Ziegler, Heinz Rudolf Peter

 

* 19. Mai 1894, Darkehmen / Ostpreußen

† 21. August 1972, Göttingen

 

 

Heinz Ziegler war der Sohn des am 25. Dezember 1908 verstorbenen Fabrikbesitzers Ernst Ziegler und dessen Ehefrau Louise, geborene Leidreiter. Er trat nach seinem Abitur am 5. September 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Pommersches Fußartillerie-Regiment Nr. 15. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 20. Mai 1914 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 24. Mai 1912 festgelegt. Mit seinem Regiment rückte er dann zu Beginn des 1. Weltkrieges an die Front, wo er anfangs bei der leichten Munitionskolonne eingesetzt wurde. Ab dem 8. Januar 1915 wurde er in seinem Regiment als Bataillonsadjutant verwendet. Ab dem 16. Oktober 1916 wurde er als Batterieführer im 2. Pommersches Fußartillerie-Regiment Nr. 15 eingesetzt. Am 18. Juni 1917 wurde er als solcher zum Oberleutnant befördert. Am 23. Juni 1918 wurde er als Ordonnanzoffizier zum Stab der 19. Infanteriedivision versetzt. Am 18. Juli 1918 wurde er Adjutant beim General der Artillerie. Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er Anfang des Jahres 1919 als Nachschuboffizier beim Grenzschutzabschnitt Bromberg verwendet. Im Herbst 1919 wurde er als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er im Übergangsheer am 1. Oktober 1919 dem Reichswehr-Artillerie-Regiment 2 zugeteilt. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er noch immer beim Reichswehr-Artillerie-Regiment 2 der Reichswehr-Brigade 2 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Batterieoffizier eingesetzt. Am 1. Juli 1922 hat er den 18. Juni 1917 auch wieder als neues Rangdienstalter zugewiesen bekommen. Am 5. März 1923 starb seine Mutter. Zu dieser Zeit wurde er als Batterieoffizier bei der 3. Batterie seines Regiments in Stettin verwendet. Im Frühjahr 1924 gehörte er in gleicher Funktion zur 4. Batterie vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Güstrow. Am 1. März 1925 wurde er zum Hauptmann befördert. Er wurde als solcher an diesem Tag zur Kommandantur Berlin versetzt. Nur einen Monat später wurde er am 1. April 1925 in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeres-Organisationsabteilung (T 2) beim Truppenamt (TA) eingesetzt. Im Frühjahr 1926 war er dann Chef der 6. Batterie vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Minden. Spätestens im Frühjahr 1927 wurde er dann wieder in das RWM nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Allgemeine Gruppe (AllgGr) vom Wehr-Amt eingesetzt. Nach der Umbenennung dieses Stabes gehörte er dann ab 1928 die nächsten 3 Jahre zur Allgemeine Abteilung (AllgA) vom Wehramt (WehrA). Spätestens im Frühjahr 1931 wurde er dann die nächsten Jahre als Chef der 2. Batterie vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Stettin eingesetzt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1932 zum Major befördert. Am 15. September 1933 hat er die fast sechs Jahre jüngere Edith Therese Dorothea Knuth, Tochter vom Königsberger Reichsbahnoberinspektor August Knuth, in Berlin-Schöneberg geheiratet. Am 1. April 1934 wurde er wieder in das RWM zum Allgemeinen Heeresamt (AHA) versetzt. Am 1. Juni 1935 wurde er dort zum Oberstleutnant befördert. Am 18. Januar 1937 wurde er zum Chef des Stabes vom AHA ernannt. Am 1. Januar 1938 folgte seine Beförderung zum Oberst. Als solcher wurde er am 10. November 1938 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 98 in Steyr ernannt. Bei der Mobilmachung zum 2. Weltkrieg wurde er dann im Sommer 1939 zum Chef des Stabes vom Befehlshaber des Ersatzheeres ernannt. Bereits am 15. September 1939 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant i.G. Hubert Lanz zum Chef des Generalstabes vom Stellvertretenden Generalkommando IV. Armeekorps in Dresden ernannt. Am 1. Februar 1940 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom neuen Generalkommando XXXXII. Armeekorps ernannt. Als solcher nahm er dann im Frühjahr 1940 am Westfeldzug teil. Danach wurde er mit seinem Generalkommando an der Kanalküste eingesetzt. Ab dem Sommer 1941 wurde er mit dem XXXXII. Armeekorps im Ostfeldzug eingesetzt. Ihm wurden inzwischen beide Spangen zum Eisernen Kreuz verliehen. Im  November 1941 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Anfang Dezember 1941 wurde er zum Chef des Generalstabes der 15. Armee ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1942 zum Generalmajor befördert. Für seine Leistungen beim XXXXII. Armeekorps wurde er am 26. Januar 1942 mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 1. April 1942 wurde er dann nach Berlin versetzt. Dort wurde er zum General beim Chef der Heeres-Rüstung ernannt. Am 28. Juni 1942 Das wurde sein Rangdienstalter auf den 1. April 1941 verbessert. Am 3. Dezember 1942 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant zum ständigen Vertreter des Oberbefehlshabers der 5. Panzerarmee in Afrika ernannt. Am 20. Februar 1943 übergab er die Armee an den Oberbefehlshaber, Generaloberst von Arnim. Er übernahm an diesem Tag die stellvertretende Führung über das Deutsches Afrika-Korps. Anfang März 1943 wurde er dann in den Stab der Heeresgruppe Afrika versetzt. Als Führer einer Kampfgruppe wurde er am 16. April 1943 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 24. Mai 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 334. Infanterie-Division ernannt. Mitte Oktober 1943 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt mit der stellvertretenden Führung vom III. Panzerkorps beauftragt. Ende November 1943 gab er die Führung wieder ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. Januar 1944 wurde er zum General der Artillerie befördert. Am 24. Februar 1944 wurde er dann zum Sonderbeauftragten für die Vereinheitlichung der Wehrwirtschafts-Organisationen ernannt. Am 24. Oktober 1944 wurde er dann mit der stellvertretenden Führung der 14. Armee beauftragt. Am 22. November 1944 gab er die Führung wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Bis zum Kriegsende erhielt er anscheinend kein Kommando mehr.

 

Ritterkreuz (16. April 1943)

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.