Torpedoboot-Klasse Typ 37

 

Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Schicksal
"T13" F. Schichau, Elbing/Ostpr. ? 15.Juni 1939 31.05.1941 gesunken: 10.04.1945
"T14" F. Schichau, Elbing/Ostpr. ? 20. Juli 1939 14.06.1941 an USA: 09.01.1946
"T15" F. Schichau, Elbing/Ostpr. ? 16. September 1939 26.06.1941 Bombentreffer: 13.12.1943
"T16" F. Schichau, Elbing/Ostpr. ? 23. November 1939 24.07.1941 außer Dienst: 13.04.1946
"T17" F. Schichau, Elbing/Ostpr. ? 13. März 1940 28.08.1941 an UdSSR: 15.01.1946
"T18" F. Schichau, Elbing/Ostpr. ? 1. Juni 1940 22.11.1941 gesunken: 17.09.1944
"T19" F. Schichau, Elbing/Ostpr. ? 20. Juli 1940 18.12.1941 an USA: 09.01.1946
"T20" F. Schichau, Elbing/Ostpr. ? 12. September 1940 05.06.1942 an UK: 1946
"T21" F. Schichau, Elbing/Ostpr. ? 21. November 1941 11.07.1942

an USA: 1946

 

Standardverdrängung Einsatzverdrängung Länge Breite
853 ts 1089 ts 82,5 m 8,87 m

 

Tiefgang Bunkerinhalt Fahrstrecke Besatzung
2,8 m 197 ts 1.400 sm bei 19 kn 119

 

Antriebsanlage: vier Wagner-Kessel, zwei Satz Wagner-Getriebeturbinen, 2 Wellen
Maschinenleistung: 31.000 WPS; 35 kn
Geschütze: ein 10,5 cm, ein 3,7 cm, zwei 2 cm (2 x 1); frühe Einheiten ohne die 3,7 cm fertig gestellt.
Torpedorohre: sechs 53,3 cm (2 x 3)
Seeminen: 30

Entwurf

Als eine leichte Abänderung des Entwurfs Typ 35 verzeichnete diese Klasse eine geringfügige Steigerung in der Breite und etwas mehr Neigung zum Bug hin. Der Bootskörper war sogar noch schwächer und leichter gebaut als bei der vorhergehenden Klasse (d.h. 288 t gegenüber 311 t). Doch bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung war der Bootskörper zusätzlich verstärkt worden, wodurch sich sein Gewicht auf 301 t erhöhte. Auch der Bunkerraum war um 10 t vergrößert worden, jedoch im Inneren war die Anordnung der Maschinenanlage grundsätzlich identisch mit der von "T1", wenn auch um 10 t leichter. Verglichen mit Typ 35 ergaben sich äußerliche Unterscheidungsmerkmale in der Bugform, bei der Ankerunterbringung und bei der Anordnung der Dampfleitungen. Mit dieser neuen Klasse war die Deschimag in Bremen aus dem Bauprogramm für Torpedoboote ausgeschieden; sie konzentrierte sich von nun an auf den Zerstörerbau. Lediglich F. Schichau in Elbing/Ostpreußen baute als einzige Werft in Deutschland weiterhin Torpedoboote. Der Auftrag für die ersten sechs Einheiten erging im September 1937, der für die restlichen Einheiten im darauf folgenden Jahr. Der Bau dieser Torpedoboote verzögerte sich beträchtlich; zuerst durch die Mobilmachung bei Kriegsausbruch und danach durch das Erfordernis, angesichts der Erfahrungen mit "T1" und deren Schwesterbooten Änderungen vorzunehmen. Infolge dieser Umstände wurde die letzte Einheit dieser Klasse erst fertig gestellt, nachdem die erste Einheit der nachfolgenden Klasse (Typ 39) bereits fertig gestellt war.

Abänderungen

Zu den ersten Änderungen gehörten das Anbringen von Schrägbeinen am vorderen Mast (Dreibeinmast) sowie das Einbauen feststehender Antennen für das FaMO 28 - im Winkel von 45° nach jeder Seite - am Fuß des vorderen Mastes. Obwohl das OKM am 4. Februar 1942 bei den Torpedobooten der 3. Torpedoboot-Flottille, die am Unternehmen "Cerberus" teilnehmen sollten, das An-Land-Gehen des achternen Rohrsatzes anordnete, um stattdessen eine 2-cm-Vierlingsflak an Bord zu nehmen, ist es nicht sicher, ob dies bei den Booten vom Typ 37 tatsächlich geschehen ist. Anders als bei den Einheiten vom Typ 35 sind die Boote vom Typ 37 mit dem vom Entwurf her vorgesehenen 3,7-cm-Geschütz ausgerüstet worden. Doch statt das Geschütz - wie vorgesehen - auf dem achternen Deckshaus unterzubringen, wurde es nach vorn verlegt und als Buggeschütz eingebaut. Seine ursprüngliche Position achtern wurde dann mit einem 2-cm-Geschütz in Einzellafette besetzt, das von Mai 1942 an wiederum von einer 2-cm-Vierlingsflak abgelöst wurde. Als erste Einheiten erhielten diese Bewaffnung "T13" und "T14" während einer Werftüberholung von Mai bis Juni bzw. Juni/Juli.

Diese Flakbewaffnung blieb sozusagen die Standardausrüstung bis etwa 1944. Zu diesem Zeitpunkt erhielten viele Einheiten, darunter "T18", "T19" und "T22" eine 2-cm-Vierlingsflak auf der Mittschiffsplattform, wo sie den Scheinwerfer ersetzte. Im September 1944 befahl die SKL erneut das Entfernen der achternen Torpedorohrsätze bei der 3. Torpedoboot-Flottille, um sie diesmal durch vollautomatische 3,7-cm-Geschütze zu ersetzen. (Dies bezog sich auf "T13", "T17", "T18", "T19" und "T20", d.h. alle noch vorhandenen Frontboote.) "T18" erhielt jedoch ein 4-cm-Geschütz, ehe das Boot verloren ging, und im November 1944 bekam "T13" ebenfalls ein 4-cm-Geschütz, während "T17" und "T20" noch beide Drillingsrohrsätze besaßen.

Das "Barbara"-Umrüstungsprogramm sah eine ähnliche Flakbewaffnung wie beim Typ 35 vor, ausgenommen die zusätzliche 3,7-cm-Flak M 43 anstelle des achternen Torpedorohrsatzes. Erneut verhinderten die Kriegsumstände, diesen Plan voll zur Ausführung zu bringen. 2-cm-Doppelflaks ersetzten die Einzellafetten in den Brückennocken aller Einheiten, aber danach wich die Ausstattung voneinander ab. "T14" erhielt zwei 3,7-cm-Geschütze in Einzellafetten, zwei 2-cm-Geschütze in Vierlingslafette, zwei 2-cm-Geschütze in Doppellafette und 21 x 8,6-cm-Raketen-Abschußgeräte; das Boot behielt nur die vorderen Torpedorohrsätze, "T19" besaß ein 2-cm-Geschütz und zwei 3,7-cm-Geschütze in Einzellafette (oder umgekehrt) sowie zwei 2-cm-Geschütze in Vierlingslafette, zwei 2-cm-Geschütze in Doppellafette und die vorderen Torpedorohrsätze. Andererseits bekam "T20" nur zwei 3,7-cm-Geschütze in Einzellafetten, eine 2-cm-Vierlingsflak, vier 2-cm-Geschütze in Doppellafette sowie 21 x 8,6-cm-Raketen-Abschußgeräte; das Boot führte noch beide Torpedorohrsätze. Die schwer beschädigte "T21", bei Kriegsende immer noch in der Werft liegend, erhielt wahrscheinlich keine leichte Flakbewaffnung. Da die 3. Torpedoboot-Flottille 1945 im Skagerrak eingesetzt und dort häufig Luftangriffen ausgesetzt war, es ist wahrscheinlich, daß die übrigen Einheiten – "T13", "T16" und "T17" -ähnlich wie "T14", "T19" oder "T20" bewaffnet waren.