Friebe, Werner

 

* 12. Juli 1897, Droschkau (Kreis Namslau)

† 8. März 1962, Stuttgart

 

 

Werner Friebe trat am 21. September 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Königlich Preußische Heer ein. Dabei kam er zuerst zum Schlesisches Füsilier-Regiment "General-Feldmarschall Graf Moltke" Nr. 38. Er war der jüngere Bruder vom späteren Generalleutnant Helmut Friebe. Anfang 1915 kam er mit seinem Regiment an die Front. Im Frühjahr 1915 entschied er sich dann für die Offizierslaufbahn. Nach dem Besuch eines Kriegsschulkurses wurde er am 23. März 1916 beim Schlesisches Füsilier-Regiment "Generalfeldmarschall Graf Moltke" Nr. 38 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er weiter bei seinem Regiment eingesetzt. Ab dem Frühjahr 1917 wurde er dann bei seinem Regiment als Führer vom Nachrichtenzug eingesetzt. Anfang Mai 1918 wurde er dann zum Nachrichtenoffizier beim Regimentsstab vom Schlesisches Füsilier-Regiment "Generalfeldmarschall Graf Moltke" Nr. 38 ernannt. Er wurde im Ersten Weltkrieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im 1. Weltkrieg wurden ihm außerdem neben beiden Eisernen Kreuze noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann als Leutnant in das voräufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann zuerst wie sein Bruder zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 11. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr im Frühjahr 1920 wurde er bei diesem noch immer eingesetzt. Vor der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann Ende September 1920 aus der Armee entlassen.

Am 1. Mai 1924 trat er dann als Leutnant wieder in die Reichswehr ein. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1919 festgelegt. Er wurde jetzt die nächsten Jahre als Kompanieoffizier in das II. (Jäger-) Bataillon vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment eingesetzt. Bei diesem wurde er dann in der 5. Kompanie in Glatz eingesetzt. Bei dieser wurde er am 1. Dezember 1925 zum Oberleutnant befördert. 1927/28 wurde er dann in die 11. Kompanie vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Breslau versetzt. Am 1. Januar 1930 wurde er dann als Kraftfahrer zur 1. (Preußische) Sanitäts-Abteilung nach Königsberg versetzt. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Dort absolvierte er dann die nächsten beiden Jahre seine Führergehilfenausbildung. Dabei wurde er am 1. September 1933 zum Hauptmann befördert. Er wurde dann zur Verfügung des Oberbefehlshabers des Heeres gestellt. Am 1. Mai 1934 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeres-Abteilung (T 1) im Truppenamt (TA) eingesetzt. Auch bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht und der folgenden Umbenennung zum Reichskriegsministerium blieb er weiter dort eingesetzt. Er wurde dann im Sommer 1935 in die 5. Abteilung vom Generalstab im Oberkommando des Heeres versetzt. Am 1. März 1937 wurde er dort zum Major i.G. befördert. Als solcher wurde er am 12. Oktober 1937 zum Chef der 1. Kompanie vom Kradschützen-Bataillon 3 in Bad Freienwalde ernannt. Am 1. Juni 1938 wurde er als Nachfolger von Major i.G. Nikolaus von Vormann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 20. Infanterie-Division (mot.) ernannt. Am 1. April 1939 wurde er zum Oberstleutnant i.G. befördert. Bei Beginn des 2. Weltkrieges wurde er dann in dieser Funktion im Polenfeldzug eingesetzt. Im Frühjahr 1940 wurde er dann als Ia der 20. Infanterie-Division (mot.) auch im Westfeldzug eingesetzt. Danach trug er bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Im November 1940 wurde er dann abgelöst. Er wurde dann Anfang Januar 1941 zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando XXXXVIII. Armeekorps (mot.) in Koblenz ernannt. Im Februar 1941 verlegte er mit dem Stab nach Leipzig. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit seinem Stab weiter nach Osten. Er wurde dann ab dem Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland eingesetzt. Am 1. Oktober 1941 wurde er zum Oberst i.G. befördert. Als solcher verlegte er mit dem XXXXVIII. Armeekorps (mot.) in den Mittelabschnitt der Ostfront. Am 30. Mai 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Ende Juni 1942 blieb er auch nach der Umbenennung des Stabes zum Generalkommando XXXXVIII. Panzerkorps weiter Chef des Generalstabes. Am 25. November 1942 wurde er durch Oberst Friedrich-Wilhelm von Mellenthin abgelöst. Er wurde jetzt in die Führerreserve OKH versetzt. Dabei wurde er als 1. Generalstabsoffizier beim 1. Divisionsführerlehrgang in Berlin eingesetzt. Mitte März 1943 wurde er dann zur Heeresgruppe Süd kommandiert. Am 1. April 1944 wurde er mit der Führung der 8. Panzer-Division beauftragt. Am 21. April 1944 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. Juni 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann zum Kommandeur der 8. Panzer-Division ernannt. Am 20. Juli 1944 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. September 1944 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom Stellvertretendes Generalkommando III. Armeekorps in Berlin ernannt. Diese Position bekleidete er dann bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht geriet er dann Anfang Mai 1945 in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Mai 1948 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (21. April 1944)