 zum Kommandeur vom 7. (Bayerisches) Artillerie-Regiment in Nürnberg ernannt. Am 30. November 1920 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1920 zum Oberst befördert. Zum Jahresende 1923 gab er sein Kommando über das 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment an seinen Nachfolger, den Oberst Karl Theysohn, ab. Am 1. Januar 1924 wurde er dafür als Nachfolger von Generalmajor Friedrich Freiherr Kreß von Kressenstein zum Artillerieführer VII in München ernannt. Als soclher wurde er am 1. April 1925 zum Generalmajor befördert. Am 31. Januar 1926 wurde er erneut durch Oberst Karl Theysohn in seiner Funktion als Artillerie-Führer VII abgelöst. Er wurde jetzt aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Seine Tochter Luise war mit dem bekannten Bibelwissenschaftlers Gerhard Paul von Rad verheiratet. Deren gemeinsamer Sohn Christoph von Rad starb 1937 im Alter von 8 Jahren. Er selbst starb Ende des Jahres 1938 und damit noch vor dem 2. Weltkrieg in Endorf. Sein etwas mehr als ein Jahr jüngerer Bruder Friedrich Karl Freiherr Löffelholz von Colberg, der mit der jüngeren Schwester seiner Ehefrau verheiratet war, wurde nach dem 1. Weltkrieg als Major der Kavallerie verabschiedet, später wurde ihm anscheinend noch der Charakter als Oberstleutnant verliehen. Auch dessen Sohn Wolf Dietrich Maximilian Ludwig Freiherr Löffelholz von Colberg brachte es in der Wehrmacht zum Oberstleutnant i.G., wurde 1949 mit Wirkung vom 25. August 1944 aber für tot erklärt. Seine eigene Frau starb am 10. Dezember 1946 ebenfalls in Endorf.