von Kessel, Guido Ernst Alfred Konstantin Mortimer

 

* 25. Mai 1893, Arnswalde / Pommern

† 8. Januar 1981, Goslar / Niedersachsen

 

 

Mortimer von Kessel war der Sohn des Hauptmann a.D. und Postdirektors Konstantin von Kessel und dessen Ehefrau Julie, geborene Freiin von Buddenbrock. Er trat bei Beginn des 1. Weltkrieges am 1. August 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatztruppenteil vom Thüringisches Husaren-Regiment Nr. 12. Er zog am 28. September 1914 zum ajtiven Truppenteil ins Feld und wurde dort am 22. März 1915 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 1. September 1913 datiert. Ab dem 4. September 1916 wurde er als Ordonanzoffizier beim Stab vom Thüringisches Husaren-Regiment Nr. 12 verwendet. Bereits wenige Tage später wurde er am 9. September 1916 zum Regimentsadjutant und Gerichtsoffizier in seinem Regiment ernannt. Am 1. Juli 1917 wurde er zum stellvertretenden Brigadeadjutant ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen und anderen Auszeichnungen bedacht. Als Kavallerie-Offizier wurde er nach Kriegsende ab Mai 1919 bei der Abwicklungsstelle vom Thüringisches Husaren-Regiment Nr. 12 eingesetzt. Danach wurde er im gleichen Jahr  in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er kam dann zum 10. (Preuß.) Reiter-Regiment, in dem er dann fast die ganze Zeit während der Reichswehr verbrachte. Am 22. März 1922 absolvierte er die Wehrkreisprüfung. Zum 1. Juni 1923 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher gehörte er spätestens ab dem Frühjahr 1924 für mehrere Jahre zur 2. Eskadron vom 10. (Preuß.) Reiter-Regiment in Torgau. Im Jahr 1924 starb sein Vater. Am 1. November 1926 wurde er zum Regimentsadjutant vom 10. (Preuß.) Reiter-Regiment in Züllichau ernannt. Am 1. Februar 1928 wurde er dann in die 4. Eskadron vom 10. (Preuß.) Reiter-Regiment in Züllichau versetzt. Am 17. März 1928 hat er die fünf Jahre jüngere Dorothee von Kessel, Tochter des Rittergutsbesitzers Sylvius von Kessel, geheiratet. Am 14. Dezember 1928 wurde sein Sohn Mortimer von Kessel geboren. Spätestens Anfang 1929 wurde er dann zum Chef der 3. Eskadron vom 10. (Preuß.) Reiter-Regiment in Züllichau ernannt. Diese Position übte er dann mehrere Jahre aus. Am 13. Januar 1931 wurde sein Sohn Silvius von Kessel geboren. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Regimentsstab vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Am 24. Mai 1934 wurde sein Sohn Immo von Kessel geboren. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 durch die Umbenennung des Regiments zum Reiter-Regiment Hannover versetzt. Am 1. Feruar 1935 wurde er dort zum Major befördert. Am 1. Mai 1935 wurde er in den Stab der 3. Kavallerie-Division versetzt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 in den Stab der 1. Panzer-Division übernommen. Er trug die Uniform vom Schützen-Regiment 1. Er wohnte im Jahr 1937 im Erdgeschoß in der Admiral-Scheer-Straße 1 in Weimer und hatte die Telefonnummer 1661. Zum 1. Oktober 1937 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Er wurde am 12. Oktober 1937 als Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung 9 in Lüben eingesetzt. Am 10. November 1938 wurde er dann zum Kommandeur vom Aufklärungs-Regiment (mot.) 8 in Lüben ernannt. Als solcher wurde sein Rangdienstalter als Oberstleutnant am 20. April 1939 auf den 1. Januar 1937 verbessert. Am 1. Juli 1939 wurde er zum Oberkommando des Heeres (OKH) kommandiert um dort bei der Abteilung P2 eingesetzt zu werden. Sein Regiment führte er zu Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 während des Polenfeldzuges. Am 1. Oktober 1939 zum Oberst befördert, gab er am 1. November 1939 sein Kommando ab. Er wurde dafür am 1. November 1939 zum Abteilungschef P2 im Heerespersonalamt (HPA) ernannt. Diese Funktion übte er mehrere Jahre aus. Privat wohnte er zu dieser Zeit in der Albertinerstraße 15 in Berlin-Zehlendorf. Am 1. November 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 15. Januar 1943 schied er aus dem Heerespersonalamt aus und wurde dafür in die Führerreserve OKH versetzt. Am 8. Mai 1943 wurde er zum Kommandeur der 20. Panzer-Division ernannt. Am 1. Dezember 1943 zum Generalleutnant befördert, wurde ihm für die Abwehrleistungen der Division im Raum Witebsk am 28. Dezember 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Während der russischen Sommeroffensive 1944 gegen die Heeresgruppe Mitte gelang es von Kessel, die 20. Panzer-Division durch die russischen Angriffsspitzen zurückzuführen. Hierfür wurde er am 16. Oktober 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 27. Dezember 1944 wurde er mit der Führung vom Generalkommando VII. Panzerkorps in Ostpreußen beauftragt. Am 1. März 1945 wurde er zum General der Panzertruppen befördert. Als solcher wurde er dann zum Kommandierenden General vom VII. Panzerkorps ernannt. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft. Nach dem Krieg wohnte er am Claustorwall 8 in Goslar und hatte die Telefonnummer 2037.

 

Ritterkreuz (28. Dezember 1943) Eichenlaub (16. Oktober 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermont Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand: Deutschlands Generale und Admirale: Teil IV /Band 6:  Hochbaum - Klutmann