Kradschützen-Bataillon 3
Feldpostnummern:
Einheit | Feldpostnummer |
Stab | 01405 |
1. Kompanie | 00127 bis Apr/40
ab Apr/40 07956 |
2. Kompanie | 02291 |
3. Kompanie | 00571 |
4. Kompanie | 06594 |
5. Kompanie | 04564 |
Kolonne | ab Jan/42 13961 |
Werkstatt-Zug | ab Jan/42 20040 |
Das Kradschützen-Bataillon 3 entstand am 15. Oktober 1935 in Bad Freienwalde
(Oder) aus Teilen des Aufgelösten Reiter-Regiments
Erfurt. Das Bataillon unterstand der 3. Panzer-Division. Die 1.
und 4. (MG-) Kompanie entstanden aus der 1. und 9. (MG-) Schwadron des Reiter-Regiments
Erfurt. Die Landespolizei Kraftradschützen-Hundertschaft Breslau stellte den
Stamm für die 3. Kompanie. Teile der Landespolizei Hundertschaft Köslin und des Reiter-Regiments
Erfurt stellten die 5. Kompanie. Der Stab und der Nachrichtenzug wurden aus
den Nachrichtenzügen des Reiter-Regiments
Erfurt gebildet. Da die Kasernenneubauten der Hohenfriedberg-Kaserne am
Sparrenbusch in Bad Freienwalde 1935 noch nicht bezogen werden konnten, war das
Bataillon bis zum Juni 1936 in zwei Standorten provisorisch untergebracht. Der
Stab sowie die 2. und 4. (M.G.) Kompanie waren in einem Barackenlager am
Sparrenbusch untergebracht, das östlich der Kaserne errichtet worden war. Die
übrigen Kompanien waren in Wriezen in der ehemaligen
Provinzial-Taubstummenanstalt „Wilhelm-Augusta-Stift“ (heute Rathaus Wriezen)
untergebracht. Am 01. Juli 1936 wurde die fertiggestellte Hohenfriedberg-Kaserne
übergeben und bezogen.
Bei Beginn des Polenfeldzugs nahm das Bataillon an den
Kämpfen in Polen teil und kämpfte mit der 3. Panzer-Division in der
Tucheler Heide.
Nachdem die polnischen Truppen hier zur Rückzug gezwungen werden konnten, folgte
ab dem 11. September 1939 die Verfolgung polnischer Truppenteile nach Südosten.
Am 12. September wurde Bielsk genommen, bis zum 17. September beteiligte sich
das Bataillon an den Kämpfen um Brest-Litowsk, ohne in die Stadt selbst
einzudringen. Dabei kam es zu Gefechten bei Zabinka-Kobryn. Nach Abschluss
dieser Kämpfe folgten Gefechte bei und südlich Wlodawa. Am 21. September endete
der polnische Feldzug für das Bataillon. Es verlegte in ihre Heimatgarnisonen
zurück, wo es bis Ende Oktober 1939 verblieb.
Ab Anfang November 1939 verlegte das Bataillon mit der 3. Panzer-Division
an die Westfront in den Raum um Osnabrück, später in den Raum Krefeld. Ab dem
10. Mai nahm es am Westfeldzug teil. Es stieß an den Albert-Kanal vor und war an
den Kämpfen um die Dyle-Stellung beteiligt. Nach der Schlacht um Flandern war
das Bataillon Anfang Juni an den Kämpfen an der Somme beteiligt. Am 12. Juni
wurde die Marne überschritten und die Verfolgung der geschlagenen französischen
Verbände nach Süden angetreten. Am 17. Juni wurden Dijon und Beaune erobert. Die 3. Panzer-Division drehte
anschließend nach Osten ab und stieß bis an die Alpen vor. Nach dem Ende des
Westfeldzuges kehrte das Bataillon wieder in seinen Heimatstandort zurück.
Ende Mai 1941 verließ das Bataillon letztmalig seinen Friedensstandort und
verlegte in den Raum Brest-Litowsk. Ab dem 22. Juni 1941 war das Bataillon am
Rußlandfeldzug beteiligt. Es nahm an der Doppelschlacht von Bialystok und Minsk
teil, überschritt am 29. Juni bei Bobruisk die Beressina und am 10. Juli den
Dnjepr. Nach Kämpfen an der Stalin-Linie kam es zur Schlacht um Kiew. Ende
September / Anfang Oktober 1941 nahm das Bataillon an der Doppelschlacht von
Wjasma und Brjansk teil und stieß auf Orel vor. Anschließend folgten die
Angriffskämpfe vor Moskau bis Tula und die anschließenden Abwehrkämpfe. Im
Februar 1942 kämpfte das Bataillon im Raum um Kursk am oberen Donez und am Son.
Am 25. April 1942 wurde das Bataillon mit der Panzer-Aufklärungs-Abteilung
1 verschmolzen. Deren 1. Kompanie wird 1. (Pz.Späh). Im Mai und Juni
1942 war das Bataillon an der Schlacht um Charkow beteiligt und stieß
anschließend in den Kaukasus bis zum Terek vor. Ab Anfang Januar 1943 folgte der
Rückzug der deutschen Verbände aus dem Kaukasus bis auf den Don. Ab Anfang März
1943 kämpfte das Bataillon im Donezgebiet und bis Anfang März 1943 zwischen
Donez und Dnjepr. Bis Ende März 1943 folgten Abwehrkämpfe in der Mius-Stellung.
Am 28. April 1943 wurde das Bataillon in Panzer-Aufklärungs-Abteilung
3 umbenannt.
Die Aufgabe der Ersatzgestellung wurde vom Kradschützen-Ersatz-Bataillon 3 wahrgenommen.
Kommandeure:
Oberstleutnant Günther von Manteuffel Aufstellung - 1. Dezember 1939
Oberstleutnant Tröger
Major von Manteuffel
Major von Corvin-Wiersbitzki (1941)
Major Günther Pape (1942)
Literatur und Quellen:
Geschichte der 3. Panzer-Division Berlin-Brandenburg 1935 - 1945 - Günther
Richter, Hrsg. Traditionsverband der 3. Panzer-Division, Berlin 1967
Geschichte des Kradschützen Bataillons 3 - Hrsg.: Kradschützen-Bataillons 3. Bad Freienwalde (Oder) 1937