Infanterie-Regiment 154

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 154 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1941 wurde die Kolonne zur 7. Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 158 umbenannt. 1942/43 wurden die Einheiten dann zu Teilen vom Grenadier-Regiment 154 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 02615 02615
Stab I. Bataillon 02255 02255 A
1. Kompanie 03126 02255 B
2. Kompanie 17336 02255 C
3. Kompanie 01433 02255 D
4. Kompanie 18904 02255 E
Stab II. Bataillon 10584 10584 A
5. Kompanie 17376 10584 B
6. Kompanie 00842 10584 C
7. Kompanie 26572 10584 D
8. Kompanie 10583 10584 E
Stab III. Bataillon 01447 01447 A
9. Kompanie 20847 01447 B
10. Kompanie 00208 01447 C
11. Kompanie 04680 01447 D
12. Kompanie 05935 01447 E
13. Kompanie 07496 07496
14. Kompanie 20419 20419
Kolonne 21434 21434 bis 1941

Das Infanterie-Regiment 154 wurde bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg am 26. August 1939 als Regiment 2. Welle  in Oldenburg, im Wehrkreis X, aufgestellt. Das Regiment wurde als Reserveregiment der 22. Infanterie-Division gebildet. Mit der Aufstellung wurde das Regiment der 58. Infanterie-Division unterstellt. Vom 7. Oktober 1939 bis 10. Oktober 1939 wurde das Regiment dann an die Mosel verlegt. Am 24. Oktober 1939 wurde es dann in die Festungsfront nordwestlich von Trier bei Wasserbillig - Metzdorf - Mesenich eingeschoben.

Am 23. Januar 1940 verlegte das Regiment mit der Division auf den Truppenübungsplatz Ohrdruf, im Wehrkreis IX. Dort schieden die älteren Jahrgänge aus dem Regiment aus und wurden durch junge Rekruten ersetzt. Am 11. März 1940 verlegte das Regiment wieder nach Westen in den Raum Saarburg. Am 10. Mai 1940 überschritt das Regiment zum Beginn des Westfeldzuges bei Trier die französische Grenze. Nachdem Luxemburg-Stadt durchquert worden war, wurde am 22. Mai 1940 Arlon erreicht und die 68. Infanterie-Division bei Carignan - Mouzan - Vaux abgelöst. Hier bezog das Regiment hinter der HKL am Nordufer der Maas als Reserve Unterkunft. Am 25. Mai 1940 wurde das Infanterie-Regiment 70 westlich der Maas durch die Division abgelöst, so dass die Divisionsfront folgendermaßen verteilt war: links Infanterie-Regiment 209 westlich von Beaumont, dann Infanterie-Regiment 154 zwischen Beaumont und der Maas, dann Aufklärungs-Abteilung 158 und ganz rechts Infanterie-Regiment 220. Am 27. Mai 1940 begann der Angriff der Regimenter auf das Waldgebiet Bois d'Inor und das Dorf Inoir, welches genommen wurde. Am 30. Mai 1940 wurde das Regiment aus der Front genommen und durch Einheiten der 71. Infanterie-Division ersetzt. Am 9. Juni 1940 begann der deutsche Angriff nach Süden. Das Regiment hatte den Wald von Bais de La Vache zu nehmen, wurde aber unter schweren Verlusten zurückgeworfen. Erst mit dem Rückzug der Franzosen am 11. Juni 1940 konnte das Regiment den Vormarsch nach Süden antreten. Am 16. Juni 1940 wurde die Maas bei Dun-sur-Meuse überschritten. Am 17. Juni 1940 wurde Verdun erreicht und am 19. Juni 1940 Toul genommen. Im Anschluss daran nahm das Regiment an den Kesselkämpfen bei Toul teil. Nach der Kapitulation der französischen Armee wurde das Regiment bis zum 4. Juli 1940 nach Norden verlegt. Bei Longwy wurde Belgien erreicht. Das Regiment bezog bei Tongen, später bei Verviers als Besatzungstruppe Unterkünfte. Am 13. Dezember 1940 mussten der Regimentsstab und das III. Bataillon vom Regiment zur Aufstellung vom Regimentsstab und des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 585 der 320. Infanterie-Division abgegeben werden. Die Abgaben wurden daraufhin sofort wieder ersetzt.

Am 21. April 1941 verließen erste Vorkommandos den Unterkunftsraum nach Osten, bald darauf folgte das gesamte Regiment. Bei Elbing wurde ausgeladen und im Raum Heiligenbeil Unterkunft bezogen. Am 8. Juni 1941 wurde dann weiter nach Osten in den Raum des Kurischen Haffs nach Ostpreußen verlegt. Am 22. Juni 1941 begann der Rußlandfeldzug. Die 58. Infanterie-Division verblieb vorerst als Armeereserve hinter der Front. Am 23. Juni 1941 wurde die Demarkationslinie überschritten. Am 24. Juni 1941 nahm das Regiment am Angriff auf Pajurelis am Ostufer der Jura und Kredama teil. Über Laukuva wurde am 28. Juni 1941 Schaulen erreicht. Am 5. Juli 1941 erreichte das Regiment Riga, am 7. Juli 1941 Rauna und am 12. Juli 1941 Pleskau. Am 16. Juli 1941 wurde Kurino nach schweren Kämpfen genommen und am 17. Juli 1941 Gdow genommen. Am 18. Juli 1941 erhielt das Regiment einen Ruhetag und nahm dann seinen Marsch in Richtung Narwa wieder auf. Am 14. August 1941 drehte das Regiment nach Norden in Richtung Narwa ein. Unter schweren Kämpfen wurde die Pljussa überschritten und am 17. August 1941 ein Teil von Narwa erobert werden. Am 18. August 1941 wurde die Stadt dann vollständig eingenommen. Am 19. August 1941 wurde auf der Straße Narwa-Kingisepp eine Bunkerlinie durchbrochen und am 20. August 1941 Kingisepp eingenommen. Das Regiment richtete sich hier zur Verteidigung des Ortes ein. Am 28. August 1941 wurde der Vormarsch wieder aufgenommen und am 29. August 1941 Alexejewka erobert. Nach dem Fall des Ortes wich die Rote Armee nach Nordosten aus und das Regiment verfolgte den weichenden Feind über Sapoljen Gorki nach Mally. Am 29. August 1941 wurde Wellikota erobert, am 1. September 1941 folgte Kerbukowo. Am 4. September 1941 kam es erneut zu Waldkämpfen, die am 6. September 1941 mit der Einnahme von Dietlizy endeten. Am 14. September 1941 erreichte das Regiment die Vororte von Leningrad. Nach dem Befehl, die Stadt nicht zu erobern, wurde das Regiment am westlichen Ende des Einschließungsring an der Küste eingesetzt.

Bis zum 1. März 1942 lag das Regiment nun in der Stellungsfront vor Leningrad, wo es immer wieder gegen russische Angriffe bestehen musste. Am 1. März 1942 wurde das Regiment aus der Front genommen und am 15. März 1942 gegen durchgebrochene russische Kräfte am Wolchow an der Rollbahn eingesetzt. Es gelang der 58. Infanterie-Division, im Zusammenwirken mit anderen Divisionen, die durchgebrochenen russischen Truppen einzukesseln. Diesen Truppen gelang am 27. März 1942 der Ausbruch aus dem Kessel, was beim Regiment schwere Verluste verursachte. Am 30. Mai 1942 trat das Regiment dann an, den entstandenen, 2 Kilometer breiten russischen Versorgungsstrang wieder abzuschneiden, was am nächsten Tag gelang. Es folgten schwere Kessel-Kämpfe, die erst mit der Vernichtung der eingeschlossenen russischen Truppen endeten. Anschließend wurde das Regiment in die Front am Oranienbaumer Kessel eingeschoben. Am 3. Juli 1942 wurde das I. Bataillon vom Regiment fast komplett aufgelöst, es bildete dabei noch die 9. (Radfahr)-Kompanie. Das bisherige III. Bataillon vom Regiment wurde dafür zum neuen I. Bataillon vom Regiment umbenannt. Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment zum Grenadier-Regiment 154 umbenannt.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 154 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Erich von Bogen 22. Mai 1940 - 16. September 1941

Oberst Alexander von Pfuhlstein 1. Mai 1942 - Herbst 1942