Infanterie-Regiment 209
Aufgestellt am 26. August 1939 als Regiment der 2. Welle in Flensburg und der 58. Infanterie-Division
unterstellt. Vom 7. - 10. Oktober 1939 wurde das Regiment an die Mosel verlegt.
Am 24. Oktober 1939 wurde es dann in die Festungsfront nordwestlich von Trier
bei Wasserbillig - Metzdorf - Mesenich eingegliedert. Am 23. Januar 1940 verlegte
das Regiment mit der Division auf den Truppenübungsplatz Ohrdruf verlegt. Dort
schieden die älteren Jahrgänge aus dem Regiment aus und wurden durch junge
Rekruten ersetzt. Am 11. März 1940 verlegte das Regiment wieder nach Westen in
den Raum Saarburg. Am 10. Mai 1940 überschritt das Regiment bei Trier die
französische Grenze. Nachdem Luxemburg-Stadt durchquert worden war, wurde am
22. Mai Arlon erreicht und die 68. Infanterie-Division bei Carignan - Mouzan -
Vaux abgelöst. Hier bezog das Regiment die HKL am Nordufer der Maas. Am 25. Mai
wurde das Infanterie-Regiment 70 westlich der Maas durch die Division abgelöst,
so dass die Divisions-Front folgendermaßen war: links IR 209 westlich von
Beaumont, dann IR 154 zwischen Beaumont und der Maas, dann
Aufklärungs-Abteilung 158 und ganz rechts IR 209. Am 27. Mai 1940 begann der
Angriff der Regimenter auf das Waldgebiet Bois d'Inor und das Dorf Inoir,
welches genommen wurde. Am 30. Mai 1940 wurde das Regiment aus der Front
genommen und durch Einheiten der 71. Infanterie-Division ersetzt. Am 9.
Juni 1940 begann der deutsche Angriff nach Süden. Das Regiment hatte den Wald
von Bais de La Vache zu nehmen, wurde aber unter schweren Verlusten
zurückgeworfen. Erst mit dem Rückzug der Franzosen am 11 Juni konnte das
Regiment den Vormarsch nach Süden antreten. Am 16. Juni wurde die Maas bei
Dun-sur-Meuse überschritten, am 17. Juni Verdun erreicht und am 19. Juni Toul
genommen. Im Anschluß daran nahm das Regiment an den Kesselkämpfen bei Toul
teil.
Nach der Kapitulation der französischen Armee wurde das Regiment bis zum 4.
Juli nach Norden verlegt. Bei Longwy wurde Belgien erreicht. Das Regiment bezog
bei Hasselt als Besatzungstruppe Unterkünfte. Am 13. Dezember 1940 gab das Regiment das III. Bataillon an das 587. Infanterie-Regiment ab. Das Bataillon wurde sofort
ersetzt. Am 21. April 1941 verließen
erste Vorkommandos den Unterkunftsraum nach Osten, bald darauf folgte das
gesamte Regiment. Bei Elbing wurde ausgeladen und Unterkunft bezogen. Am 8. Juni
wurde dann weiter nach Osten in den Raum des Kurischen Haffs nach Ostpreußen
verlegt. Am 22. Juni 1941 begann der Rußlandfeldzug. Die 58.
Infanterie-Division verblieb vorerst als Armeereserve hinter der Front. Am 23.
Juni wurde die Demakartionslinie überschritten. Am 24. Juni nahm das
Regiment am Angriff auf Pajurelis am Ostufer der Jura und Kredama teil. Über
Laukuva wurde am 28. Juni Schaulen erreicht. Am 5. Juli erreichte das Regiment
Riga, am 7. Juli Rauna und am 12. Juli Pleskau. Am 16. Juli 1941 wurde Kurino
nach schweren Kämpfen genommen und am 17. Juli Gdow genommen. Am 18. Juli
erhielt das Regiment einen Ruhetag und nahm dann seinen Marsch in Richtung Narwa
wieder auf. Dabei konnte das Regiment Skamja erobern. Nach Erreichen der Narwa
kam es zum Stellungskrieg. Das Regiment wurde mit der III. Abteilung des
Artillerie-Regiments 158 weit ausholend auf Gorelowo angesetzt. Am 10. August
stieß es dabei auf die Luga vor. Am 17. August stieß das Regiment bei Narwa
wieder zum Rest der Division. Am 19. August wurde auf der Straße
Narwa-Kingisepp eine Bunkerlinie durchbrochen und am 20. August Kingisepp
eingenommen. Das Regiment richtete sich hier zur Verteidigung des Ortes ein. Am
28. August wurde der Vormarsch wieder aufgenommen und am 29. August Alexejewka
erobert. Nach dem Fall des Ortes wich die Rote Armee nach Nordosten aus und das
Regiment verfolgte den weichenden Feind über Sapoljen Gorki nach Mally. Am 29.
August wurde Wellikota erobert, am 1. September Kerbukowo. Am 4. September kam
es erneut zu Waldkämpfen, die am 6. September mit der Einnahme von Dietlizy
endeten. Am 14. September erreichte das Regiment die Vororte von Leningrad. Nach
dem befehl, die Stadt nicht zu erobern, wurde das Regiment am westlichen Ende
des Einschließungsring an der Küste eingesetzt. Am 8. Oktober wurde das
Regiment durch einen schweren Angriff getroffen und von mehreren überschweren
russischen Panzer überrollt. Erst der Einsatz des Artillerie-Regiments und des
Pionier-Bataillons brachte die Panzer zum Stehen. Bis zum 1. März 1942 lag das
Regiment nun in der Stellungsfront vor Leningrad, wo es immer wieder gegen
russische Angriffe bestehen mußte. Am 1. März 1942 wurde das Regiment aus der
Front genommen und am 15. März gegen durchgebrochene russische Kräfte am
Wolchow an der Rollbahn eingesetzt. Es gelang der 58. Infanterie-Division, im
Zusammenwirken mit anderen Divisionen, die durchgebrochenen russischen Truppen
einzukesseln. Diesen Truppen gelang am 27. März der Ausbruch aus dem Kessel,
was beim Regiment schwere Verluste verursachte. Am 30. Mai trat das Regiment
dann an, den entstandenen, 2 km breiten russischen Versorgungsstrang wieder
abzuschneiden, was am nächsten Tag gelang. Es folgten schwere Kessel-Kämpfe,
die erst mit der Vernichtung der eingeschlossenen russischen Truppen endeten.
Anschließend wurde das Regiment in die Front am Oranienbaumer Kessel
eingeschoben. Im Juli 1942 wurde das III. Bataillon wegen schwerer Verluste aufgelöst. Am 15.
Oktober 1942 wurde das Regiment in Grenadier-Regiment
209 umbenannt.